Audiovisuelle Medien
Den Preis gab es für die „Set Decoration" im Film „Die Theorie von Allem" von Timm Kröger über einen Physik-Kongress 1962 in den Schweizer Alpen. „Das war der aufregendste Moment überhaupt", erzählt Anika Klatt stolz. Als „schöne Ehre" beschreibt sie, dass das nominierende Gewerk im Bereich Szenenbild aus vielen Fachleuchten besteht, die sich unter anderem für ihre Arbeit entschieden haben. Der Preis in der Kategorie „Set Decoration" wurde beim Deutschen Filmpreis zum ersten Mal verliehen. Bislang wurde er nur in der Kategorie Szenebild vergeben. In „Die Theorie von Allem" war Anika Klatt für die „persönliche Note" des Filmcharakters verantwortlich. Von Möbeln bis zu Pflanzen oder Tapeten - alles wurde genau und passend abgestimmt. Vielleicht war es unterbewusst ein Wunsch, den Deutschen Filmpreis einmal zu gewinnen, sagt sie. „Aber ich hätte niemals damit gerechnet, dass es so früh passiert", meint Anika Klatt ehrlich. „Die anderen nominierten Filme waren auch so toll", erklärt sie. Aufregung prägte den „richtig tollen Abend". Als sie und ihre Kollegin Cosima Vellenzer dann jeweils für die Set Decoration und das Szenenbild ausgezeichnet wurde, habe sich das ganz surreal angefüllt, schmunzelt Anika Klatt.
Szenenbild im Studium entdeckt
Während ihres Studiums der Audiovisuellen Medien an der HdM von 2016 bis 2019 entdeckte Anika Klatt ihre Leidenschaft für das Szenenbild. Sie schätzt sehr, dass sie im Studium viele Bereiche kennenlernen durfte und so ihr Steckenpferd „Szenenbild" gefunden hat. Diese Leidenschaft entwickelte sie im Praxissemester bei einer Berliner ZDF-Krimi-Produktion im Bereich Szenenbild. Im Rahmen einer Studioproduktion, dem interaktiven Kurzfilm „Wake up", konnte sie diese Fähigkeiten ausbauen. Schließlich widmete sich Anika Klatt auch in ihrer Bachelorarbeit „Production Design im digitalen Wandel" dem Thema und konnte dabei viel über die Geschichte des Szenenbilds sowie die Weiterentwicklung durch visuelle Effekte lernen. Insgesamt bezeichnet sie das Studium als „Gesamtkobi" und den „Grundstein" für ihre Laufbahn. Aktuell arbeitet sie an verschiedenen Projekten in den Bereichen Film, Werbung und Serien.
Visuell beeindruckender Film
Bei dem Film „Die Theorie von allem" handelt es sich um den Debütfilm eines jungen Teams, das beim Deutschen Filmpreis auch in den Kategorien „Kamera/Bild" und „Visuelle Effekte" überzeugen konnte. Der historische Film ist in Schwarz und Weiß konzipiert. Dies sei eine Herausforderung gewesen, da alle Entscheidungen auf den Stil des Films abgestimmt sein mussten und intensive Recherchearbeit umfassten. Das Hauptmotiv des Films ist ein Berghotel in den Schweizer Alpen. Anika Klatt erzählt, dass es sich dabei um ein verlassenes Gebäude handelt, das wieder zum Leben erweckt werden musste. Der Zuschauer sollte den Verfall nicht spüren, Spuren wie Wasserflecken oder abbröckelnder Putz sollten aber passend zur Stimmung des Films trotzdem zu sehen sein.
Der Film ist aktuell bei verschiedenen Streaming-Anbietern verfügbar.
Letizia Scalisi
VERÖFFENTLICHT AM
28. August 2024
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