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Spiegel

Freitag, 17.05.2024
Unser letzter gemeinsamer Tag in Hamburg endete für Gruppe A beim Spiegel. Markus Grabichler ist dort für alles zuständig, was mit Research, Innovation und Markets zusammenhängt und hat uns herzlich in der Ericusspitze empfangen. Später hörten wir von Johanna Röhr noch einige spannende Informationen aus der Entwicklungsredaktion und konnten mit Charlotte Meyer-Hamme über Wissenswertes aus den Bereichen Vertrieb und
Crosspublishing sprechen.


Seit etwa 10 Jahren sitzt der Spiegel in dem beeindruckenden Gebäude nahe dem Hauptbahnhof, das auch von weiter weg nicht zu übersehen ist. Die hohe Glasfassade sieht nicht nur von außen gut aus - bei einer Führung durch das Haus konnte das Gebäude auch von innen überzeugen. Besonders eindrucksvoll ist die Aussicht aus dem 13. Stock über ganz Hamburg.

Markus Grabichler - Senior Research, Innovation and Markets

Grabichlers Vortrag drehte sich um die "Trinity of Innovation, Research and Product Management". Er beantwortete darin die Frage, welche Einflüsse diese Themen auf die externe Wirkung des Spiegels haben, aber auch, welche Effekte in Bezug auf die Zusammenarbeit der Medienschaffenden bemerkbar sind.
Nachdem bei einem selbst-reflektiven Innovationsreport im Jahr 2016 klar wurde, wie schleppend Innovationen beim Spiegel vorangetrieben wurden, war klar, dass sich etwas ändern muss: seit 2018 betreibt der Spiegel eine starke Innovations-Politik und experimentiert derzeit viel mit KI. Einerseits soll diese den Alltag der Medienschaffenden vereinfachen und andererseits den Leser*innen viele Vorteile bieten. Vor allem zwei Faktoren seien jedoch hinderlich für die Etablierung neuer Innovationen, so Grabichler. Gremien, Gesellschafter*innen, der Betriebsrat und vor allem die Mitarbeitenden müssten jeder Umsetzung zustimmen, was den Prozess manchmal erschwere. Außerdem seien die extreme Dynamik des Medienmarktes und die sich ständig verändernden Parameter eine Herausforderung. Ein "Zukunftskompass", also eine Übersicht aller zu berücksichtigenden Faktoren, hilft in erster Linie dabei, Trends und mögliche Bedrohungen zu erkennen.
Als besonders förderlich für gute Entwicklungen sieht er eine "Fanbase innerhalb des Unternehmens", also Rückhalt von oben und allen anderen Seiten. Zudem sei es wichtig, die Innovationen als Service "vom Haus für das Haus" zu betrachten und im Kopf zu behalten, dass Fehler menschlich seien. Interessant war zudem die Aussage, dass in der Zukunft KI von großer Bedeutung sein werde, um Prozesse zu vereinfachen, zugespielte Informationen auf Wahrheitswert zu überprüfen und
SEO-Zeilen zu schreiben. Auch KI-Hardware sei dabei ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Wichtig sei in den Augen des Experten, früh genug Regeln einzuführen und den Medienschaffenden nahezulegen, wie genau die KI zu verwenden ist.


Johanna Röhr - Entwicklungsredaktion

Der zweite Programmpunkt drehte sich vor allem um unsere eigenen Meinungen und Ansichten. Der Spiegel befinde sich derzeit in einer "Klimakrise", da er jüngere Zielgruppen kaum bis gar nicht erreicht, so Röhr. Um das Produkt zukunftsfähig zu machen, sei es ihr ein Anliegen, dass Menschen möglichst früh damit in Berührung kommen und der Spiegel jünger und moderner wird. Das wird derzeit über die Bereiche Editorial, Marke, Wissen und Monetarisierung versucht.
Besonders interessant war eine anschließende Diskussionsrunde, bei der wir mit ihr teilen konnten, wie wir den Spiegel und seine Bedeutung derzeit wahrnehmen und was die eine Sache wäre, die er in unseren Augen anders machen sollte. Der Großteil der Gruppe war sich darüber einig, dass der Überfluss an Informationen zu Politik, Wirtschaft und Co. derzeit das größte Problem sei und der Spiegel zu viel spezifisches Wissen voraussetze.


Charlotte Meyer-Hamme - Produkt und Vertrieb (Crosspublishing)

Schwerpunkt bei Charlotte Meyer-Hamme war das breit gefächerte Angebot der Spiegel-Podcasts. Ihr Fachgebiet sind digitale Video- und Audio-Strategien. Neben den Podcasts, Youtube und Instagram, sei derzeit ein TikTok-Account in Planung.
Um uns zu veranschaulichen, was besonders wichtig bei der Analyse der Podcast-Insights ist, zeigte sie verschiedene Graphen, die Aussagen über die von den Hörer*innen verwendeten Ausgabekanäle treffen ließen. Nur dadurch sei es möglich zu wissen, wo mehr Engagement und Zusammenarbeit gefordert sei.


Insgesamt waren die Einblicke hinter die Kulissen dieses etablierten Magazins äußerst spannend und aufschlussreich. Im Gegensatz zu einigen anderen Unternehmen war der Spiegel sehr offen für das Thema KI. Beispiele der aktuellen Anwendung und Versuche konnten uns einen interessanten Ausblick auf unser zukünftiges Arbeitsleben geben.
Wir bedanken uns herzlichst für diese Möglichkeit!


Anna Kächele