3D-HD-Premiere
Nachdem sich die Industrie jahrelang auf die Einführung des hoch auflösenden Fernsehens HDTV eingeschworen hat und dies seit etwa zwei Jahren in einigen Ländern der Welt zum Quasi-Standard gehört, werden nun neue Wege gesucht, den Zuschauer zu begeistern. Neben einer weiteren Steigerung der Auflösung (SuperVision) oder der Bildwiederholrate (Higher Framerate TV) wird die Dreidimensionalität (3D) gehandelt. Wie gut die Chancen für 3D-Bilder auf dem Schirm stehen, wollte das Team der Studioproduktion TV in einem Feldversuch herausfinden und hat ein 20minütiges Magazin für junge Zuschauer zum Thema "Umbrüche" entwickelt. Darin geht es um die ersten Schritte im Arbeitsleben, die Veränderungen im Privaten und natürlich um die freie Zeit, die man zwischen Ausbildung, Studium oder Berufsstart hat.
Die Umsetzung
Inhaltlich sollte alles so bleiben wie gewohnt: Der Moderator, Jan Doering, kündigt die Beiträge an und leitet über, Studiogäste sind live vor Ort, Einsspieler runden die Inhalte ab. Lediglich die Technik haben die Studierenden geändert. Neben dem Stereostanz – dem Austauschen von Bildern - werden erstmals auch Bauchbinden – etwa am Bildschirmrand eingeblendete Namen - und das Sendelogo in 3D-Qualität präsentiert. Doch am Wichtigsten ist für das Produktionsteam, dass alles mit heute verfügbarer und fest verbauter Studiotechnik realisiert werden kann, ohne Spezialgeräte oder Insellösungen. Dafür waren nur zwei Kameras nötig. "Das ist genau wie beim Sehen mit den Augen. Eine Kamera steht für das rechte Auge, die andere für das linke", berichtet Betreuer Professor Axel Hartz. "Mit diesem Format sind wir in der Weiterentwicklung des Fernsehens technisch ganz weit vorne dabei", so Hartz. Eine Live-Übertragung einer Sendung via Satellit in 3D-Qualität habe es in Europa noch nicht gegeben. "Mit der entsprechenden Technik können Zuschauer vom Nordcap bis Barcelona unsere Sendung sehen", erklärt Jens Fischer vom Projektteam. Er und seine Kommilitonen beschäftigen sich mit der 3D HD Technik in ihrer Abschlussarbeit. Ihre Ergebnisse fließen in die Entwicklung des Stereo TVs der Europäischen Rundfunkunion (EBU), Genf, ein.
Die Sendetechnik für ihr Magazin haben die Studierenden von zahlreichen Partnern organisiert. Der Satellit wird gestellt, auch die Übertragungskosten, etwa 16 Euro pro Minute für zwei Transponder, müssen sie nicht übernehmen. Das Satellitenfahrzeug für die Sendestrecke haben sie ebenfalls eingeworben.
Zu den Unterstützern zählen neben EBU und SWR, 3ality Digital, 3D Foto Shop ,ALVIBON Cable, BEWEGTE BILDER Medien Gruppe, Bretz Shop, Canvys, Deutsche Bank, DVC, EM Filmtheater-Betriebe Mertz, EVS, Fleiner Möbel, Freunde und Förderer der Hochschule der Medien Stuttgart e.V., Kaufland Vaihingen, Leoni, MAGAZIN GmbH, MikroM, Penta Studiotechnik, Transvideo; WIGE MEDIA AG und WIREWORX.
Das TV Studio der HdM mit dem Set der Magazinsendung ist für Besucher der MediaNight am 29. Januar 2008 ab 18 Uhr frei zugänglich und kann besichtigt werden. Die Sendung selbst ist im Hardcut zu sehen.
VERÖFFENTLICHT AM
22. Januar 2009
KONTAKT
Jens FischerTeam Studioproduktion Studiengang Audiovisuelle Medien
Prof. Axel Hartz
Studiengang Audiovisuelle Medien
0711 8923 2201
hartz@hdm-stuttgart.de