Karriere
Bewegtbild-Fan
Seine Affinität für Bewegtbild spürt man. Seine ersten Erfahrungen in der Produktion von Musikvideos als Jugendlicher geben ihm Know-how. „Ausprobieren sollte man sich nicht nur in der eigenen Bubble. Wahlfächer bieten große Chancen. Nutzt die Vielfalt an Kursen und eignet euch Skills außerhalb des eigenen Bereichs an", rät Sinan. Ihm ist Sounddesign in Erinnerung geblieben. Das Wissen aus dem Kurs kann er in Reportagen oder Werbefilmen anwenden. Da sich im Berufsleben oft die Branchen überschneiden, sollte man über den Tellerrand hinausschauen, betont Sinan.
Einer von Dreien
Sein Backgroundwissen aus dem Crossmedia-Journalismus hilft ihm in der Werbung, um beide Welten vereinen zu können. Kundinnen und Kunden wünschten sich Authentizität und eine gründliche Recherche - Skills, die für Journalistinnen und Journalisten in zu den Basics gehören. Er will hochqualitative Filme produzieren und auf das, was passiert, Einfluss haben. Seine Filmreise führt ihn an die Filmakademie nach Ludwigsburg, an der er als einer von drei Studierenden einen Studienplatz für Werbefilm Regie ergattert. An der Regie reizt ihn vor allem die Zusammenarbeit mit Schauspielerinnen und Schauspielern sowie das visuelle Denken. Er entwickelt gerne Storys und inszeniert sie. „Die Oberhand und größten kreativen Freiraum hat man als Regisseur - das schätze ich an meinem Job", so Sinan.
Auszeichnung für Abschlussfilm
Mit seinem Abschlussfilm an der Filmakademie. „Split Seconds", ein Spot für eine fiktive Kampagne der Nachrichtenagentur Associated Press, punktet er direkt beim Spotlight Festivals für Bewegtbildkommunikation in Stuttgart. Darin erzählt er in nur vier Minuten und zehn Sekunden, wie drei der bedeutendsten Kriegs- und Krisenfotografien der letzten 50 Jahre entstanden sind. Bei dem Festival, das seit 1998 Werbefilme und TV-Spots auszeichnet, erhält Sinan Sevinç 2024 als erster Werbefilmer in der Geschichte des Wettbewerbs den Grand Prix.
Gute Geschichten in einem kurzen Format zu erzählen, ist für Sinan eine Challenge, die es sich lohnt, zu meistern: „Mitreißend, kurz und knackig - der Zuschauer soll dranbleiben." Die Spotlight-Auszeichnung erfüllt Sinan mit Stolz. Denn hinter seiner Produktion steht eine über zweijährige Dreharbeit in Europa - von Frankfurt am Main bis zu den Azoren.
Kontakte, Konsequenz und Disziplin
Trotz seiner Begeisterung für Kurzformate möchte Sinan auch einmal einen Kinofilm umsetzen. Den Studierenden von heute empfiehlt er neben harter Arbeit, Leidenschaft und Engagement vor allem Networking. „Alles läuft über Kontakte. Wenn du die richtigen Leute kennst, kommst du auch oft dahin, wo du möchtest", so Sinan. „Dass dein Name im Umlauf ist, dass die Leute wissen, wer du bist und was du machst, ist das A und O." Auch die LinkedIn- und Instagram-Profilpflege ist für Sinan unerlässlich, als persönliche Visitenkarte.
Seinem „Vergangenheits-Ich" würde er außerdem ein unerlässliches Learning empfehlen. „Jede Videoproduktion hat ihre Schwierigkeiten und Herausforderungen, ganz gleich ob es ein Dreh für Universal oder für das edit.Magazin ist. Es ist ein 'ongoing struggle' - ein Hinfallen und Wiederaufstehen", meint der Werbefilmer. Letztendlich gehe es darum, wie viele Probleme man auf dem Weg lösen könne. Wer sich daran halte, konsequent und diszipliniert bleibe, dem können für die Filmkarriere nichts mehr im Weg stehen.
Theresa Fürst
VERÖFFENTLICHT AM
22. Juli 2024
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Prof. Dr. Swaran Sandhu
Professor
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