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Kreativexkursion nach Frankreich

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Vellexon-Queutrey-et-Vaudey liegt ca. 70 km östlich von Dijon
Vellexon-Queutrey-et-Vaudey liegt ca. 70 km östlich von Dijon

In der Exkursionswoche 2018 machten sich 28 Mediapublisher aus verschiedenen Semestern zusammen mit den Professoren Rolf Jäger und Stefan Schmid in einem Reisebus auf den Weg nach Vellexon-Queutrey-et-Vaudey. Der Ort liegt ca. 70 km östlich von Dijon im Departement Franche Compté am Ufer der Saône.

Die perfekte Einstimmung auf die Woche (2.–9. Juni) bot der Zwischenhalt in Ronchamp, wo eines der berühmtesten Bauwerke des Architekten Le Corbusier steht: die Kapelle Notre Dame-du-Haut. Prof. Schmid lieferte der Gruppe Hintergrundinformationen zu Bauwerk und Architekt. Im Anschluss konnten die Studierenden ihre Kameras erstmals zum Einsatz bringen.

Kurz vor dem Zielort wurde eingekauft, da die Studierenden selber für die Versorgung zuständig waren. Nach der Ankunft in Vellexon wurden zunächst das Schloss (eigentlich eher ein respektables Landhaus) und sein weitläufiger Park erkundet, bevor die Gruppe den Tag mit hausgemachten Kässpätzle und Wein ausklingen ließ.


Sonntag, 3. Juni 2018

Am Sonntagmorgen konnten die Studierenden mit bereitgestellten Fahrrädern in den Nachbarort radeln, um dort frische Baguettes fürs Frühstück zu kaufen. Passend zum Thema der Exkursionswoche ›Am Fluss, im Fluss, um den Fluss‹ verbrachten sie den Tag an bzw. in der Saône und genossen dort das gute Wetter. Am Nachmittag entstanden die ersten Zeichnungen und Fotografien. Nach einem leckeren Curry zum Abendessen saßen alle noch bei einem Glas Wein zusammen und spielten Kniffel.


Montag, 4. Juni 2018

Der Montag begann für einige wieder mit einer Radtour zur Boulangerie im Nachbardorf. Dabei konnten bereits morgens Fotos vom Sonnenaufgang gemacht werden.

Nach dem Frühstück teilten sich die Studierenden in zwei Gruppen auf, die nach einer kurzen Mittagspause wechselten: Bei Prof. Schmid zeichneten sie abstrakte Strichmuster in unterschiedlicher Strichstärke, um ein Gefühl für Kontraste und Hierarchien zu erlangen. Im Anschluss wurden aus den entstandenen Strichmustern Collagen gebildet. Bei Prof. Jäger war die Aufgabe, Altes in und um das Chateau fotografisch in Szene zu setzen. Alternativ konnten die Studierenden auch Gegenstände aus ihrer gewohnten Umgebung in eine neue, aber dennoch passende Umgebung platzieren.

Am Ende der jeweiligen Workshops wurden die Arbeiten gemeinsam besprochen. Der Abend endete mit einem leckeren Abendessen und ausgleichenden „Übungen“ zur kreativen Tätigkeit: Tischkicker, Billard und Brettspielen.


Dienstag, 5. Juni 2018

Auch der Dienstag wurde wieder zweigeteilt: Prof. Jäger betreute am Vormittag eine Gruppe, die ihr technisches Wissen über Kameras erweitern wollte. Zunächst wurden dazu alle Kameras auf einen Tisch gelegt. Egal ob Spiegelreflexkamera, Systemkamera, Digitalkamera oder Polaroid-Kamera – es war wirklich alles dabei. Dann wurden die Funktionsweisen in groben Zügen erklärt: Was ist eine Blende? Wie stellt man die richtige Tiefenschärfe ein? Welche verschiedenen Modi gibt es und wie wirken sie sich aus? Nachmittags gab es noch die

Möglichkeit, sich in kleinen Projekten zu Themen wie Perspektivenwechsel oder dem Einsatz von Spiegeln fotografisch auszutoben.

Die Gruppe von Prof. Schmid beschäftige sich an diesem Tag mit perspektivischem Zeichnen anhand von Fluchtpunkten. Mit Stühlen, Bleistiften und Zeichenblöcken bewaffnet, ging es über einen kleinen Waldweg zum oberen Dorfrand von Vellexon. Dort ließ sich die Gruppe nieder und versuchte sich daran, die verschiedenen Winkel und Linien möglichst realitätsgetreu auf Papier festzuhalten. Obwohl diese Vorgehensweise für einige der Studierenden Neuland war, kamen dank der sachkundigen Tipps ihres Professors viele schöne Ergebnisse zusammen.

Nach diesem ereignisreichen Tag ließen sich am Abend alle das vom Küchenteam vorbereitete Kichererbsen-Curry schmecken. Auch das ein oder andere Gläschen Wein durfte natürlich nicht fehlen, bis sich die Exkursionsrunde in kleine Grüppchen auflöste, um mit verschiedensten Aktivitäten wie Billard, Kicker oder Kartenspielen den Dienstagabend ausklingen zu lassen.


