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Zu Gast beim Carl Hanser Verlag

In dem idyllischen Stadtteil Bogenhausen in München erwartete uns ein modernes Verlagsgebäude. Darin ein Konferenzraum mit liebevoll verpackter Schokolade, diversen Verlagsvorschauen und einem Blick ins Grüne. Die Hanser-Gruppe hatte den inhaltlichen Schwerpunkt unseres Besuchs auf den Herstellungsbereich gelegt, dementsprechend waren die Vorträge akzentuiert. Als Gastgeberin begrüßten uns die Personalleiterin Margarete Metzger und Fr. Sigrid Schmid (Digital Services), die ein maßgeschneidertes Programm organisiert hatten.

Den Anfang machte Herr Hadrian Zett, Leiter der Herstellungsabteilung für wissenschaftliche und technische Fachzeitschriften. Der Unterschied zwischen diesen beiden Segmenten war ein wichtiger Bestandteil seines Vortrags. Fachzeitschriften haben bei Hanser eine Auflage von 11.000 bis 30.000. Neben dem Abonnement-Modell, werden einzelne Ausgaben auch kostenlos an mögliche Interessenten versandt, um das Produkt bekannt zu machen und neue Abo-Kunden zu gewinnen. Wissenschaftliche Zeitschriften hingegen haben eine Auflage von 500 bis 2.500. Diese werden nur über das Abo-Modell vertrieben, wobei eine Ausgabe im Verkauf circa 150€ kostet, da kaum Anzeigen geschaltet werden.
Generell sind die beiden Zeitschriftenarten von Profis für Profis: Die Artikel kommen von freien Fachautoren oder Fachleuten aus der Branche, die beim Schreiben von den Redakteuren unterstützt werden. Die Zeitschriften-Abteilung nutzt zur Produktion das CMS Censhare mit Schnittstellen unter anderem zur Anzeigenschaltung, zur Redaktion.

Als zweiten Hersteller hörten wir Herrn Thomas Gerhardy aus der Abteilung Fachbuch. Dort ist der Produktionsprozess sehr linear aufgebaut. Ein CMS ist somit nicht notwendig. Pro Jahr erscheinen ca. 200 Fachbücher im Hanser Verlag. Gerade testet die Herstellung einen XML first-Workflow, wobei die Autoren ihre Texte jedoch nicht direkt als XML Datei verfassen. Als DTD benutzen sie einen Standard (NML-Book).

Als letztes berichtete uns Frau Iris Kochinka von der Arbeit in der belletristischen Herstellung. Am wichtigsten ist sei die präzise mit  Arbeit mit Absatzformaten, da manuell Gestaltetes bei der Erstellung eines E-Books nicht berücksichtigt wird. Im Hanser Verlag wird der Gestaltungssspielraum beim Layout voll ausgeschöpft. Eine Herstellerin betreut dabei parallel 10 bis 12 Titel pro Programmsegment. Der Satz wird bis auf wenige kleinere Titel durch Dienstleister vorgenommen.
Die Fokussierung des Herstellungsbereiches hatte den großen Vorteil, drei unterschiedliche Herstellungsbereiche im Vergleich  kennenzulernen. Die Leidenschaft und das Engagement der Vortragenden stellten überzeugend unter Beweis, dass alle drei Bereiche ihren speziellen Reiz haben. Wir bedanken uns für diesen eindrucksvollen Besuch.

(ps088 und mh225)

18. Mai 2015