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Verabschiedung

"Ich hoffe, ich war ein Möglichmacher"

Peter Marquardt geht nach über neun Jahren als Kanzler an der Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) in den Ruhestand. Während seiner Amtszeit setze er sich für viele zukunftsweisende Entwicklungen an der Hochschule ein. Nach seiner Hochschulkarriere möchte er sich mehr Zeit für seine Hobbys und persönliche Interessen nehmen. Am 24. Juni 2022 wird Marquardt im Audimax der HdM mit einem hochschulöffentlichen Festakt verabschiedet.

Zur Detailansicht HdM-Kanzler Peter Marquardt

HdM-Kanzler Peter Marquardt

Im September 1993 betrat Peter Marquardt als Verwaltungsdirektor zum ersten Mal an die damalige Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen (HBI), eine der beiden Vorgängerinstitutionen der HdM. Außer dem Hausmeister war niemand anzutreffen. „Es war vorlesungsfreie Zeit und deshalb nichts los auf dem Campus", erzählt der 65-jährige. Den ersten Arbeitstag hatte er sich anders vorgestellt, aber die Zweifel von damals verflogen schnell. „Heute weiß ich, es war eine kluge Entscheidung, an diese Hochschule zu gehen", bekräftigt Marquardt. Bevor er 2008 an die HdM zurückkehrte, war er sieben Jahre Mitglied der Geschäftsleitung der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH.

Überzeugungsarbeit leisten

Peter Marquardt blickt auf annähernd zehn Jahre Kanzlerschaft zurück: 2012 wählten ihn der Senat und der Hochschulrat zum ersten Kanzler der HdM, bevor er 2019 erneut gewählt wurde. Zu seinen Aufgabengebieten zählen der Wirtschafts- und Personalbereich, also die Administration, der Hochschule. Es habe ihn immer gereizt, Menschen von Entscheidungen zu überzeugen und mit ihnen in den Diskurs zu treten. „Egal ob Senat, Fakultät oder Hochschulrat - als Kanzler war es immer eine spannende Herausforderung, Menschen bei Entscheidungen mitzunehmen", erzählt er. Über sich selbst sagt er rückblickend: „Ich würde mich als Möglichmacher sehen, und ich hoffe, dass dies auch so wahrgenommen wurde."

Lockdown und Lieblingsmomente

Mit der Corona-Pandemie stellten sich auch für den Kanzler neue Herausforderungen. Durch den fehlenden Präsenzbetrieb sei zwangsläufig eine Entfremdung zwischen den Menschen eingetreten. „Für mich ist die Hochschule ein Ort der Bildung, vor allem aber ein Ort der Begegnung", betont Marquardt. Die Herausforderung sei es, die Menschen auf den Campus zurückzuholen. Er persönlich bevorzuge ganz klar sein Büro vor dem Homeoffice. „Natürlich funktionieren viele Dinge virtuell, aber Kommunikation hat eine Scharnierfunktion, und die funktioniert am besten in Präsenz", ergänzt er. Bei der Frage nach seinen Höhepunkten fällt es Peter Marquardt schwer, ein bestimmtes Event herauszugreifen: „Mein Highlight ist der inspirierende Geist, der an dieser Hochschule herrscht. Kein Arbeitstag ist wie der andere, und genau das macht es so spannend". Die Interdisziplinarität der Studiengänge und die Diversität der Hochschulangehörigen seien für ihn prägende Merkmale der HdM. Die Zukunft der HdM betreffend hat er einen Wunsch: „Die tolle Aufbruchsstimmung an der Hochschule aufrechterhalten und einander noch besser zuhören".

Digitalisierung und Klimaschutz als „ein Schuh"

Beim Thema digitale Transformation setzte sich Marquardt für zukunftweisende Projekte ein. Beispielsweise für das hochschulübergreifende Projekt „selma4us". Es stellt eine IT-Unterstützung für die Geschäftsprozesse im Bereich Studium und Lehre bereit und soll voraussichtlich bis Ende 2023 produktiv im Einsatz sein. Aus Marquardts Sicht kann die Digitalisierung an Hochschulen nur zusammen mit Klimaschutz funktionieren: „Hier darf es keine Trennung geben, das ist für mich ein und derselbe Schuh". Auch der erfolgreiche Wettbewerb um gute, motivierte Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hänge davon ab, wie "wir die Sinnhaftigkeit unseres Tuns -gerade in diesem Bereich- glaubhaft rüberbringen".

Bienen-Fan, Musikliebhaber und Förderer

„Ich durfte einige Projekte anstoßen und begleiten, die mir am Herzen liegen. Das sind vor allem der HdM-Honig und die Big Band", erzählt Marquardt. Im Rahmen eines Wettbewerbs hatten Studierende Ideen für Geschenke der Hochschule entwickelt. Dabei entstand im Studiengang Integriertes Produktdesign die Idee, Gästen an der HdM produzierten Honig in einer hochwertigen Verpackung zu überreichen. Seither steht auf dem Dach der Nobelstraße 10 ein Bienenvolk, das fachgerecht von einem Bio-Imker betreut wird. An der Big Band der HdM, „MAJAM", liegt Peter Marquardt nicht nur etwas, weil er selbst großer Musikliebhaber ist. Für eine Hochschule sei es nicht selbstverständlich, eine Big Band auf die Beine zu stellen. „Da auch Musik ein Medium ist, passt das Projekt sehr gut zu uns", findet der Kanzler. Wie wichtig ihm die Ermöglichung studentischer Ideen ist, zeigt auch seine ehrenamtliche Tätigkeit als Geschäftsführer des Vereins der Freunde und Förderer der HdM. Im Vordergrund des Vereins steht die finanzielle Unterstützung von studentischen Projekten und Exkursionen. Der Verein organisiert außerdem Ringvorlesungen zu aktuellen Themen wie Künstliche Intelligenz oder Blockchain. Dem Förderverein wird Peter Marquardt als Geschäftsführer auch nach seiner Verabschiedung als Kanzler treu bleiben, zumindest bis seine dortige Amtszeit ausläuft.

Ruhestand mit Schafen, Museen und Kunst

An seinem kommenden Lebensabschnitt schätzt Marquardt besonders die neu gewonnene Zeit, die er verstärkt für Hobbys wie seine Schafe und das Schnapsbrennen nutzen wird. Der Kunstliebhaber und Museumsgänger kann nach jahrelangem beruflichem Engagement nun seinen Ruhestand genießen: „Ich bin ein großer Fan von Allgemeinbildung. Bisher blieb kaum Zeit, mein Wissen in Bereichen ohne Hochschulbezug zu erweitern. Die Zeit werde ich jetzt nutzen".

Seine Amtsgeschäfte übergibt Peter Marquardt zum 1. August 2022 an seine bereits gewählte Nachfolgerin Nicole Kuhn.

Julia Lubos

VERÖFFENTLICHT AM

22. Juni 2022

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