Mittwoch, 6. Juni 2018

Am Mittwoch hieß es dann, ab in den Bus und auf in die Hauptstadt der Region Bourgogne-Franche-Comté, nach Dijon. Unterwegs gab es von Prof. Jäger eine kurze Einführung in die Geschichte. Um 10:30 Uhr kam die Gruppe in der Nähe der Place de la Libération im Herzen der historischen Altstadt an. Ausgestattet mit Rucksäcken und Kameras machten sich die Studierenden auf den Weg. Immer wieder fielen ihnen kleine Eulen im Asphalt auf. Diese stellten sich als eine Art Wegweiser heraus, um interessante Punkte und Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. 

Erstes Ziel war die Cathédrale Saint-Bénigne de Dijon – das Wahrzeichen der Stadt.  Der beeindruckende gotische Kirchenbau erhebt sich bis zu 93 Meter in die Höhe. Nach dieser Sehenswürdigkeit blieb es der Gruppe überlassen, den restlichen Tag frei zu gestalten. Viele schlenderten durch die Gassen Dijons, kamen in den Genuss der guten französischen Küche und gönnten sich ein Gläschen französischen Cidres. Andere verschafften sich eine kleine Abkühlung im Fluss. Wer Lust hatte, konnte natürlich auch seine Zeichenutensilien auspacken und die wunderschöne Stimmung der Stadt zu Papier bringen. Die einfachere Variante lautete allerdings: einfach drauf los knipsen.

Als kleines Souvenir nahmen die Studierenden noch das ein oder andere Glas Dijoner Senf mit und saßen dann rechtzeitig vor dem Wetterumschwung wieder im Bus. Nur Prof. Jäger ließ noch fünf Minuten auf sich warten – und musste der Gruppe, getreu dem Motto »C'est la moutarde après diner« (»Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben«) einen Nachtisch spendieren.


Donnerstag, 7. Juni 2018

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Rührei und frischen französischen Baguettes teilten sich die Studierenden wieder je nach künstlerischem Fokus in zwei Gruppen auf. Die Themen der Fotografen hießen Portraits, Gesichter und Kommiliton(inn)en bei der Arbeit. Zuerst fotografierten sie sich gegenseitig vor einem neutralen schwarzen Tuch, um den Fokus auf die Mimik und Gestik zu legen. Anschließend gingen sie in den Schlossgarten, um Bilder zu schießen, die Szenen darstellten und Geschichten erzählten. Das Schloss bot mit seinem antiken Interieur (Flügel, Billardtisch, alten Spiegel) und der stilvollen Außenanlage die perfekte Szenerie, um auch mit der Tiefenschärfe zu experimentieren.

Die Malergruppe widmete sich währenddessen zum ersten Mal in dieser Woche dem Thema Farbe. Das Ziel: ein Stillleben wie Matisse. Die Materialien: Acrylfarbe, auf Brettern festgeklebte Papiere und Pinsel. Das Motiv: Obst und Gemüse in verschiedenen Anordnungen. Die große Frage lautete: Was hätte Henri Matisse daraus gemacht? Völlig vertieft in Pinselstriche und Farbwahl bemerkten die Malenden oft gar nicht, dass sie von ihren Kommiliton(inn)en fotografiert wurden. Am Abend waren alle fasziniert davon, wie unterschiedlich und einzigartig die Gemälde und Fotos trotz gleicher Motivik und derselben Aufgabenstellung geworden waren.


Freitag, 8. Juni 2018

Den Freitag verbrachten die Studierenden damit, die Werke des Vortags zu vollenden und für die anschließende Ausstellung zusammenzustellen. Wie jeden Tag standen wieder zwei verschiedene Workshops zur Auswahl. Die Gruppe um Prof. Schmid beschäftigte sich mit detailreichen Landschaftszeichnungen, bei denen organische Formen und deren korrekte Skizzierung im Vordergrund standen. Die fotobegeisterten Mediapublisher hatten parallel dazu die Aufgabe, den naheliegenden Fluss Saône in all seinen Facetten abzulichten. Durch diese Expedition konnten noch einmal die gelernten Fähigkeiten in Weitwinkel, Blende und Tiefenschärfe verfestigt werden. Exzellente Bedingungen also für die finale Vernissage, bei der jeder seine besten Skizzen und Fotografien präsentieren konnte. Zum Abschluss gab es Flammkuchen: Der letzte Abend wurde mit besonders gutem Essen gebührend gefeiert.


Samstag, 9. Juni 2018

Nach einer viel zu schnell vergangenen Woche voll kreativen Schaffens verließ die Gruppe schweren Herzens Vellexon. Damit die Übergabe reibungslos verlief, mussten zuvor aber noch Schloss und Park geputzt bzw. Aufgeräumt werden. Nach einem kurzen Stopp im Supermarkt, wo sich alle noch einmal mit Wein, Käse und anderen französischen Spezialitäten eindecken konnten, ging es mit dem Bus und vielen schönen Erinnerungen zurück nach Stuttgart.

28. November 2018