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Kooperationsprojekt mit der Hogeschool van Amsterdam

27.03.2018

Parken in Amsterdam und nie wieder Kleidung bestellen, die nicht passt!

Diese herausfordernden Fragestellungen wollen die Studierenden der HdM zusammen mit Kommilitonen der Hogeschool van Amsterdam (HvA) angehen und die Welt mit diesem internationalen Kooperationsprojekt ein bisschen einfacher gestalten.

 

Bereits zum dritten Mal arbeiten Dozenten beider Hochschulen zusammen und bieten den Studierenden mit zwei verschiedenen Case Studies die Möglichkeit, in internationalen Teams Geschäftsideen zu Smart Parking oder Tools zur Ermittlung der richtigen Kleidungsgröße für Onlinebestellungen zu entwickeln. Mit fachlichem Input von den Dozenten beider Hochschulen im Wechsel mit Gruppenarbeit arbeiten die Teams an ihren Ideen und entwickeln so ein professionelles Geschäftsmodell, das nicht nur den Marketingkriterien und Marktanalysen standhält, sondern auch die Implementierung der dafür erforderlichen IT im Blick hat. Im Projekt können die Studierenden ihr erworbenes Wissen zu Tools wie dem Business Model Canvas anwenden. Weiterhin arbeiten die studentischen Teams an der Umsetzung der Geschäftsidee in einem fiktiven Start-Up ausgehend von den notwendigen digitalen  Geschäftsprozessen bis zu deren Umsetzung in einer IT-Landschaft.  

Besonders spannend ist diesmal die Zusammensetzung der HdM-Gruppe: Neben den Master- und Bachelorstudierenden aus Wirtschaftsinformatik bereichern Studierende von Online-Medien-Management sowie von Informationsdesign die Truppe. Bemerkenswert ist auch die Geschlechterzusammensetzung. Mit 75% weiblicher Besetzung ergänzen wir gut das 100%ige Männerteam der HvA.

Die Struktur bei der Umsetzung des Projektes hat sich inzwischen gut bewährt: Es beginnt mit einem dreitägigen Kick-off in Amsterdam, das im Sommersemester 2018 vom 21. bis zum 23. März stattfand. Die Studierenden werden in gemischte Gruppen eingeteilt, sie erhalten ihr Thema und brainstormen über ihre Aufgabenstellung.

 

 

Teambuilding als Erfolgsfaktor

Besonders wichtig sind in dem Zusammenhang auch das Kennenlernen und die Teambildung. Ein interessantes Rahmenprogramm mit Grachtentour und Besuch der Heineken Experience sowie gemeinsame Mahlzeiten waren die perfekte Basis, um aus den Gruppen mit unbekannten Mitgliedern ein echtes Team zu formen. Dass die gemeinsame Arbeit sich oft bis in die späte Nacht zog, lässt gespannt auf die Ergebnisse warten.

Ergänzt wurde der fachliche Input durch einen Besuch bei der Firma TomTom. Im sogenannten „Traffic Room“ fließen die Meldungen aller (TomTom-)GPS-Geräte weltweit zusammen und ergeben aus einem Algorithmus von Geschwindigkeit, Anzahl der Geräte auf einem Streckenabschnitt sowie Vergleichen mit früheren Daten und weiteren Faktoren eine Aussage über die aktuelle Verkehrssituation. Auf großen Monitoren konnte so die Gruppe die auffällig geringe Stauanzahl für den Beginn eines Arbeitstages in New York City beobachten. Vielleicht war da der vorausgegangene Schneesturm verantwortlich. Wohingegen die Situation in Bangkok einem typischen Abend in der Metropole entsprach. Alles zeitnah errechnet und aktuell visualisiert. Interessant war auch die Entwicklung der Firmengeschichte von einem Anbieter von Streckenbeschreibungen (die vor Fahrtantritt meist ausgedruckt wurden), über den Produzenten von Navigationsgeräten für Autos hin zu einem Daten- und Analyseunternehmen, das neben der Aufbereitung aktueller Verkehrsinformationen auch z. B. Kommunen bei der Planung von Infrastrukturprojekten berät.

