Kongress
Nicht erst seit den Erfolgen der Piratenpartei sehen viele Menschen im Social Web ein Werkzeug, das neue Beteiligungsformen ermöglicht, gar eine neue Art der Politik. Erfahrungen aus dem ersten Präsidentschaftswahlkampf Barack Obamas, aus dem arabischen Frühling oder der Kampagne „Kony 2012" scheinen diese Erwartungen zu stützen. Zahlreiche Medientheoretiker befürchten jedoch, dass die Kommunikation über soziale Netzwerke eher zu einem Rückzug ins Private führen werde - frei nach Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der meinte, dass ein Eichhörnchen im Garten wichtiger sein könne als Menschen, die in Afrika sterben. Werden wir künftig nur noch in von Google oder Facebook vorgefilterten „Bubbles" denken und handeln, in denen uns nur die Informationen erreichen, die unsere „digitalen Freunde" posten? Das glaubt der amerikanische Medientheoretiker Eli Pariser und fragt, welche Folgen das für die gemeinsame gesellschaftliche Wissensbasis hat, die politisches Handeln erst ermöglicht.
Referenten aus Politik, Wissenschaft und Medien
Über diese und andere Fragen diskutieren Referenten aus Politik, Wissenschaft und Medien beim Kongress „SocialMania" an der Stuttgarter Hochschule der Medien vom 21. bis 22. Juni 2012. Zu Gast sind unter anderen der Blogger Markus Beckedahl, die ehemalige „Mrs. Micosoft" und Netz-Transparenz-Verfechterin Anke Domscheit-Berg, der Staatssekretär bei der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien Marc Jan Eumann, der Polit- und Kampagnen-Berater Julius van de Laar aus dem Wahlkampfteam von Barack Obama. Auch ProSiebenSat.1 Digital-Geschäftsführerin Eun-Kyung Park, der F.A.Z.-Herausgeber Frank Schirrmacher sowie die Medien- und Gesellschaftswissenschaftler Bernhard Pörksen und Gerhard Schulze formulieren ihre Thesen auf dem Podium.
„Mit ‚Social Mania‘ beschreiben wir das Phänomen eines hochfrequenten sozialen Kommunikationsverhaltens im digitalen Lebensraum des Social Web", erläutern die Kongress-Initiatoren, Prof. Dr. Petra Grimm und Prof. Dr. Michael Müller von der HdM. Eine gewisse Aufregung über die beschriebene Entwicklung in der öffentlichen Diskussion sei verständlich. Allerdings sei sie nicht selten selbst getrieben von einem gewissen Social-Mania-Effekt, so Grimm und Müller.
Anmeldung ab sofort möglich
Können wir künftig noch ohne Social Media kommunizieren? Geht es nur noch mit? Und welche Konsequenzen zieht das Social Web für das Verständnis von Öffentlichkeit, sozialer Realität und politischem Handeln nach sich? Diese Fragen vertiefen die Kongressteilnehmer bei Thesenstatements und in Diskussionslounges. Die Anmeldung ist ab sofort unter www.hdm-stuttgart.de/socialmania möglich. Die Teilnahmegebühr beträgt 170 Euro (ermäßigt 50 Euro).
Veranstalter des „SocialMania"-Kongresses ist die Hochschule der Medien, in Kooperation mit der Stuttgarter Agentur Milla & Partner, die auf die Gestaltung von Begegnungskommunikation spezialisiert ist. Im Rahmen der Nachwuchsförderung begleiten und beraten Milla & Partner die HdM und ihre Studierenden bei der Realisierung des Kongresses „Social Mania" - von der Konzeption bis zur praktischen Durchführung.
Veranstaltungsort:
Hochschule der Medien, Nobelstr. 10, 70569 Stuttgart
VERÖFFENTLICHT AM
23. Mai 2012
KONTAKT
DATEIANHÄNGE
- Das Programm (Dateigröße: 4.34 MB)
Lesen Sie auch
-
Crossmedia Redaktion/Public Relations:
Wie ein Projekt Konflikte im Wald entschärfen soll -
Hochschule der Medien:
Neues Studienangebot Social Media Marketing & Management