Wertevermittelnder Journalismus
Die Journalistin und der Filmemacher nahmen den META am 19. Juni 2024 im Rahmen der Fachtagung IDEepolis an der Hochschule der Medien in Stuttgart entgegen.
Für den META 2023/24 wertete eine Jury aus 50 Studierenden des Studiengangs Digital- und Medienwirtschaft über zwei Semester Beiträge zum Thema „Roboter" aus. In den Beobachtungszeiträumen von Januar bis September 2023 und von Juni 2023 bis März 2024 untersuchten sie knapp 3.500 Einzelbeiträge und entschieden in der Endrunde aus sieben Radio- und fünf TV-Beiträgen.
In der Kategorie Radio überzeugte Carina Schroeder mit ihrem Beitrag „Dürfen wir Maschinen verletzen?" für die Sendung Zeitfragen (Deutschlandfunk Kultur), ausgestrahlt am 15. Juni 2023. Sie stellt darin das Verhalten des Menschen gegenüber Robotern in den Fokus und zeigt auf, dass die titelgebende Frage kein bloßes Gedankenexperiment ist, sondern gesellschaftliche und ethische Relevanz für unsere Zukunft besitzt. Die Jury lobt die präzise und nachvollziehbare Analyse, mit der Carina Schroeder beschreibt, dass eine schlechte Behandlung von willenlosen Maschinen Rückwirkungen auf unsere Empathiefähigkeit haben und damit zu unserem eigenen Schaden sein kann. „Carina Schroeder hat die Jury mit ihrem differenzierten und prägnanten, zur Reflexion anregenden Radiostück über die gesellschaftlichen und ethischen Herausforderungen für unserer zukünftige Interaktion mit Maschinen vollends überzeugt", so Laudatorin Katharina Siebecke-Yrisarry.
In der Kategorie TV nahm Daniel Andrew Wunderer den Preis für seinen Film „Flash Wars - KI im Krieg" entgegen, der am 14. März 2024 im rbb Fernsehen lief. Der Film geht der Frage nach, wie sich Kriege und Konflikte verändern, wenn künftig KI und autonome Waffensysteme über Sieg und Niederlage entscheiden. Nach Ansicht der Jury gelingt dem Filmemacher ein außerordentliches Maß an Aufklärung, indem er das hochkomplexe und aktuelle Thema mittels zahlreicher Experten aus den verschiedensten Perspektiven und in seiner ganzen Breite und Tiefe darstellt. Dabei fächert er sämtliche ethische Fragestellungen auf und regt so enorm zur Reflexion an. „Sein Film ist nicht weniger als ein Appell an die Weltgemeinschaft und damit auch an uns als Gesellschaft, Verantwortung für die Entwicklung neuer Technologien zu übernehmen. Er plädiert dafür, sich auf verbindliche Regeln und Grenzen für ihre Verwendung zu einigen und diese festzulegen. Diesem Appell schließen wir uns mit der Vergabe dieses Preises sehr gerne an", so Laudatorin Jasmin Müller.
Qualitätssiegel und Digitalkompetenz
Der META will als Qualitätssiegel für wertebewussten und ethischen Journalismus Medienschaffende und die Gesellschaft für ethische Fragestellungen sensibilisieren und Positivbeispiele eines wertevermittelnden Journalismus hervorheben. „Studierende erwerben mit dem META-Projekt Medienkompetenz und gleichzeitig ein aktuelles Wissen über Roboter und Künstliche Intelligenz in unserer Gesellschaft. Dabei lernen sie, ethische Fragestellungen und die Rolle der medialen Berichterstattung zu reflektieren", erklärt die Initiatorin Prof. Dr. Petra Grimm.
20. META
Seit 2003 verleiht eine studentische Jury den META. Die „MediaCharta", ein eigens für die Auszeichnung entwickelter Kriterienkatalog, bildet die Bewertungsgrundlage, anhand derer die journalistischen Beiträge bewertet und schließlich die Gewinner gekürt werden. Der META wird dieses Jahr zum 20. Mal verliehen. 2011 wurde das Projekt mit dem baden-württembergischen Landeslehrpreis ausgezeichnet.
VERÖFFENTLICHT AM
19. Juni 2024
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