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1. IT-Gipfel im Hasso-Plattner-Institut Potsdam

Die IT-Branche fordert mehr IT für alle. Zum Ende des Informatikjahres setzte die IT-Branche am 18.12.2006 mit dem Nationalen IT-Gipfel am Hasso-Plattner-Institut Potsdam ein beeindruckendes Zeichen. Ausgangspunkt war die Anregung der Bundeskanzlerin auf der CeBIT 2006 einen gemeinen IT-Gipfel einzuberufen, um darüber zu beraten, was zu tun wäre, um den IT-Standort Deutschland in die Weltspitze zu befördern.

Und Sie kamen alle. Alles was Rang und Namen in Politik, Wissenschaft und IT-Branche hat, folgte der Einladung nach Bundeskanzlerin Merkel nach Potsdam. Im Mittelpunkt des Gipfels standen acht sehr hochkarätig besetzte Arbeitsgruppen (s.u.) mit jeweils 15 Mitgliedern, die Empfehlungen für die Bundesregierung erarbeiteten. Vom SAP-Vorstand Kagermann moderiert, präsentierten die Vorsitzenden der acht Arbeitsgruppen der Bundeskanzlerin die Arbeitsergebnisse mit samt den damit verbundenen Ergebnissen:
AG 1: "Informationsgesellschaft 2010 – Perspektiven für den IKT-Standort Deutschland." Vorsitz: Staatsekretär Hartmut Schauerte (Bundeswirtschaftsministerium)
AG 2 "Konvergenz der Medien - Zukunft der Netze und Dienste": Vorsitz René Obermann (Telekom-Vorstand)
AG 3: E-Government - IT-basierte öffentliche Dienste in Deutschland" Vorsitz: Bundesminister des Inneren Wolfgang Schäuble
AG 4: "Sicherheit und Vertrauen in IT und Internet", Vorsitz Stefan Groß-Sellbeck (Geschäftsführer ebay-Deutschland)
AG 5: "Hightech-Strategie für die Informationsgesellschaft", Vorsitz Annette Schavan (Bundesministerin für Bildung und Forschung)
AG 6: "IuK und Mittelstand", Vorsitz Karl-Heinz Streibich (Vorstand Software AG)
AG 7: "IKT und Gesundheit", Vorsitz Karsten Ottenberg (Geschäftsführer Giesecke & Devrient)
AG 8: "Service- und verbraucherfreundlichen IT", Vorsitz Harald Stöber (Arcor-Vorstand)
Am Ende des Gipfels bleibt festzuhalten: Es gibt viele Empfehlungen und einige Initiativen, die die IT-Branche weiter vorantreiben könnten. Auf den Punkt gebracht: Es werde zu wenig unternommen, um den IT-Nachwuchs zu fördern und die Gesellschaft an sich sei eher skeptisch eingestellt, sodass das IT-Potenzial nicht optimal ausgeschöpft werden könne. Alle waren sich einige darin, dass eine Gießkannen-Förderung nicht zielführend sei, vielmehr müssten die Fördermittel in Cluster wie IT, Nano- und Medizintechnik fließen.
Bundeskanzlerin Merkel zeigte sich beeindruckt und schlug vor, bereits auf der CeBIT 2007 die ersten Ergebnisse vorzustellen und lud gleichzeitig zum 2. IT-Gipfel (2007) ein, der dann wieder am HPI in Potsdam stattfinden wird.
Die Kritik der Nichtregierungsorganisationen (NGO) spielte in keiner Weise eine Rolle. In einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin, übten mehr als 400 Vertreter der Zivilgesellschaft Kritik an der einseitigen Ausrichtung des Gipfels. Ein ausführlicher Bericht, der auch ein Statement der IFLA-Präsidentin Claudia Lux enthalten wird, erscheint in "Information - Wissenschaft und Praxis" 2/2007.



Kontakt:
Prof. Dr. Wolfgang Ratzek
E-Mail: ratzek@hdm-stuttgart.de

27. Dezember 2006