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Crossmediales Marketing – komplex und aufwendig

Aufmerksames Publikum beim Verlagspodium (Fotos: mr122)
Aufmerksames Publikum beim Verlagspodium (Fotos: mr122)
Engagierte Diskussionsrunde: K. Reutter, T. Krimmer, B. Salzmann und L. Richter (v.l.)
Engagierte Diskussionsrunde: K. Reutter, T. Krimmer, B. Salzmann und L. Richter (v.l.)

Das Verlagspodium am 1. Juli 2014 mit dem spannenden Titel »Crossmediales Marketing« bot den Studierenden des Studiengangs Mediapublishing einen interessanten Einblick in die Marketingarbeit der Verlagswelt. Zum ersten Mal in der mehr als 15-jährigen Geschichte der Veranstaltungsreihe wurde es von den Studierenden des vierten Semesters geplant und durchgeführt. Eingeladen waren Dr. Thomas Krimmer (Bereichsleiter Marketing beim Georg Thieme Verlag) und Dr. Bertram Salzmann (Geschäftsführer des UTB Verlags).

»Crossmedia ist furchtbar anstrengend«

In seinem Vortrag erläuterte Dr. Thomas Krimmer, wie stark sich Marketing in den letzten Jahren verändert hat. Die Ursache dafür ist unter anderem die zunehmende Anzahl der Kanäle und Plattformen für die Zielgruppenansprache. So sprach der Marketingprofi des Stuttgarter Fachverlags Thieme auch weniger von seinen Zielgruppen als von »individuellen Zielpersonen«, da crossmediales Publizieren eine stark erhöhte Zahl an divergierenden Individualinteressen erzeugt, die der Verlag bedienen muss.
„Sie finden es wahrscheinlich witzig, von einem Medium ins andere zu springen. Für die Verlage ist crossmediales Marketing jedoch furchtbar anstrengend“, erklärte Krimmer.
Trotzdem wünscht er sich die alten Zeiten nicht zurück. „Man bräuchte mich ja sonst nicht“, sagte er scherzhaft in der anschließenden Diskussion mit den Studierenden. Der Georg Thieme Verlag sei allerdings weniger cross- als multimedial unterwegs – es werden meist gezielt wenige Kanäle vollumfänglich genutzt, anstatt mehrere Kanäle nur oberflächlich zu behandeln.
Das zentrale Element einer Crossmedia-Kampagne ist laut Krimmer der Webshop. Dieser muss für die mobilen Endgeräte optimiert sein, sonst kaufe niemand dort ein. Ein eigener Webshop habe auch den Vorteil, dass man die Kundendaten bekomme. Und diese sind im Bereich Crossmedia- und Onlinemarketing unbedingt notwendig, da es darauf ankomme, seine Zielgruppe(n) zu kennen.

UTB- Mitmach-Aktion »Fit fürs Studium«

Dr. Bertram Salzmann beschrieb in seinem Vortrag die Marketing-Aktion ›Die 10 Gebote für ein unbeschwertes Studium‹ des UTB Verlags. Die Kampagne war eine Mitmach-Aktion für Studierende. Diese sollten ihr ›zehntes Gebot‹ fürs Studium (= einen guten Studientipp) an den Verlag senden. Möglich war dies mittels Postkarten, die im Buchhandel auslagen, oder über eine Landingpage des Verlags.
Die Rückmeldungen über den Buchhandel waren allerdings enttäuschend. »Es gelingt uns nicht, über den Buchhandel in direkten Kundenkontakt mit unserer Zielgruppe zu kommen«, erklärte der UTB-Geschäftsführer. Der Handel diene primär als Multiplikator für den Buchverkauf, eigne sich jedoch nicht zur Interaktion mit den Konsumenten. Deshalb fokussiert sich auch UTB verstärkt auf die Online-Kanäle. Die Kommunikation mit den Kunden funktioniere online einfach besser.

Fragen über Fragen

In der anschließenden Diskussionsrunde, moderiert von Kim Reutter und Louise Richter, wurden von den Studierenden viele Fragen gestellt. Dabei ging es auch um den Aspekt des Aufwands von crossmedialen Marketingkampagnen. Denn gerade beim Werben über mehrere Print-, Digital- und Onlinemedien hinweg werden auch die Probleme sichtbar: Eine solche Kampagne ist sehr aufwendig und komplex. »Man muss immer verschiedene Mediatoren und Multiplikatoren berücksichtigen«, erklärte Bertram Salzmann. Und Thomas Krimmer ergänzte: »Crossmedia nur um crossmedial zu sein, das ist nicht die richtige Lösung.«
Das Verlagspodium endete mit einem geselligen Ausklang im Foyer, wo einige der angesprochenen Themen noch bei Bier, Sekt und Gebäck in intensiven Gesprächen vertieft wurden. 

(6.7.2014 / os030)

09. Juli 2014