Am letzten Tag des Aufenthaltes in Amsterdam präsentierten die Gruppen ihre Zwischenergebnisse und konnten mit dem Feedback der Dozentenjury weiter an ihren Geschäftsideen arbeiten. Bis zum Gegenbesuch Anfang Mai in Stuttgart erleben die Studierenden die Rahmenbedingungen der globalen Arbeitswelt, in der verteilte Teams weltweit zusammenarbeiten. Einzig mit der Zeitverschiebung müssen sie sich nicht auseinandersetzen. Teambesprechungen und die Weiterentwicklung im Projekt müssen nun virtuell via Videokonferenz und per cloud file sharing erfolgen. Aber aufgrund des guten Teambuildings sollte das kein Problem sein.

 

Positives Feedback der Studierenden

Die Rückmeldungen der Studierenden auf beiden Seiten ist auf alle Fälle sehr positiv und stimmt optimistisch. Hier ein paar Eindrücke der Projektmitglieder:

„This project is fun: to discuss with the other students is fun and to figure out the intercultural differences although we are almost the same culture is fun. And it's fun to see the difference knowledge we have and how we can use this in the project.“

„It's interesting to do this international project since you don't have to be abroad for one semester. I like it very much!“

„I haven´t seen so many Germans before who are able to speak English!“

„Ein tolles Projekt, wer das nicht mitmacht, verpasst auf alle Fälle etwas. Es ist auch spannend zu sehen, wie jeder seine individuellen Erfahrungen und Wissen in das Projekt einbringt und zum Erfolg beiträgt.“

„Prima ist, dass wir mit den niederländischen Studierenden auf einem ähnlichen Level sind. Das macht die Zusammenarbeit sehr angenehm.“

Und alle freuen sich auf den Gegenbesuch in Stuttgart Anfang Mai. Die Latte hängt hoch, aber die HdM-Studierenden haben schon Ideen, wie sie sich revanchieren wollen. Schließlich ist Frühlingsfest!

 

Kooperation mit HvA – Der Gegenbesuch

18.05.2018

 

Wie das so ist bei guten Freunden: man besucht sich gegenseitig. Nach dem Kick-off in Amsterdam im März konnten wir vom 6. bis 9. Mai unsere niederländischen Partner des internationalen Lehrprojektes von der Hogeschool van Amsterdam in Stuttgart begrüßen. Das umfangreiche von den Studierenden organisierte Programm wurde durch das tolle Wetter wunderbar unterstützt.

Nach dem Projektstart und der nachfolgenden virtuellen Phase der Zusammenarbeit kamen die Studierenden beider Hochschulen in Stuttgart wieder physisch zusammen. Mit einer Mischung aus fachlichem Teamwork, Exkursion und interkulturellem Rahmenprogramm konnten die Gäste die Tage voll ausschöpfen.

 

Das Pflichtprogramm

Für die Aufgabenstellung, Geschäftsideen zu zwei verschiedenen Case Studies (Smart Parking oder Tools zur Optimierung von Onlinebestellungen für Kleidung) zu entwickeln, wurden während des Termins in Stuttgart die Arbeitsergebnisse der Teilgruppen zusammengefügt und weiter an den Abschlusspräsentationen für den Pitch gefeilt. Die Dozenten gaben den Gruppen dabei individuelle Rückmeldungen, sodass diese gezielt an ihren Geschäftsideen und deren Umsetzung arbeiten konnten.

Ein fachliches Highlight des Besuches war die Exkursion zum Future Work Lab in der Arena 2036.

Unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO wird in diesem Innovationslabor auf dem Campus in Stuttgart-Vaihingen zu dem Themenbereich Industrie 4.0 geforscht. In der sogenannten Demonstratorenwelt, einem Parcours, der künftige Szenarien der Arbeitsteilung zwischen Mensch und Technik vorstellt, konnten die Studierenden Prototypen hautnah in Aktion erleben: mit dem  Stuttgart Exo-Jacket können Mitarbeiter bei Hebetätigkeiten unterstützt werden; mit dem Extended Workdesk können Arbeitsplätze flexibel auf verschiedene Mitarbeiter und Arbeitsprozesse angepasst werden; das Digital Industrial Engineering @Shopfloor Level erleichtert die Einarbeitung prozessfremder Mitarbeiter  z. B. durch Visualisierung neuer Arbeitsabläufe. Dies sind einige der zahlreichen Beispiele für zukünftige Mensch-Maschine-Interaktionen.

