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­Aufbau Verlage 

Der dritte Tag unserer Exkursionswoche begann mit dem Besuch bei den Aufbau Verlagen, welche zu den letzten unabhängigen Verlagshäusern zählen. Wir wurden empfangen von Silvia Uftring, der Leiterin des Marketings. Mit ihr dabei waren auch Inka Ihmels, die Leiterin der Auslandslizenzen und Andrea Lödermann, welche das Labelmanagement unterstützt. 

Wir bekamen eine sehr interessante Einführung zur Geschichte der Aufbau Verlage, die im Jahr 1945 gegründet wurden. Die Gründungsidee war, dass etwas aufgebaut werden sollte, daher auch der Verlagsname. Mit dieser Idee wurden drei Publikations-Säulen ausgearbeitet: Zum einen gab es die Weltliteratur und die Klassiker. Daneben wurden auch die Exilliterat*innen unterstützt. Die dritte und letzte Säule befasste sich mit den »neuen Stimmen« der Gegenwartsliteratur. Diese drei Säulen bewährten sich in der schwierigen Nachkriegszeit. 2008 ging der Verlag jedoch in Insolvenz, wurde aber bald von einem Käuferpaar übernommen, das seitdem die wirtschaftliche und verlegerische Eigenständigkeit ermöglicht. Das Verlags-Portfolio wird in alle Richtungen ausgeweitet, neue Imprints kommen dazu.

Nach dieser spannenden Einführung wurde uns der Covergestaltungsprozess erklärt. Bei den Aufbau Verlagen gibt es verschiedene Labels für verschiedene Zielgruppen, was eine Herausforderung für alle Beteiligten darstellt. Beispielhaft wurden anhand der beiden Autorinnen Brigitte Reimann und Ali Hazelwood zwei verschiedene Gestaltungsprozesse aufgezeigt. In einem ersten Werkstattgespräch erstellen Lektorat und Marketing ein Briefing mit allen relevanten Informationen über das Buch und den groben Vorstellungen für das Cover. Es wird eine dafür passende Agentur ausgesucht und beauftragt. Diese sendet dann ihre Ideen und Designs an den Verlag. Anhand der gezeigten Beispiele haben wir einen Einblick bekommen, wie langwierig eine passende Covergestaltung manchmal sein kann, es kommt oft zu mehreren Entwurfsrunden, bis das fertige Cover ausgewählt wird. 

 

Beim Thema Lizenzverkäufe ins Ausland war es sehr interessant zu hören, dass es zwei zeitliche Schwerpunkte gibt: Die Frankfurter und die Londoner Buchmesse. Beide Messen geben den Takt für alle damit verbundenen Arbeitsschritte vor. Die Aufbau Verlage haben seit 1947 einen großen Rechtefundus in der modernen Klassik. Dazu kommen immer mehr Lizenzen im Bereich Unterhaltung. Es war schön zu hören, dass es eine bleibende Konstante gibt: Die Wiederentdeckungen alter Werke. Zurzeit wird ergänzend das Baltikum als neuer Lizenz-Markt erschlossen.

Es war ein sehr aufschlussreicher und informativer Besuch bei den Aufbau Verlagen. Wir bedanken uns für die Zeit und den tollen Einblick ins Verlagsleben.

 

Pauline Rieger