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Print Media Technologies

Covid19 und die Auswirkungen auf die Druck- und Medienindustrie

Zwei Semester haben sich neun Studierende des englischsprachigen Bachelorstudiengangs Print Media Technologies der Hochschule der Medien (HdM) mit den weltweiten Auswirkungen von Covid-19 für die Druck- und Medienindustrie befasst. Ihre Ergebnisse haben sie in dem Buch "Global Impact of Covid-19 Pandemic on Print and Media Industries" zusammengestellt, das mit einer Auflage von 500 Exemplaren nun vorliegt.

Die 500 Exemplare wurden aufwändig veredelt (Foto: Projektteam)

Die 500 Exemplare wurden aufwändig veredelt (Foto: Projektteam)

Entstanden ist es im Praktikum "Product Development" unter Leitung von Prof. Dr. Gunter Hübner.

Zu Beginn des Projektes haben die internationalen Studierenden anhand von Umfragen und Interviews die Inhalte für das Buch zusammengetragen. Dafür haben sie Vertreterinnen und Vertreter führender deutscher Firmen und Verbände kontaktiert, wie etwa den Vorstandschef Claus Bolza-Schünemann von Koenig und Bauer AG oder Dr. Paul-Albert Deimel, Geschäftsführer des Bundesverbands Druck und Medien. Auch Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner internationaler Unternehmen und Organisationen kommen zu Wort, beispielsweise Béatrice Klose, Geschäftsführerin des europäischen Druck-Dachverbands intergraf, oder Prof. Dr. Luk Bouters, Vorsitzender des International Circle. Außerdem haben sie in ihren jeweiligen Heimatländern - Pakistan, Kenia oder Taiwan - recherchiert.

Produktion mit nachhaltigen Materialien

Die Produktion des Buches haben die Studierenden selbst in die Hand genommen - von der Datenaufbereitung über den Satz und den Druck bis hin zur komplexen manuellen Veredelung und Buchbindung. Dabei hat das Team mit als besonders umweltfreundlich beworbenen Materialien experimentiert: Für den vorderen Einband des Buches wurde ein umweltfreundlicher finnischer Holzkarton verwendet. Der Innenteil des Buches ist in drei Abschnitte unterteilt, für die jeweils unterschiedliche Papiere verwendet wurden, um Leserinnen und Lesern visuell und haptisch-sensorisch unterschiedliche Erfahrungen zu bieten. Der Teil "Interviews" wurde auf das grafische Standardpapier Lumisilk von Stora Enso mit dem EU-Umweltzeichen gedruckt. Für den Abschnitt "surveys" wurde Vivus-Graspapier verwendet, das 40 Prozent Grasmaterial enthält. Die Seiten haben einen grünen, grasähnlichen Farbton und wurden zweifarbig bedruckt. Der dritte Abschnitt - "articles" - wurde auf sogenanntem "Rockpaper" gedruckt. Dieses "Steinpapier" besteht aus 80 Prozent Kalziumkarbonat (quasi Kreide) und 20 Prozent Polyethylen. Laut Herstellerangaben werden für dessen Erzeugung weder Bäume gefällt, noch Wasser oder schädliche Chemikalien verwendet. Auch soll es vollständig recycelbar, öl- und wasserbeständig sein, ebenso wie reißfest, flammhemmend, antistatisch und lebensmittelecht.

Unsichtbare Druckfarbe

Die eingesetzten Druckfarben von Flint Group sind pflanzenölbasiert. Als durchgängiges Design-Element kam die Sonderfarbe HKS33 zum Einsatz, die vor allem auf dem Graspapier einen hohen Kontrast ergibt. Der Interview-Teil mit schwarz-weiß-Bildern soll die Düsterkeit des Themas Covid19 unterstreichen. Als Besonderheit wurde zudem eine "unsichtbare" Druckfarbe auf eine Weltkarte aufgetragen, die nur unter UV-Licht zu sehen ist. Auf dieser korreliert die Größe der "unsichtbaren" Viren in etwa mit der Häufigkeit der Corona Fallzahlen. Damit die Viren entdeckt werden können, ist jedes Buch mit einer Schlüsselanhänger-UV-Lampe auf einem Lesezeichen ausgestattet, auf dem sich die Gebrauchsanweisung für das UV-Licht findet.

Online verfügbar

Vorder- und Rückseite des Covers wurden mit einer Heißfolienprägung versehen. Als Vorsatz wurde kein Papier, sondern ein Gewebematerial verwendet. Auf einer Doppelseite wurde im Siebdruck ein spezieller Lack verdruckt, der die „unsichtbaren" Bestandteile enthält, die bei Bestrahlung mit UV-Licht bläuliches, sichtbares Licht abgeben. "All das musste mit großem Aufwand manuell angefertigt oder aufgebracht werden", berichtet Prof. Dr. Gunter Hübner. Das Buch werde sobald es die Corona-Situation zulasse, auf Messen vorgestellt, "vermutlich als nächstes auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2021", so Hübner. Online steht es unter https://pmt.hdm-stuttgart.de/covid-19s-effect-on-the-print-and-media-industries/ zur Verfügung.

Finanziell unterstützt wurde das Projekt der Studierenden von der MVK-Versicherung (ehemals Medien-Versicherung a.G. Karlsruhe), die die Bücher unter anderem an ihre Kunden verteilen will.

VERÖFFENTLICHT AM

11. März 2021

KONTAKT

Prof. Dr.-Ing. Gunter Hübner

Professor

Print Media Technologies

Telefon: 0711 8923-2144

E-Mail: huebner@hdm-stuttgart.de

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