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Auslandssemester, lohnt sich das?

von Julia Zwerschke


Ein Auslandssemester ist schon cool, aber lohnt es sich für mich? Ziemlich teuer habe ich gehört? Und dafür ein Semester länger studieren? – All dies sind Fragen, 12 Quadratmeter zuhause auf Zeitdie ich mir auch gestellt habe, bevor ich ein Auslandssemester gemacht habe. Hier die Antworten, die ich für mich selbst herausgefunden habe.


Für Sechs Monate alle Zelte abbrechen und einfach mal wo anders Wohnen. Klingt im ersten Moment ziemlich einschüchternd, oder? Was ist, wenn ich Heimweh habe oder es mit der Sprache doch nicht so funktioniert wie gedacht? Diese und noch viele andere Dinge sind auch mir durch den Kopf gegangen bevor ich letzten Januar in den Zug gestiegen bin und 6 Stunden später vor meinem neuen Zuhause auf Zeit in Amsterdam stand.


Ein Bett, ein Schreibtisch und ein kleiner Kühlschrank, 12 Quadratmeter. Viel Zeit zum Verzweifeln oder für Heimweh blieb nicht. Die neue Stadt wollte erobert werden, der Kühlschrank gefüllt und die Vorlesungen ließen auch nicht lange auf sich warten. Der erste Tag an der Uni bekam schon halb so bedrohlich, nachdem ich die Coffee Bar im Unigebäude entdeckt hatte. Okay, irgendwie werden wir das schaffe, zur Not mit ganz viel Kaffee. Und der Rest meiner Sorgen sollte spätestens verfliegen beim Betreten des Vorlesungssaals. „Hi, you must be Julia, right? So great to meet you! We´re glad to have you here.”

 

 

Einkaufen alla Niederlande: Natürlich auf dem Fahrrad.Natürlich funktioniert Uni und Vorlesungen in einem anderen Land etwas anders als man es gewohnt ist, doch genau das hat es für mich spannend gemacht. Eine neue Perspektive Gewinnen, andere Wege kennenlernen und neues Lernen und Erleben. Da ich ein Minor-Programm besucht haben, war die Katze schon im Sack gekauft und der Stundenplan stand fest. Ein Projekt mit Studierenden an der Oxford Brookes University, Rechte und Lizenzen nicht nur lernen, sondern auch handeln auf unserer eigenen kleinen Buchmesse. Buchbinden lernen, wie schreib ich eigentlich eine gute Business- Mail und was macht eine erfolgreiche Geschichte aus?

Die spannenden Themen gingen uns definitiv nicht aus und eher wir uns versehen hatte, stand auch schon das Abschlussprojekt vor der Tür. Einen Studienführer von Studenten für Studenten erstellen. Von Manuskript bis Anlieferung der fertigen Bücher an der Uni.Präsentation des ISGA


Klingt nach ziemlich Programm, oder? War es ehrlich gesagt auch und dennoch blieb Zeit die Sonnenuntergänge über den Kanälen zu bewundern, mal spontan ans Meer zu fahren und jedes Wochenende eine andere niederländische Stadt zu erkunden. Und so wurde aus dem großen Überraschungspaket „Auslandssemester“ eins der schönsten Erlebnisse meines Lebens. So ganz unter uns: Würde mir jemand jetzt ein Ticket in die Hand drücken und sagen morgen geht es los, pack die Koffer. Ich würde keine zwei Sekunden zögern und würde das Abenteuer von vorne beginnen.


Und jetzt zu den spannenden Fragen für euch:Julia, strahlend wie die Tulpen selbst, mitten im Tulpenfeld.
Lohnt es sich? Auf jeden Fall! Selten wieder hat man die Gelegenheit ein Land und eine andere Kultur so kennenzulernen, wie wenn man dort für einige Zeit lebt. Mein Minor Programm hieß „International Publishing“ und hat mit den Vorlesungen gut mein Studium an der HdM komplementiert. Man könnte ein Auslandssemester aber natürlich auch als Chance sehen, mal was ganz anderes auszuprobieren.


Wie teuer ist ein Auslandssemester wirklich? Ein großer Faktor ist natürlich immer, wo man hingeht. In Amsterdam und den Niederlanden allgemein sind die Lebenshaltungskosten höher als in Deutschland. Man möchte natürlich auch etwas erleben und verbringt mehr Zeit unterwegs, oder das Studienprogramm enthält Exkursionen wie das bei mir der Fall war. Es gibt aber auch die Möglichkeit von Stipendien, Studienkrediten und natürlich Erasmus die einem da ganz gut unter die Arme greifen. Für eine Exkursion hatte ich um die 500€ geplant und mein Monatsbudget lag ungefähr beim dreifachen (1/3 davon ging allein für die Miete drauf). Der Rest ist sehr individuell und hängt von multiplen Faktoren ab, die jeder für sich selbst abwägen muss.

 

Fotos: Julia Zwerschke