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Siebdruck

Versteckte Botschaft als Mikroschrift

Im Rahmen ihres „Technologischen Praktikums“ haben Studenten unter der Leitung von Bernhard Michl und Professor Dr. Gunter Hübner, Studiengang Druck- und Medientechnologie, im Wintersemester 2009/2010 das Thema „Mikrostrukturendruck in Abhängigkeit zur Gewebegeometrie“ erfolgreich in die Praxis umgesetzt.

Batman mit der versteckten Botschaft auf der Brust

Batman mit der versteckten Botschaft auf der Brust

Das Batman-Poster im Tageslicht

Das Batman-Poster im Tageslicht

Das Batman-Poster unter Schwarzlicht

Das Batman-Poster unter Schwarzlicht

Die Mikroschrift unter dem Fadenzähler

Die Mikroschrift unter dem Fadenzähler

Das Siebdruck-Team um Bernhard Michl (Mitte)

Das Siebdruck-Team um Bernhard Michl (Mitte)

Grundgedanke des Technologischen Praktikums war der Druck von Mikroschriften im Siebdruck unter dem Einsatz verschiedener Gewebearten. Dafür mussten die Studenten zuerst einmal ein Siebdruckgewebe suchen, mit dessen Hilfe man Schriften in einer Größe von etwa 1 pt (1 Punkt = 0,3527 mm) immer noch lesbar drucken kann. Nach Gesprächen mit Fachleuten aus der Branche zeigte sich schnell, dass der Einsatz von Edelstahlgeweben Erfolg versprechend ist: Die Drähte dieser Gewebe haben einen Durchmesser von 18 bis 25 μm, so dass selbst kleinste Strukturen präzise druckbar sind. Die Studenten mussten neben der Auswahl der Gewebeart auch die Filmherstellung, Rahmenbespannung, die Siebdruckschablone, deren Auftrag auf den Schablonenträger und deren Belichtung sowie die beeinflussenden Druckparameter in ihrer Planung berücksichtigen.

Batman erhält Farbe und Struktur

Um das Ganze auch künstlerisch umzusetzen, sollte die Mikroschrift in ein Plakat mit siebdrucktypischen Ausprägungen, wie sie etwa durch den Einsatz von Effektlacken oder hohen Schichtdicken realisiert werden können, integriert werden. Unter dem Motto „Versteckte Botschaften" entschieden sich die Studierenden schließlich für das Comic-Motiv „Batman", das ihnen genügend Freiraum für die Umsetzung aller geplanten Stilmittel ließ. Nachdem das Motiv ausgewählt war, erstellte das Team aus dem Bild eine druckfertige Datei. Die Mikroschrift kam in Form des Original Batman-Logos auf der Brust der Comicfigur zum Einsatz, in welches dann ein Teil eines Original-Batman-Drehbuchs, die Namen aller Teilnehmer und Betreuer sowie ein Dank an Unterstützer und Sponsoren des Projekts eingefügt wurden.

Zahlreiche Herausforderungen

Beim endgültigen Druck des Plakats haben die Studierenden mit Farbverläufen, optischen Aufhellern, Silberfarbe, UV-Strukturlack und fluoreszierenden Farben experimentiert. Um die Mikroschrift schließlich sichtbar zu machen, musste der entsprechende Bereich mit einem Schneideplotter ausgeschnitten werden. Der Druck der Mikroschrift stellte das Team zwar noch vor eine Reihe von Herausforderungen, doch am Ende wurde das Ziel, eine kleinstmöglich lesbare Schrift im Siebdruckverfahren herzustellen, erreicht. Sogar Schriftgrößen bis zu 0,75 Punkt konnten reproduzierbar gedruckt werden. „Die Studenten haben ein künstlerisch schönes und ein technisch sehr interessantes Druckprodukt hergestellt. Durch das Zusammenspiel mit der Mikroschriftkomponente stellt es ein ganz besonderes Endergebnis dar", so Projektbetreuer Bernhard Michl.

Ein besonderes Druckverfahren

Der Siebdruck, dem im Studiengang Druck- und Medientechnologie ein Grundlagenpraktikum und das „Technologische Praktikum" sowie eine eigene Vorlesung gewidmet ist, nimmt aufgrund seiner hohen Schichtaufträge eine gewisse Sonderstellung unter den Druckverfahren ein. Daher wird er oft für High-End Veredelungen und vor allem für funktionale Drucke (etwa „Printed Electronics") eingesetzt. „Auch wird das Verfahren heute zunehmend für Glas-und Keramikveredelungen eingesetzt", erzählt Gunter Hübner, Professor für Siebdruck an der HdM. „Die Ausstattung der HdM im Bereich Siebdruck von der Druckformherstellung bis zum Druck sucht weltweit ihresgleichen", so Hübner weiter. Die Studierenden können an allen Anlagen von der Siebbespannung, der automatischen Siebbeschichtung, der Kontaktkopie bis hin zu den sechs unterschiedlichen Druckmaschinen selbst Hand anlegen. Für die Begutachtung der Druckergebnisse stehen entsprechende Mikroskopiereinrichtungen zur Verfügung.

Siebdruck-Forschung

Zuvor wird in den Lehrveranstaltungen für das theoretische Know-how gesorgt. Die Vorlesungsinhalte reichen von den Grundprinzipien des Verfahrens über die Druckformherstellung bis hin zu den Raffinessen des Druckprozesses. Auch in der Forschung werden immer neue Anwendungen für den Siebdruck gefunden. So werden an der HdM derzeit Antennenstrukturen für die Automobilindustrie gedruckt, an im Siebdruck hergestellten Energiespeichern (Batterien und Akkumulatoren) geforscht und auf dem Sektor „Energy Harvesting" versucht, thermoelektrische Generatoren zu drucken.

Unter www.hdm-stuttgart.de/drucktechnik erfahren Interessenten mehr über den Studiengang. Jedes Semester werden rund 55 Anfängerplätze angeboten. Bewerbungsschluss für den Studienstart zum Wintersemester 2010/2011 ist der 15. Juli.

VERÖFFENTLICHT AM

11. Mai 2010

KONTAKT

Bernhard Michl

Techn. Angestellter

Print Media Technologies

Telefon: 0711 8923-2153

E-Mail: michl@hdm-stuttgart.de

Prof. Dr.-Ing. Gunter Hübner

Professor

Print Media Technologies

Telefon: 0711 8923-2144

E-Mail: huebner@hdm-stuttgart.de

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