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Bibliotheken als Dritte Orte - Was passiert dort eigentlich? Sofie Keerl hat das in ihrer Bachelorarbeit untersucht

Aktivitäten an einem Dritten Ort
Aktivitäten an einem Dritten Ort

Sofie Keerl, Absolventin des Studiengangs Informationswissenschaften, hat in ihrer Bachelorarbeit untersucht, welche Aktivitäten von denjenigen, die einen solchen Ditten Ort planen, erwartet oder gewünscht werden und wie diese Aktivitäten der Besucher:innen erfasst werden. Die spannenden Ergebnisse dieser sehr guten Abschlussarbeit hat sie zusammen mit ihren Prüfer:innen Prof. Cornelia Vonhof und Dr. Hassan Soilihi Mzé in BuB (Heft 4/2025) veröffentlicht.

 

Bibliotheken – vor allem Öffentliche Bibliotheken – definieren sich immer häufiger als Dritte Orte. Geprägt wurde der Begriff von Ray Oldenburg und seit den 2000er Jahren wird er auch von Bibliotheken genutzt. Bibliotheken beschreiben damit ihre Entwicklung vom Medienausleihort hin zu einem Ort für Menschen. Das Bild vom öffentlichen „Wohnzimmer der Stadt“ hat sich hier etabliert. Doch was genau soll im und am Dritten Ort, in ebendiesem „Wohnzimmer" passieren? Welche Aktivitäten werden dort von denjenigen, die einen solchen Ort planen, erwartet oder gewünscht? Und finden diese dann auch tatsächlich statt? In welchem Umfang? Und überhaupt: Wie lässt sich das herausfinden?

Dazu hat Sofie Keerl Aktivitäten der Besucher:innen recherchiert, kategorisiert und empirisch validiert. Die Befragung von Bibliotheken, die sich als Dritte Orte verstehen, zeigte, dass bislang in der Praxis nicht systematisch untersucht wird, ob die erwarteten Aktivitäten auch tatsächlich stattfinden. Gründe, die die Bibliotheken dafür nannten, waren neben fehlenden Informationen zu geeigneten Methoden vor allem der erforderliche oder vermutete Ressourceneinsatz von Zeit und Personal.

In ihrer Arbeit arbeitete Sofie Keerl daher mit "Seat Sweepung" und "Shadowing" zwei Beobachtungsmethoden aus, die sich einfach und mit überschaubarem Aufwand vor Ort umsetzen lassen. Mit diesen Methoden können Bibliotheken ihr Konzept des Dritten Ortes evaluieren und weiterentwickeln.

„Mit solchen guten Arbeiten werden fundierte neue Erkenntnisse gewonnen, die für die Berufspraxis von großer Relevanz sind. Eine Veröffentlichung ist daher wichtig" - das ist die Überzeugung der beiden Prüfer:innen und deshalb unterstützen sie regelmäßig Absolvent:innen bei der Publikation ihrer Abschlussarbeiten. Der Artikel ist in BuB - Forum Bibliothek und Information in Heft 04 / 2025 erschienen.

 


Kontakt:
Prof. Cornelia Vonhof
E-Mail: vonhof@hdm-stuttgart.de

Weiterführende Links:
Studiengang Bibliothek & digitale Information | Informationswissenschaften

07. Mai 2025