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Druck- und Medientechnologie

Die dritte Dimension mal anders

Wie schafft man es ohne 3D-Drucker, Dreidimensionalität in einer Broschüre darzustellen? Mit 2D-Effektdrucken. Studenten des Studiengangs Druck- und Medientechnologie haben für die Karlsruher Medien-Versicherung a.G. eine 3D-Imagebroschüre "zum an die Wand hängen" erstellt. Wer sie in Händen hält, merkt sofort, das ist etwas Besonderes.

Die 3D-Imagebroschüre

Die 3D-Imagebroschüre

Zur Detailansicht Die optische Illusion "Rollers"

Die optische Illusion "Rollers"

Zur Detailansicht Eine weitere optische Illusion aus dem Kalender: der Farbtopf

Eine weitere optische Illusion aus dem Kalender: der Farbtopf

"Eine Imagebroschüre, die wie ein Kalender aussieht und doch kein Kalendarium enthält. Stattdessen 3D ohne 3D-Drucker", beschreibt es Gunter Hübner, Professor für Siebdruck, Digitaldruck, Druckmaschinen und Druckverfahren an der Hochschule der Medien (HdM) und Leiter des studentischen Projekts. Die Imagebroschüre für die Versicherungsgesellschaft haben seine Studenten im Rahmen ihres zweisemestrigen Projektpraktikums konzipiert und in Teilen an der HdM produziert.

3D-Effekte durch raffinierten Druck

Das Titelbild stellt das Logo der Karlsruher Medien-Versicherung dar, das sich von seinem Hintergrund abzuheben scheint. Diese dreidimensionale Wirkung wird durch den sogenannten 3D-Moiré-Effekt erzielt. Hierbei wird ein Bild auf die Rückseite einer Acrylglasscheibe mittels Konterdruck aufgebracht. Auf der Vorderseite werden kleine Lacktropfen aufgetragen, die wie eine winzige Lupe wirken und so zu einem Tiefeneffekt führen. Neun weitere Bildmotive gaukeln dem Auge eine dritte Dimension vor, darunter die optische Illusion "Rollers", bei der man das Gefühl hat, das statische Bild würde sich bewegen. Die Täuschung entsteht, weil das menschliche Auge aus Helligkeitsunterschieden Bewegungen interpretiert, wenn sich diese am Rande des Gesichtsfeldes befinden. Einen einfachen 3D-Effekt erzeugen auch Bilder, die unter einem senkrechten Blickwinkel (von vorne) stark verzerrt wirken, bei Betrachtung aus einer sehr flachen Perspektive jedoch normale Proportionen zeigen. Automatisch interpretiert das Gehirn die Bilder, Anamorphosen genannt, als dreidimensional.

Unerwartete Herausforderungen

Die 3D-Imagebroschüre stellte das achtköpfige Studententeam vor neue Herausforderungen: Von der Konzeption über die Umsetzung bis zur Fertigstellung gab es immer wieder neue Hürden, die sie meistern mussten. "Beim Projektpraktikum habe ich gemerkt, dass ein Projekt aus vielen 'Teilprojekten‘ besteht. Es Spaß gemacht, sich mit den Problemen auseinanderzusetzen und Lösungen zu finden, bis man ein gutes Endergebnis hat", meint Ricardo Martinez, vom Studiengang Druck- und Medientechnologie. "Die Arbeit an der Broschüre hat mir verdeutlicht, wie wichtig sowohl Organisations- und Zeitaufwand als auch das nötige Know-how für ein Printprodukt dieses Formates sind. Dadurch habe ich einen guten Einblick bekommen, was mich in meinem späteren Berufsleben erwarten wird", sagt sein Kommilitone Manuel Aubele.

Möglich war das Projekt dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren. Die V-Projekt & Co. KG half, die Verpackung, den "Wrap-Around"-Karton, zu realisieren. Bei der Umsetzung einzelner Effekte halfen die MSP-Prägetechnik GmbH, die H&D Digitaldruck GmbH und die Vogt Foliendruck GmbH. Für die Beratung und Umsetzung der Folienpräge- und Laser-Stanzeffekte durch die LEONHARD KURZ Stiftung & Co. KG und die Highlight Media GmbH entstanden dem Team keinerlei Kosten.

Marleen Kledig

VERÖFFENTLICHT AM

02. Februar 2016

KONTAKT

Prof. Dr.-Ing. Gunter Hübner

Professor

Print Media Technologies

Telefon: 0711 8923-2144

E-Mail: huebner@hdm-stuttgart.de

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