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Mission Erasmus - Eindrücke und Erfahrungen der Austauschstudentin Magalie

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Bildcredits: Christian Höger, Magalie B.

Jedes Semester sind mehr als 100 internationale Studierende an der HdM, um ein bis zwei Semester das deutsche Studentenleben und die schwäbische Kultur kennenzulernen. Der Großteil nutzt dabei das Angebot der englischsprachigen Minor-Programme. Nicht so die mutige Französin Magalie. Sie hat das Wintersemester 2018/19 und das Sommersemester 2019 ihr Erasmus-Jahr an der HdM verbracht und Vorlesungen, Seminare und Projekte in deutscher Sprache in unserem Studiengang Informationswissenschaften belegt.

In ihrer Heimat Frankreich macht Magalie das „Diplôme Universitaire de Technologie - Métiers du livre et du patrimoine” am Institut „Universitaire de Technologie Nancy-Charlemagne” in Nancy. Magalie hat sich Zeit für ein Gespräch mit uns genommen und mit einem hinreißenden französischen Akzent von ihrer Studentenzeit in Stuttgart berichtet.

Eine erste Herausforderung war für sie die Zusammenstellung ihres Stundenplans. An ihrer Universität in Frankreich war der Stundenplan vor jedem Semester festgelegt, ohne die Möglichkeit frei und nach eigenen Interessen zu wählen - nicht so an der HdM. Da die Wahl in unserem Studiengang bereits vor dem Semesterbeginn stattfindet, Magalie aber erst zum Semesteranfang nach Stuttgart kam, musste sie gleich zu Beginn mit den Professorinnen und Professoren abklären, welche Veranstaltungen noch Plätze zur Verfügung hatten und von ihr belegt werden konnten. Die Wahlmöglichkeiten haben sie etwas überfordert und auch das Überprüfen von Überschneidungen war mit sehr viel Kommunikation verbunden. Zu kämpfen hatte sie am Anfang auch mit den Begriffen für das deutsche Hochschulsystem, wie Universität, HAW, Fakultät etc. Von Frankreich war sie andere Begriffe gewöhnt.

Als großen Vorteil hat sie jedoch die digitale Lernplattform Moodle wahrgenommen. Da sie in den Vorlesungen nicht immer alles verstanden hat, waren  die Moodle-Kurse mit allen Folien, Skripten und Unterlagen zu allen Veranstaltungen Gold wert. So konnte sie unklare Texte zu Hause in aller Ruhe erneut durchgehen sowie übersetzen und sich auch gut auf die Prüfungen vorbereiten. An ihrer Heimatuni gibt es zwar auch Moodle, es wird aber nur von manchen Professoren verwendet und lediglich mit ausgewählten Unterlagen gefüllt. Deshalb ist in den meisten Vorlesungen höchste Konzentration und stete Anwesenheit von den Studierenden gefordert.

Eine Gemeinsamkeit zwischen dem Studium in ihrer Heimat und hier sind die vielen Gruppenarbeiten. Durch den folglichen Kontakt zu vielen Studierenden, ist ihr aber ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Kulturen und Mentalitäten aufgefallen: „Ich finde, dass die Deutschen freundlicher sind als die Franzosen, vor allem mit ausländischen Studenten. Wenn ein ausländischer Student kommt und eine Frage hat, sind die Deutschen sehr nett und hilfsbereit. Es gibt keine Verurteilung, sondern Neugier.“ Bei Problemen oder Unklarheiten konnte sie immer fragen und hat immer eine freundliche Antwort bekommen. Oft ist ihr auch direkt Hilfe angeboten worden. Die unterschiedliche Sprache und Kultur hat im Umgang mit anderen Studenten nie eine Barriere dargestellt.

Schon während ihrer Schulzeit hat Magalie interkulturelle Erfahrungen bei zwei deutsch-französischen Austauschprogrammen gesammelt. Ihr Erasmus-Jahr ist damit ihr dritter Austausch in Deutschland. Es war ein Jahr voll neuer Bekanntschaften und neuer Erfahrungen für sie. Auf unsere letzte Frage, ob sie es sich auch vorstellen könne, nach dem Studium in Deutschland zu arbeiten, hat sie unsicher reagiert und musste erst einen Moment überlegen. Nach kurzem Zögern ist sie aber zu dem Entschluss gekommen, dass sie lieber in Frankreich arbeiten würde, da es einfacher für sie sei. Zu groß sei die sprachliche Hürde. Aber dennoch werde sie immer wieder gerne nach Deutschland und vor allem Stuttgart zurückkehren, eine Stadt, die im vergangenen Jahr ein kleines bisschen Heimat für sie geworden ist.

29. Juli 2019