Am letzten Tag standen die Geschäftsideen der Jungunternehmer auf dem Prüfstand. In kurzen Präsentationen stellten die Teams ihr Vorhaben vor und mussten sich den Nachfragen der Dozenten-Jury stellen. Die Strategien und die Kreativität der einzelnen Projekte war teilweise sehr beeindruckend. Bei manchem Geschäftsmodell gibt es noch Optimierungsbedarf, den die Teams aber bis Juni nutzen werden.

 

Die Kür

Die frühe Anreise am Sonntagvormittag ermöglichte ein erstes Sightseeing in Stuttgart: nach einem klassischen Schnitzel-Mittagessen wartete das Mercedes-Museum mit seinen Automobilen und einem Abriss der deutschen Geschichte analog zu den fahrzeugtechnischen Entwicklungen auf die Gäste. Wer wollte konnte einen Abstecher auf das nahe Frühlingsfest auf dem Wasen machen. Den Berichten zufolge wurde dies von den niederländischen Studierenden stark genutzt und sie beeindruckten durch den umfangreichen Konsum landestypischer Getränke. Beeindruckend war ebenso, dass alle zum offiziellen Beginn des Arbeitsprogramms am Montag um 9:00 Uhr vollzählig anwesend waren.

Die Stadtrallye mit verschiedenen Aufgaben verteilte sich über das gesamte Stadtgebiet. Die Studierenden, die diese mit einigen „side quests“ selbst konzipiert haben, beschreiben sie so:

„Es gibt nichts Amüsanteres als ins kalte Wasser geworfen zu werden. Ohne Wissen und ohne Erwartung einfach die Quests anzugehen und dabei bis zum Abschluss der aktuellen Rallyeaufgabe nicht die nächste zu kennen, stärkt den Teamgeist und erzeugt immer wieder lustige Momente. Sowohl die Amsterdamer wie die HdM Studierenden haben dabei einen ganz anderen Aspekt von Gruppengefühl erleben und genießen können.

Das Gewinnerteam der Stadtrallye hat sich mega über die Gewinner-Cocktails gefreut! Natürlich verdient!“

Bei der Farewell-Party am letzten Abend zogen die Stuttgarter alle Register: mit einem Barbecue und reichlich landestypischen Getränken wurde die Zusammenarbeit nochmals richtig gefeiert.

 

 

Fazit

Insgesamt bewerten die HdM-Studierenden es als sehr interessantes Thema, wie das ganze internationale Projekt an sich. Etwas schwieriger als erwartet gestaltete sich die virtuelle Teamarbeit. Aber dies vermittelt eine echte praxisnahe Erfahrung.

Auch die unterschiedlichen Semesterstrukturen vereinfachen die Zusammenarbeit nicht unbedingt: In den Niederlanden wird ein Semester in zwei Blöcke aufgeteilt, die jeweils eine Examensphase am Ende haben. Diese fällt in die virtuelle Phase des Projektes.

Die interkulturelle Erfahrung wirkt auf jeden Fall: Man empfindet beide Länder als sehr eng verbunden, aber es gibt doch Unterschiede. Und Englisch als Unterrichtssprache fanden alle gut und freuen sich über ihre sprachliche Entwicklung.

Die Aussage einer Projekt-Teilnehmerin bringt es gut zum Ausdruck: „Ideen entstehen durch die Vielfalt in den Köpfen der Personen. An Ideen in einer Gruppe zu arbeiten ermöglicht die Sicht aus verschiedenen Perspektiven. In diesem Falle, dem Aufbau eines Unternehmens basierend auf einem Brainstorming, ermöglicht es einem, eigene Kenntnisse und Stärken einsetzen zu können und von den Erkenntnissen und Stärken der Anderen zu profitieren.

An dieser Stelle allen beteiligten Studierenden ein herzliches Dankeschön, dass die Umsetzung so gut geklappt hat und sich immer jemand zum Aufräumen und Saubermachen gefunden hat.

 

Sponsoring

Im Folgenden danken wir herzlich den Unterstützern dieses Projekts. Ohne sie wäre es nur halb so gut geworden:

Freunde und Förderer der HdM e. V. für die finanzielle Unterstützung des Rahmenprogramms und der Verpflegung unserer Gäste.

Pizzeria Marmaris in Stuttgart-Süd für die pünktliche Lieferung und das Sponsoring der leckeren Pizza. Es hat allen so gut geschmeckt, dass keine Reste übrig waren.

 

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