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Datenmedizin und Social Scoring

Bits & Bytes haben in nahezu alle Bereiche unseres täglichen Lebens Einzug erhalten. Egal ob in der Medizin, bei vernetzten Autos oder in der Überwachung. Doch welche weitreichenden Entwicklungen in der IT-Welt gibt es aktuell? Professor Walter Kriha, der an der Hochschule der Medien Medieninformatik lehrt, wirft mit seinen Studierenden regelmäßig einen Blick über den Tellerrand.

 

Big Data beschleunigt Krebsforschung

Um die Forschung in der Medizin voranzutreiben, setzen Wissenschaftler bei der Datenauswertung schon seit einiger Zeit auf die Mithilfe von PCs. Durch mehr Rechenpower und selbstlernende Maschinen stehen Medizinern heute weitreichende Möglichkeiten zur Verfügung. Eine Vielzahl an Daten (Stichwort: Big Data) wird ins System eingelesen und von der künstlichen Intelligenz auf Muster analysiert. Die Krebsforschung lässt sich so wesentlich beschleunigen. Fortschritt mit Tücken: Laut Prof. Kriha ist es bei aller Freude über die schiere Datenmenge jedoch wichtig, dass sich die von der Maschine ermittelten Auffälligkeiten noch vom Menschen nachvollziehen lassen. 

 

Social Credit: Wohin entwickelt sich unsere Gesellschaft?

Bereits heute sind wir durch die Nutzung von Fitnesstrackern, Social Media oder Bonuskarten zunehmend gläsern. In China geht die Regierung einen Schritt weiter. Mit Social Credit wird ein System ausgerollt, das jedem Bürger einen individuellen Punktwert zuweist. Sozial angesehen Handlungen werden belohnt, wer hingegen die Regeln des Zusammenlebens missachtet wird mit Punktabzug bestraft. Ein negativer Score kann etwa zu Reisebeschränkungen führen. Wer gerne an einer Elite-Uni studieren möchte, sollte ebenfalls nicht aus der Reihe tanzen.

Was macht so ein System mit den Menschen und wie viel ist uns Freiheit wert? Zusammen mit den Studierenden diskutierte Kriha den radikalen Paradigmenwechsel. Ein klares Learning: Wichtig ist vor allem Transparenz.
Jeder Bürger sollte wissen, welche Handlung welche Auswirkung hat. Zudem sei es wichtig, dass die Politiker sich in die Karten schauen lassen und somit Korruption ein Riegel vorgeschoben wird. Fraglich ist allerdings, ob es diese Mechanismen in einigen Jahren überhaupt noch braucht. Schließlich könnte dann schon eine KI als Kanzler das Land reagieren.

 

Daniel Rottinger


Kontakt:
Prof. Walter Kriha
E-Mail: kriha@hdm-stuttgart.de

15. Mai 2018