Ein Gemeinschaftsprojekt der HdM Stuttgart und MAN
Ziel des Projekts war es, herauszufinden, was Management-Informationssysteme aus Sicht der Anwender leisten sollten, damit sie sich als Führungsinstrumente eignen, sowie Stärken und Schwächen der Systeme offen zu legen.
Im Rahmen des Projekts wurden insgesamt 101 Druckunternehmen zu der bei ihnen im Einsatz befindlichen MIS-Software und zu ihren spezifischen Anforderungen befragt. 44 Betriebe beschäftigten mehr als 100 Mitarbeiter, jeweils 19 Betriebe verfügten über 51-100, 20-50 und unter 20 Mitarbeiter. Nun liegt der Abschlussbericht vor und weist interessante und zukunftsweisende Ergebnisse auf.
Wichtig: modularer Aufbau
Die Auswertung der Antworten und Checklisten zeigte insbesondere den Wunsch nach individuellen, maßgeschneiderten Lösungen. Als wesentliches Kriterium eines Management-Informationssystems wurde sein modularer Aufbau genannt. Fertige Komplettpakete "von der Stange" stoßen in der Praxis nicht auf die notwendige Akzeptanz, da je nach Unternehmen viele Funktionalitäten und damit Investitionen ungenutzt bleiben. Zu groß sind die Unterschiede hinsichtlich der Betriebsstrukturen, der betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen und technischen Anforderungen in der Druckindustrie.
Die heute am Markt erhältlichen Software-Lösungen bieten alle annähernd die gleichen Module aus den Bereichen:
- Kalkulation/Sachbearbeitung/Prozessbeschreibung,
- Finanz-/Betriebsbuchhaltung,
- Materialwirtschaft,
- Investitionswirtschaft,
- Vertrieb/Marketing,
- Unternehmenskommunikation,
- Personalwirtschaft/Vorschlagswesen,
- Projektmanagement und
- erweitertes Controlling/Management-Cockpit an.
Hinsichtlich ihrer technischen Möglichkeiten weisen sie zum Teil große Unterschiede auf.
Die Anforderungen
Die Anforderungen des Marktes an ein komplettes MIS sind sehr unterschiedlich, zeigen aber insgesamt den Wunsch nach Prozessoptimierung in puncto Produktion, Verwaltung und vernetzte Kommunikation zwischen den entsprechenden Bereichen, basierend auf einer einheitlichen Datenbasis. Hohe technische Ansprüche ergeben sich vor allem an die elektronische Auftragstasche, das Jobticket, die elektronische Plantafel sowie an eine integrierte Produktionsplanung und -steuerung. Von der betriebswirtschaftlichen Seite ist die Bearbeitung eines Auftrags von der Angebots- bis zur Nachkalkulation und Fakturierung von elementarer Bedeutung, ferner die Kalkulation auf Voll- und Teilkostenbasis. Es wird erwartet, dass Verkauf und Auftragsgewinnung über ein ausreichend definiertes Tool unterstützt, gelenkt und die wirtschaftlichen Ergebnisse des Unternehmens anschaulich und übersichtlich dargestellt werden.
Defizite insbesondere bei kleineren Betrieben
Bemerkenswert ist, dass in vielen und ganz besonders in kleineren Druckereien die Bedeutung einer effizienten Vernetzung noch immer nicht erkannt wird. Nach wie vor herrscht hier die Meinung vor, dass eine erfolgreiche Positionierung am Markt nur über eine hochwertige Produktqualität bzw. über Preisreduktionen bis unter die Selbstkostengrenze erreicht werden kann. Dabei wird erhebliches Kostensenkungspotenzial verschenkt und Preiskampf auf Kosten der Existenzsicherung betrieben. Häufig fehlt die betriebswirtschaftliche Kompetenz. Anders in größeren Unternehmen. Hier spiegelt sich ein weitaus verknüpfteres betriebswirtschaftliches Wissen wider.
Die Skepsis der Unternehmen gegenüber einer durchgängigen Vernetzung und umfassenden Erfassung von Daten ist sowohl auf Mitarbeiter- als auch auf Managerseite noch groß. Während die Manager den Wert einer solchen Investition nicht genau einschätzen können, befürchten Mitarbeiter eine starke Kontrolle des Einzelnen.
Insgesamt muss das Verständnis für Management-Informationssysteme in vielen Unternehmen noch heranreifen: Management auf Knopfdruck gibt es nicht. Die Management-Informationssysteme am Markt erlauben, Geschäftsprozesse im Unternehmen effizienter, transparenter und in ihrer Abwicklung reibungsloser zu gestalten und lassen damit die Druckerei von morgen kostengünstiger wirtschaften.
Ausführliche Ergebnisse in WAYPOINTS
Eine detaillierte Vorstellung der Ergebnisse der Arbeit erfolgt in der kommenden Ergänzungslieferung von WAYPOINTS, die im Herbst erscheinen wird. WAYPOINTS entstand auf Initiative von Professor Bernd-Jürgen Matt, Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart, und Gerd Finkbeiner mit der Senefelder Stiftung als Herausgeber. WAYPOINTS ist ein Nachschlagewerk zur Positionierung und strategischen Ausrichtung von Unternehmen der grafischen Industrie. In Form einer Loseblattsammlung werden die Chancen, Risiken und die notwendigen Maßnahmen zur wirtschaftlichen und technischen Entwicklung von einer Druckerei zum Medien-Provider aufgezeigt. Wissenschaftliche Arbeiten und Beobachtungen bilden die inhaltliche Grundlage. Das Basiswerk in Deutsch und Englisch umfasst 300 Seiten und kostet 153 Euro zuzüglich Versandkosten, Ergänzungen 36 Euro.
Informationen und Bestellungen unter der Faxnummer: 0711 / 2 13 33 20.
Das Formular zur Bestellung von WAYPOINTS per Fax, das Kurzprofil und die englische Pressemitteilung finden Sie am Ende dieser Meldung.
VERÖFFENTLICHT AM
17. Mai 2002
DATEIANHÄNGE
- Faxbestellung Waypoints (Dateigröße: 21 KB)
- Kurzprofil Waypoints Deutsch (Dateigröße: 158 KB)
- Kurzprofil Waypoints Englisch (Dateigröße: 157 KB)
- English Press Release (Dateigröße: 20 KB)