Einblicke - Interview mit Univ.-Prof. Dr. Alexander Brem
Univ.-Prof. Dr. Alexander Brem ist Direktor des Instituts für Entrepreneurship und Innovationsforschung (ENI) der Universität Stuttgart und Professor für Entrepreneurship in Technologie und Digitalisierung, gefördert durch den Mercedes-Benz Fonds im Stifterverband. In einem kurzen Interview stellt er sich vor und gibt einen Einblick in seinen Arbeitsalltag.
Was waren die letzten vier Stationen in Ihrem Lebenslauf?
- 2011 bis 2014 Inhaber der Juniorprofessur für Ideen- und Innovationsmanagement an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).
- 2014 bis 2016 Professor für Technologie- und Innovationsmanagement an der Syddansk Universitet (Sønderborg, Dänemark), Leitung der interdisziplinären Sektion SDU „Innovation and Design Engineering".
- Von Dezember 2016 bis Dezember 2019 Inhaber des Lehrstuhls für Technologiemanagement an der FAU.
- Seit Januar 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Entrepreneurship in Technologie und Digitalisierung, gefördert durch den Mercedes-Benz Fonds im Stifterverband, sowie Leiter des Instituts für Entrepreneurship und Innovationsforschung an der Universität Stuttgart.
Welche Modul(e) unterrichten Sie im berufsbegleitenden Studiengang Intra- und Entrepreneurship (tech)?
Innovationsmanagement.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie morgens den PC hochfahren?
Das ist das tolle an meinem Job, jeder Tag ist anders. Die Kombination aus Forschung, Lehre und Transferaktivitäten führt dazu, dass regelmäßig unerwartete, aber sehr spannende Themen aufschlagen. Und natürlich auf die Interaktion mit den vielen verschiedenen Menschen, mit denen man am Tag verteilt zu tun hat.
Wie würden Sie einem Laien Ihr Fachgebiet erklären?
Wir beschäftigen uns mit technologischen Innovationen und Unternehmensgründungen. Damit zusammenhängende Fragestellungen sind z.B.,
- wie entstehen aus wissenschaftlichen Erkenntnissen Produkte und Dienstleistungen, die von Kundinnen und Kunden gewünscht werden?
- wie können Startups gefördert werden?
- wie kann die Kreativität von Mitarbeitenden erhöht werden?
- Oder: wie entstehen marktbeherrschende Standards?
Ein breites und sehr spannendes Feld!Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung auf Ihrem Fachgebiet?
Ganz aktuell schwappt die große Welle der künstlichen Intelligenz durch alle Themengebiete. Tools wie ChatGPT verändern nicht nur die Art und Weise, wie Innovationen und Gründungen entstehen. Auch deren Management wird durch die neuen Möglichkeiten auf den Kopf gestellt, das ist sehr interessant zu verfolgen und zu analysieren. Dazu kommen die weiteren Megatrends Nachhaltigkeit und Diversity. Diese verändern bereits jetzt das Management in Unternehmen, und natürlich die damit verbundenen Forschungsfragen.
Was ist der Mehrwert an einer berufsbegleitenden Weiterbildung/einem berufsbegleitendem Masterstudium?
Besonders beim Thema Entrepreneurship sehe ich viele Vorteile. Zum einen sicherlich die Möglichkeit, ortsunabhängig zu studieren, über 80% der Module können online belegt werden. Zum anderen aber auch die Option, Inhalte aus dem Unternehmensalltag einbringen und mit dem Studium kombinieren zu können. Insbesondere bei Unternehmensgründer_innen kann das zu sehr guten Win-Win-Situationen führen. Die Herausforderungen aus der Praxis können direkt in die Studieninhalte integriert werden. Dasselbe gilt natürlich auch für Studierende aus etablierten Unternehmen. Bei Gründer_innen ist es erfahrungsgemäß nur noch kritischer, weil man ein Tausendsassa in vielen Gebieten bei extremen Zeitdruck sein muss.
Erzählen Sie uns eine Anekdote aus der bisherigen Zeit im Studiengang?
Ein Student des Intra- und Entrepreneurship Masters kam durch einen Newsletter von uns auf eine Ausschreibung von einem Startup. Diese Ausgründung aus der Uni Stuttgart hatte frisch ein EXIST Forschungstransfer eingeworben und hat hier noch nach einem Mitgründer gesucht. Nun ist er Mitgründer, das freut mich persönlich sehr.
Was wird das nächste Projekt im Aufgabenbereich sein?
Management des Wachstums: das Institut ist bezüglich der Anzahl der Mitarbeitenden gewachsen, gleichzeitig auch bei der Anzahl der zu betreuenden Studierenden. Das ist sehr erfreulich, bringt aber auch diverse Herausforderungen mit sich. Insofern nicht anders als bei jedem Startup, das diesen Prozess durchläuft.
Vervollständigen Sie bitte folgende Sätze:
Ich engagiere mich in der beruflichen Weiterbildung, weil...
sich für Unternehmensgründer_innen hier ganz neue Möglichkeiten auftun, sie können einen Masterabschlusserlangen, und gleichzeitig an den Themen des eigenen Startups arbeiten. Das ist ziemlich einmalig.
Akademische Weiterbildung ist wichtig, weil...
damit ein Qualitätsniveau sichergestellt wird, und sich das Studienangebot noch besser an den Bedürfnissen der Studierenden anpassen kann.
Last but not least, welche drei Begriffe fallen Ihnen zum berufsbegleitenden Studiengang Intra- und Entrepreneurship (tech) ein?
modern, kommunikativ, innovativ
Möchten Sie unseren Lesenden noch etwas mitgeben?
Ich empfehle Weiterbildungsinteressierten, sich ein Einzelmodul herauszusuchen und in die berufsbegleitenden Weiterbildung reinzuschnuppern. Falls Ihnen diese Art der Weiterbildung zusagt, kann das erfolgreich abgeschlossene Modul (und ggfs. weitere Module) wunderbar für den gesamten Master angerechnet werden.*
*Voraussetzung: erfolgreich abgeschlossene Weiterbildungsmodul(e) inkl. Prüfungsleistung.
31. August 2023