Dummy Verlag

Unsere Exkursionswoche in Berlin begann für die eine Gruppe beim Dummy Verlag, er wurde 2002 in Berlin gegründet, gibt die Magazine Fluter und Dummy heraus, publiziert Webseiten und entwirft je nach Auftrag weitere Medien. Im Gegensatz zu den grafikgetriebenen Agenturen im Corporate Publishing-Bereich steht er für einen ganzheitlichen Ansatz. Das heißt: Neue Medien werden von Journalist*innen und Art Direktor*innen zusammen entworfen. So entstehen qualitäts- und lustvolle Publikationen, keine Dutzendware, sondern Alternativen zum Themeneinerlei und Mainstream.

Anzuecken und Dinge anders zu machen als die meisten Verlage in Deutschland ist Dummy sehr wichtig – dies erklärte uns Frau Roshani, nachdem wir in den Büroräumen in Moabit angekommen waren. So kam es beispielsweise 2013 dazu, dass eine Ausgabe zensiert werden musste, um doch noch in den Handel zu kommen. Eine Kanzlei, welche Kioskbesitzer*innen beim Jugendschutz berät, störte sich an einer Stalin-Karikatur, in der ein Penis zu sehen war und an einem Bild von gespreizten Frauenbeinen. Glücklicherweise entpuppte sich der Verweis auf die Zensur auf dem Cover der Ausgabe „Schmerz“ als gutes Marketing und die Ausgabe ist bei Sammlern sehr beliebt. 

Als wir anfingen über den Produktionsprozess der Magazine Fluter und Dummy zu reden wurde uns anhand der bisherigen Ausgaben gezeigt, wie die im dreimonatigen Rhythmus erscheinenden Magazine mit einer wechselnden Art-Direktion gestaltet werden. Dadurch erreicht die Redaktion, dass Dummy spannend und frisch bleibt und den Leser*innen vier Mal im Jahr neue Anreize bieten kann. Flexibel zu sein ist dem Verlag sehr wichtig, deswegen werden die Magazine auch ohne starren Seitenplan entworfen, man will selbst wenige Tage vor Druckabgabe noch die Möglichkeit haben eine interessante Story unterzubringen. 

Nach diesem sehr spannenden und informativen Einblick in den Verlag bedanken wir Studierenden uns dafür und lassen es uns natürlich nicht entgehen, einige Ausgaben der Magazine mitzunehmen.

Joshua Kröner