Christina Scheben – Université de Montpellier (Frankreich)
> Wie kamen Sie dazu, für ein Semester nach Montpellier zu gehen?
Schon zu Beginn meines Studiums war mir klar, dass ich ein Auslandssemester in Frankreich machen möchte. Zum einen weil ich die französische Kultur besser kennenlernen wollte, zum anderen um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Die HdM bietet ein breit gefächertes Angebot von interessanten Partnerhochschulen in Frankreich an. Letztendlich habe ich mich für Montpellier entschieden, da ich dort bereits einige Tage Urlaub verbracht hatte und mir das südfranzösische Flair und die Größe der Stadt auf Anhieb gefielen. Zudem hat sich das Kursangebot sehr mit meinen Interessensgebieten gedeckt.
> Wie schwer/leicht war es, sich in Montpellier zurechtzufinden?
Da Montpellier eine recht kleine Stadt ist, fiel es mir nicht schwer, mich zurechtzufinden. Schon vor meiner Abreise hatte ich einen Platz im Studentenwohnheim erhalten, wodurch meine Anreise relativ entspannt und geregelt ablief. Der Campus Richter liegt von der Innenstadt ca. 10 Minuten mit der Tram entfernt, mit dem Fahrrad ist man sogar noch schneller dort. Meine Erasmuskoordinatorinnen waren sehr kompetent und hilfsbereit und hatten immer ein offenes Ohr, wenn ich Fragen zur Kurswahl hatte.
> Wie ist die Hochschule ausgestattet, wie ist das Studienangebot/-niveau? Und was bringen die Kurse/Lehrveranstaltungen für Mediapublisher/innen?
Die HdM pflegt eine Partnerschaft mit der Fakultät AES (Faculté d’Administration Économique et Sociale) an der UM1. Den Erasmus-Studenten steht es aber frei auch Kursangebote anderer Fakultäten zu besuchen. Mich haben die Kurse an der ISEM, der Fakultät für Management, mehr angesprochen, daher habe ich ausschließlich Lehrveranstaltungen dort belegt. Wer sich für wirtschaftliche Themen und Marketing interessiert, bekommt hier eine sehr breite Auswahl an interessanten Vorlesungen geboten. Mediapublisher, die mehr in Richtung Herstellung und Design gehen möchten, werden in Montpellier allerdings nicht fündig. Das Niveau entspricht ungefähr dem der HdM, wobei man natürlich die Sprachbarriere nicht außer Acht lassen darf, da auf Französisch unterrichtet wird.
> Was ist im Studium ganz anders als in Deutschland?
Der offensichtlichste Unterschied der Vorlesungen ist deren Länge. Hier dauert eine Vorlesung drei Stunden anstatt eineinhalb. Die meisten Professoren halten einen Frontalunterricht, wobei der ein oder andere auch Power Point-Präsentationen einsetzt – dies ist aber durchaus nicht die Regel. Die französischen Studenten schreiben alles Gesagte zeitgleich mit und Diskussionen oder Fragen sind eher eine Seltenheit. Zudem herrscht in den Vorlesungen strenges Handyverbot; wer sich dem wiedersetzt, wird schnell mal des Unterrichts verwiesen. Außerdem sollte man auf jeden Fall beachten, dass die Semesterstruktur etwas anders ist als in Deutschland: Das Wintersemester geht von September bis Ende Dezember und das Sommersemester von Januar bis Mitte April. Je nachdem welche Kurse man aus den unterschiedlichen Studiengängen wählt, kann sich die Prüfungszeit im Sommer auch bis Mai bzw. Anfang Juni ziehen.
> Können Sie anderen Mediapublishern empfehlen, ein Auslandssemester in Montpellier zu verbringen?
Ich kann allen Mediapublishern definitiv empfehlen, ein Semester in Montpellier zu studieren. Sofern sich das Kursangebot mit den eigenen Interessen deckt, ist es meines Erachtens der perfekte Ort: Die Stadt ist wunderschön und verfügt über ein reiches kulturelles Angebot. Zudem ist das Meer nur 20 Minuten mit der Tram entfernt und bereits Ende März lädt der Strand zum Sonnenbaden ein. Als Erasmusstudent findet man auch sehr schnell Anschluss, da sehr viele Events und Ausflüge angeboten werden, bei denen man andere internationale Studenten kennenlernen kann. (2017)