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Rückblick: Kreative Zusammenarbeit im virtuellen Raum – Oetinger34

Am Sonntag, dem letztem Tag der Frankfurter Buchmesse, durften wir noch in den Genuss einer neuartigen Form des Publizierens kommen. Dabei handelte es sich um Oetinger34, die Online-Kreativplattform des Friedrich Oetinger Verlags.

(v.l.) Annika Hofmann, Henrike Lippa, Jan Uhing,
Mediapublishing-Studentin Anna Morich, Katrin Weller und Kristin Neugebauer

Hierzu erzählten uns die Oetinger34-Lektorin Kristin Neugebauer und Programmleiterin Katrin Weller zuerst, was Oetinger34 überhaupt ist und wie das Online-Portal funktioniert. Um Mitglied zu werden bewirbt man sich im ersten Schritt bei Oetinger34. Zur Auswahl stehen hierbei vier unterschiedliche Rollen: Autor, Junior-Lektor, Illustrator oder Leser. Durch zum Beispiel eingereichte Text- oder Illustrations-Proben stellt das Oetinger34-Lektorat fest, wer als Autor oder Illustrator zugelassen wird und mit der Community zusammenarbeiten kann. Das Oetinger34-Lektorat ist gewissermaßen das Nadelöhr, um auf die Plattform zu gelangen.

„Durch das Nadelöhr entsteht Qualität.“ Katrin Weller

Hat man es geschafft, ist man nun ein Teil der über 800 Mitglieder, die sich schon auf der Plattform tummeln. Im nächsten Schritt sucht man sich die passenden Partner für sein Projekt. Als Autor kann man sich beispielsweise durch die Profile der Illustratoren klicken und den für sich passenden Illustrator aussuchen. Dabei kommt es darauf an, ob man zum Beispiel Aquarell-Zeichnungen für sein Projekt haben möchte. Demnach schaut man in den jeweiligen Profilen, welcher Illustrator diese Fähigkeit besitzt, um ihn daraufhin anzufragen, ob er bei dem Projekt mitarbeiten möchte. Ausschreibungen, um einen Autor, Junior-Lektor, Leser oder Illustrator zu finden sind ebenfalls möglich. Dabei spielt es keine Rolle, an welchem Ort sich die Projekt-Partner aufhalten.

„Einer kann in Berlin sitzen, der andere in Hamburg, der Dritte ist in Wien und trotzdem kann man gemeinsam an einem Projekt arbeiten [...] und muss nicht mehr an einem Ort sein.“ Katrin Weller

Sind die Kreativen gefunden, wird das Projekt gemeinsam erstellt und bearbeitet. Dabei übernehmen die Leser die Rolle der Rezensenten. Ist das Projekt abgeschlossen, wird es zum Voting eingereicht. Das Voting findet alle drei Monate statt. Dabei wählt die Community ihre Top-Ten. Der erste Platz wird immer veröffentlicht, wahlweise als Print- oder E-Book-Version. Bei allen weiteren Plätzen entscheidet das Oetinger34-Lektorat. Für die Oetinger34-Edition Frühjahr 2016 wurde das Projekt „Kleine Socke, was fehlt dir?“ auf den ersten Platz gewählt. Der Illustrator Jan Uhing erzählte, dass zu Beginn des Projekts die Illustrationen schon fest standen, nur der Text dazu musste noch geschrieben werden. Dazu holte er sich die Autorin Henrike Lippa mit ins Boot. Sie verlieh den Illustrationen die einen passenden Text. Annika Hofmann wurde als Junior-Lektorin für das Projekt engagiert und feilte an diesen Texten.

„Für mich als Autorin ist es natürlich unglaublich schön zu sehen [...] eine Idee von Anfang an mitzugestalten [...] und am Ende wunderschöne Bilder passend zum Text zu haben. Henrike Lippa

Oetinger34 ist ein Beispiel, das zeigt, wie man kollaboratives Arbeiten und Publizieren in eine innovative Form bringen kann. Der Vorteil ist, dass man stets die Kompetenz und Erfahrung eines Verlags zur Verfügung hat und dennoch seine Freiheiten behält und seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Was diese Art des Publizierens besonders macht, ist, dass sich unbekannte Menschen durch gemeinsames Arbeiten, ihre Leidenschaft Geschichten in die Welt hinauszutragen, ausleben können.

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