4.8.11 Zeitschrift und Zeitung halten Reichweiten stabil: Print+Web+Mobil wird zum Zugpferd
(Red.)Die aktuelle Reichweitenanalyse der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V., Frankfurt/M. zu den wichtigsten Printmediengattung Zeitschrift bzw. Zeitung zeigt, daß Zeitschriften, Wochenzeitungen und Supplements ihre Reichweiten auf hohem Niveau halten konnten. In genauen Zahlen: 93% der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren, d.h. 65,4 Millionen Menschen insgesamt lesen gedruckte Zeitschriften. Die Gesamtreichweite von Zeitungen liegt mit geringen Rückgängen bei 68,4 Prozent und damit bei über 48 Millionen Lesern, so die Zahlen 2011 der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse. Leser und Abonnenten scheinen die Vorzüge von Printmedien weiterhin zu schätzen.
Zeitschrift+Online hält Medienreichweiten
Nach der Reichweitenanalyse 2011 Zeitschriften der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V., Frankfurt/M. bleibt die Zeitschriftennutzung weitgehend stabil. Bei der Betrachtung der Einzeltitel halten sich Gewinner und Verlierer fast die Waage. Von den 171 ausgewiesenen Zeitschriften, Wochenzeitungen und Supplements verlieren 83 an Reichweite 86 Titel steigern ihr Reichweitenniveau oder halten es. In Deutschland lesen 65,43 Millionen Menschen ab 14 Jahren Zeitschriften, das sind 93 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung insgesamt ein leichter Rückgang.
Die Zeitschriftennutzung ist keine Altersfrage: In allen
Alterszielgruppen liegt die Reichweite von Zeitschriften deutlich über
90 Prozent. Junge Zielgruppen lesen fast ebenso viel wie ältere 92,7
Prozent der 14- bis 19-Jährigen und 92,2 Prozent der 20- bis 29-Jährigen
nutzen das Medium (Gesamtreichweite: 93 %). Die Mediennutzung bei Jugendlichen ist 2011 auf ähnlich hohem Niveau wie bei Erwachsenen.
Je höher das Einkommen, desto stärker die Zeitschriftennutzung: Diese Faustregel gilt unverändert: Die Top-Verdiener (Haushaltsnettoeinkommen über 3000 ) sind mit 95,9 Prozent Reichweite auch die Zielgruppe, die das Medium am stärksten nutzt. "Zeitschriften haben kein Nachwuchsproblem", konstatiert Christian Goedecke, Vorstand Zeitschriften der ag.ma: Eine Reichweite von über 92 Prozent bei Jugendlichen zeigt, dass sich die Werbungtreibenden auch künftig auf die stabile Leistung des Werbeträgers Zeitschrift verlassen können. Die Reichweitenanalyse Zeitschriften basiert auf Befragungen von über 38.000 Personen ab 14 Jahren.
Überregionale Zeitungen halten Reichweiten, regionale und Boulevard-Titel rückläufig
Bei Zeitungen bleiben die Reichweiten der überregionalen Zeitungen mindestens konstant, so die Reichweitenanalyse 2011 Tageszeitungen der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V., Frankfurt/M.. Einige Titel konnten Zuwächse verzeichnen, während regionale Abo-Zeitungen und Boulevard-Titel bei den Leserzahlen Einbußen hinnehmen müssen. 39,2 Millionen Menschen lesen regionale und 4,1 Millionen überregionale Zeitungen. Kaufzeitungen werden von 14,3 Millionen Personen gelesen. Die Gesamtreichweite aller Zeitungen liegt bei 68,4 Prozent und damit bei über 48 Millionen deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren. "Die Reichweiten der Tageszeitungen sinken insgesamt betrachtet nicht sie verlagern sich nur zunehmend ins Internet", erklärt Gerhard Müller, Vorstand Tageszeitungen der ag.ma: "Das führt in der ma 2011 Tageszeitungen, die nur die Reichweiten der gedruckten Ausgaben erfasst, naturgemäß zu Rückgängen."
Zeitungen bleiben Leitmedium
In der Summe erreichen viele Zeitungen gedruckt plus online plus mobil heute mehr Menschen als je zuvor, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Dietmar Wolff, in Berlin anlässlich der von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) präsentierten Reichweitendaten. Demnach griffen 68,4 Prozent (48 Millionen) der deutschsprachigen Bevölkerung über 14 Jahren täglich zu den gedruckten Zeitungen. Hinzu käme, dass 52 Prozent der Internet-Nutzer regelmäßig auf die Websites der Zeitungen (26 Millionen Unique User) gingen. Die Portale der regionalen Zeitungen werden von 39 Prozent (20 Millionen Unique User) regelmäßig besucht, so der BDZV.
Der leichte Rückgang (-1,1 Prozent) der Reichweiten bei den gedruckten regionalen Zeitungen sei bedauerlich. Positiv sei, dass die überregionalen Zeitungen ihre Leserschaft um 200.000 steigern konnten. Erfreulich sei auch, dass bei den jüngeren Zielgruppen die gedruckte Zeitung eine hohe Akzeptanz genieße; 46,7 Prozent der 14- bis 29-Jährigen läsen regelmäßig eine gedruckte Zeitung. Zeitungen bleiben für die Gesellschaft das Leitmedium, das aber vor allem von jungen Lesern vermehrt auch über digitale Wege genutzt wird, so Wolff weiter. Neben den Online-Angeboten zählten dazu die zahlreichen Anwendungen für Smartphones und Tablet-PCs. Die Reichweitenanalyse Zeitung der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) basiert auf Befragungen von über 137.000 Personen.
Leitmedium Print wird zur Drehscheibe
Allerdings findet nicht nur bei Zeitschriften und Zeitungen eine zunehmende Ausweitung der spezifischen digitalen Informationsangebote für Kunden und Konsumenten statt, die durch die steigende Verbreitung mobiler Endgeräte ursächlich stimuliert wird. Die Zugriffszahlen auf Portale, News und Informationen im Web nehmen ständig zu. Viele Menschen greifen über Zeitschriften und Zeitungen, aber auch z.B. über Printkataloge, Bücher, Werbeflyer, Plakate, bis hin zu Verpackungen auf Online-Informationen zu. Die Konsequenz: Das Leitmedium Print wird zur Drehscheibe einer immer mehr vernetzten Kommunikation über verschiedene Kanäle hinweg.
Neue crossmediale Perspektiven für Printmedien
Wie die crossmedialen Entwicklungschancen von Experten eingeschätzt werden, sagt Prof. Klaus Thaler von der Hochschule der Medien, Leiter des für den 20. Oktober 2011 angekündigten Symposiums Print Media Future Day: Es hängt nicht nur von den Printmedien ab was die Zukunft bringt, sondern auch von den Kunden. Wer sind die Kunden und wer entscheidet und herrscht dementsprechend über den Medienmix? Multi-ChannelMarketing erfordert eine intelligente Verknüpfung der Medienkanäle Print + Web + Mobil. Doch gerade hier stehe man erst am Anfang einer weitreichenden Entwicklung. Der Anpassungsprozess an das Multi-Channel-Publishing ist in vollem Gange. , betont auch Bernhard Niemela, Geschäftsführer der Deutscher Drucker Verlagsgesellschaft, der auf dem Symposium die abschliessende Podiumsdiskussion Zukunft der Printmedien moderiert.
Quellen: Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse, BDZV, Hochschule der Medien
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