Vortrag

"Free"-Erlösmodelle: Verbreitung und Erfolg auf Crowdinvesting-Plattformen

Spätestens seit dem Buch von Anderson (Anderson 2009a) wird vielfach die Meinung vertreten, dass die sogenannten „Free"-Erlösmodelle die einzig zukunftsfähigen und erfolgreichen Erlösmodelle sind (Anderson 2009b; Schmalz 2009; Berger et al. 2015). Zu den „Free"-Erlösmodellen werden dabei gezählt: Direct Cross Subsidies, Three Party Markets, Freemium, Non-Monetary Markets (Anderson 2009a). Eine empirische Überprüfung der Verbreitung sowie eine Prüfung der Erfolgswirksamkeit dieser „Free"-Erlösmodelle hat bislang jedoch kaum stattgefunden.

Berücksichtigt man, dass Geschäfts- und Erlösmodelle in vielen Branchen seit einigen Jahren tatsächlich einem Wandel unterworfen (Lambert/Davidson, 2012) sind - insbesondere durch die Digitalisierung sowie die Durchdringung nahezu aller Geschäftsbereiche durch das Internet sowie durch Online-Anwendungen - erscheint es sinnvoll, Erkenntnisse hinsichtlich der (zukünftigen) Verbreitung und des Erfolgs von „Free"-Erlösmodellen zu sammeln. Schließlich sind sowohl etablierte Unternehmen (in Zeiten des Wandels und der Transformation), aber eben auch junge Unternehmen in der Gründungsphase daher auf der Suche nach einem oder dem erfolgsversprechenden Erlösmodell.

Um zukünftigen Erfolg (mehr oder weniger zuverlässig) vorauszusagen, gibt es vielfältige Möglichkeiten: Man kann in die Vergangenheit schauen, und aus bewährtem Verhalten auf zukünftigen Erfolg schließen. Man kann Entwicklungen aus der Vergangenheit extrapolieren oder aktuelle Entwicklungen fortschreiben. Dabei kann man Statistiken bemühen oder Expertenmeinungen einholen und auswerten.

Der hier vorgeschlagene Beitrag betrachtet das Verhalten aus jüngster Vergangenheit und Gegenwart (von Investoren), um auf Erfolg (von Erlösmodellen) in der Zukunft zu schließen: Dabei werden die Erwartungen von Investoren an den Erfolg von Erlösmodellen in der Zukunft betrachtet. Nicht zuletzt, da das Erlösmodell als Grundlage für langfristigen Unternehmenserfolg angesehen wird (Brem/Wassong 2014).

Demnach wird hier „Erfolg" nicht wie üblich als realisierter Umsatz, Gewinn oder Rendite betrachtet, sondern als Attraktivität des Erlösmodells für Investoren, die sich perspektivisch eine Rendite ihres eingesetzten Kapitals erhoffen - oder anders ausgedrückt - als der erwartete zukünftige Erfolg eines Erlösmodells.

Somit verfolgt der hier vorgeschlagene Beitrag zwei Zielsetzungen:

(1)  Einen Überblick über Verbreitung der „Free"-Erlösmodellen zu geben.

(2)  Erste Erkenntnisse im Hinblick auf die Investorenakzeptanz (und damit den für die Zukunft erwarteten Erfolg) von „Free"-Erlösmodellen zu identifizieren.

Hier knüpft der Beitrag an den Literaturreview von Lambert und Davidson und der dort identifizierten Forschungslücke an, wonach es zwar viele empirische Studien gibt, die messen und beschreiben, wie der Zusammenhang von Business Model und Unternehmensperformance aktuell ist, but „there is no empirical research that aims to predict firm success" (Lambert/Davidson, 2012). 

 

Mitvortragende: Laura-Ann Zunker
Vortrag auf Veranstaltung: 21. Interdisziplinäre Jahreskonferenz zu Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand
Veranstaltungsort: Wuppertal
Datum: 05.10.2017


Autoren

Eingetragen von

Name:
Prof. Dr. Uwe Eisenbeis  Elektronische Visitenkarte


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