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»Be first, but first be right«

Redaktion bei Reuters von oben (Fotos: sk273)
Redaktion bei Reuters von oben (Fotos: sk273)

Dieser einprägsame Satz ist das Motto der Nr. 2 der Nachrichtenagenturen: Reuters aus der Thomson Reuters Group. Zum ersten Mal dürfen sich Studierende der Studiengänge Mediapublishing und Crossmedia-Publishing sowie ihre Professoren eine Nachrichtenagentur von innen anschauen.

Ein riesiges Großraumbüro mit etlichen Rechnern und Bildschirmen ist das erste, was die Gruppe im News Center Berlin im Schifferbauerdamm 22 zu sehen bekommt. Alexander Ratz, Leitung des deutschsprachigen Reuters, führt die Gruppe aus verschiedenen Semestern des Studiengangs Mediapublishing zuerst auf die Empore, von der man die Größe des Raumes noch besser erfassen kann. Herr Ratz erklärt den Studierenden, dass das Büro in Berlin die Zentralredaktion für den deutschsprachigen Dienst sei. Zudem gebe es noch Redaktionen in Frankfurt, München, Düsseldorf und weltweit. Von den internationalen Redaktionen bekommen die Mitarbeiter von Alexander Ratz Nachrichten auf Englisch, die dann übersetzt und somit für den deutschen Pressemarkt aufbereitet werden. Nach einem Blick von der Empore herunter, zeigt Herr Ratz den Studierenden, die verschiedenen Bereiche einer Nachrichtenagentur: den Textbereich, die Fotoredaktion, den TV-Bereich und die Videoredaktion. Der TV-Bereich koordiniert zum Beispiel die Fernsehbeiträge von weltweit operierenden Fernsehredaktionen. Dies sind dann zum Beispiel die Videos und kurzen Filme in der Tagesschau. Die Videoredaktion kümmert sich im Gegensatz dazu um filmische Beiträge, die man zum Beispiel auf Spiegel-Online anschauen kann.

»Einen typischen Tagesablauf gibt es nicht, man weiß nämlich nie, was einen erwartet«, erzählt uns Alexander Ratz. Das einzige, was immer stattfinde, sei die Konferenzschaltung zwischen acht und halb neun mit Frankfurt, da dort die Redaktion für Börsen- und Finanznachrichten sitze. Die Mehrheit der Kunden von Reuters sind Finanzkunden, die alle neuesten Infos über Aktien oder über die Auswirkungen des Brexit bekommen möchten. Der restliche Teil sind Medienkunden, die sogenannten Eilmedien. Diese bekommen dann die Blitzmeldungen. Dies sind alle Nachrichten für die Online- und Printausgaben der Zeitungen. Kommt eine internationale Nachricht herein, wird erst mal ein »roter Einzeiler« übersetzt, geschrieben und sofort an die Finanzkunden geschickt. Danach wird eine kleine Meldung, beziehungsweise eine Zusammenfassung für die Medienkunden verfasst. Allgemein bestehen die Nachrichten bei Reuters jeweils zur Hälfte aus Übersetzungen von internationalen Meldungen und eigenen recherchierten Themen.

Als eine Frage aus den Reihen der Studierenden zu »Fake News« kommt, erklärt uns Herr Ratz wie professionell man in so einer Nachrichtenagentur arbeiten muss: »Heutzutage spielt jeder Nachrichtenagentur.« Durch Twitter, Facebook und andere Dienste seien die Meldungen und Nachrichten unübersichtlich. Hierbei müsse gut auf die Quelle einer Information geachtet werden, um dann zuverlässig die richtigen Infos herauszugeben. Quellen in Facebook zum Beispiel hätten meist ein Eigeninteresse und seien subjektiv. Eine Nachrichtenagentur muss objektiv bleiben. Um aus dieser Flut von richtigen, aber auch falschen Informationen das Wichtige herauszufiltern, brauche man zunächst eine gute Intuition und müsse die Angaben dann sorgfältig prüfen, meint Alexander Ratz. Es müsse geschaut werden, wen eine Meldung betreffe, welche Relevanz sie für die Kunden habe und ob sie wirtschaftlich für ein gesamtes Land wichtig sei.

Am Schluss bedanken sich die Mediapublishing- und Crossmedia Publishing-Studierenden und ihre Professoren für die Geduld mit ihren Fragen und die aufgewendete Zeit, in einem sich so schnell verändernden Arbeitsalltag.

 

mk250

 

18. Juli 2017