Der Einstieg in die Promotion war für Zack ein Studierendenprojekt im Rahmen seines Masterstudiums Computer Science and Media an der HdM. Damals arbeitete er im Forschungsprojekt „CarPulse" mit - betreut von Prof. Dr. Ansgar Gerlicher, der heute auch sein Doktorvater ist. Gerlicher schlug ihm die Promotion vor: „Er hat Promovenden für die nächste Projektphase gesucht. Ich habe nicht lange überlegt und direkt zugesagt", erinnert sich Zack.

Übelkeitsgefühl in Fahrsimulatoren

Das Forschungsprojekt, das sich mit Konzepten für autonomes Fahren beschäftigt, startete 2024 und läuft bis Ende 2028. In dieser Zeit macht Zack seine Promotion. Sein Thema ist dort angesiedelt. Zack beschreibt sich selbst nicht als autobegeistert. Aber er interessiert sich stark für Mobilitätsthemen. Das Forschen, das Herausfinden von Dingen, mache ihm sehr viel Spaß. In seiner Doktorarbeit entwickelt Zack ein Extended Reality (XR) basiertes System, das dabei helfen soll, das Übelkeitsgefühl in Fahrsimulatoren zu verringern. Dieses Phänomen der „Motion Sickness" entsteht, wenn sich der Körper und das Gehirn nicht vollständig mit der Bewegung identifizieren können, die im Simulator dargestellt wird. Das geht Hand in Hand mit seinem Interesse für Mobilität: „Mich interessiert vor allem: Wie fühlt sich das Auto an? Wie ist der Komfort? Welche Möglichkeiten habe ich im Auto, dass es mir als Fahrer gut geht?"

In der Regel suchen sich Studierende, die promovieren möchten, zuerst ein Thema, das sie interessiert. Anschließend wenden sie sich an potenzielle Betreuerinnen oder Betreuer, deren Fachgebiet zum gewählten Thema passt. Mit dem direkten Promotions-Angebot während des Masterstudiums hat Zack die ersten Schritte auf dem Weg zum Doktortitel übersprungen.

Promovieren im Promotionsverband

Sein Betreuer Prof. Dr. Ansgar Gerlicher ist Mitglied im Promotionsverband Baden-Württemberg. Als einer von mehreren forschungsstarken Professoren an der HdM darf er in diesem Verband Promotionen betreuen. Diese können von den Promovierenden direkt an der Hochschule ausgeführt werden. Zuvor war dies nur in Kooperation mit einer Universität möglich. Der Verband eröffnet den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) seit 2022 eigenständige Wege zur Promotion.

Gerlicher engagiert sich neben seiner Mitgliedschaft im Verband außerdem im Promotionsausschuss der Forschungseinheit Informatik und Elektrotechnik - Ingenieurwissenschaften des Promotionsverbands. Dabei geht es ihm vor allem darum, die Rahmenbedingungen für Promotionsvorhaben an HAWs aktiv mitzugestalten: „Ich möchte dafür sorgen, dass talentierte Nachwuchsforschende bei uns die gleichen Chancen und die gleiche wissenschaftliche Qualität erfahren wie an Universitäten", sagt er.

Da ein Betreuer bereits gefunden war, hieß für Zack der nächste Schritt: ein Exposé ausarbeiten. Mit diesem und weiteren Bewerbungsunterlagen bewarb er sich beim Verband auf die Promotion.

Perspektiven und ein Rat an Interessierte

Nach dem Abschluss will Zack in die Industrieforschung gehen, gerne auch im Automobilbereich. Studierenden, die sich für eine Promotion interessieren, rät er, den Promovierenden-Treff an der HdM zu besuchen. Der Treff wird von Barbara Teutsch, Ansprechpartnerin für Promovierende im Institut für Angewandte Forschung der HdM geleitet.

Luisa Kutt