Am 30. Juni 2022 feierte die HdM ihr 50-jähriges Bestehen als Hochschule für angewandte Wissenschaften im Rahmen der Semesterabschlussveranstaltung MediaNight. Studierende, Lehrende sowie Partner und Freunde der Hochschule versammelten sich im Audimax zur Premiere des Films „HdM Zeitreise" und zum Launch der gleichnamigen Website. Nachwuchsmoderatorin Anne Geiger führte durch den Nachmittag und sprach mit dem Rektor der HdM, Prof. Dr. Alexander W. Roos, dem Vorsitzenden des Hochschulrats, Andreas Bieswanger, und dem studentischen Projektleiter Maximilian Klick sowie weiteren Studierenden, die am Projekt „HdM Zeitreise" beteiligt waren.

Zwischen Druck und Bibliothek

Im Jahr 1903 war die Vorgängereinrichtung im Druckbereich gegründet worden, und 1942 entstand die Ausbildungsstätte für Bibliothekarinnen und Bibliothekare. 30 Jahre später bekamen sie den Status einer Fachhochschule. „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Um die Zukunft gestalten zu können, müssen wir in die Vergangenheit schauen", so Roos im Gespräch mit Geiger. In Fragen Zukunftsgestaltung ist auch der Hochschulrat als Aufsichtsgremium gefragt. Bieswanger betonte hierbei die weitere Modernisierung und Internationalisierung der HdM sowie den Ausbau der Erwachsenenweiterbildung und dem nebenberuflichen Studieren: „Wir müssen immer weiter nach vorne gehen und dabei alle mitnehmen, begeistern und motivieren, denn nur gemeinsam ist man erfolgreich."

Im Jahr 2001 wurde die Hochschule für Druck und Medien mit der Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen zusammengeschlossen. So entstand die heutige Hochschule der Medien. Roos, der damals als Professor für Betriebswirtschaftslehre an die Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen kam, erlebte diese Fusion mit: „Es war eine einschneidende Wendung. Man spürt es auch heute noch in kleinen Anklängen - es ist wie zwischen Württemberg und Baden."

Wie entsteht eine Hochschule?

Der erste Teil des Projekts „HdM Zeitreise" ist ein 50-minütiger Dokumentarfilm, der aus über 50 Stunden Rohmaterial zusammengeschnitten wurde. Die Projektleiter - Prof. Hannes Stöhr aus dem Studiengang Audiovisuelle Medien - und Maximilian Klick aus dem studentischen Team - arbeiteten über drei Semester zusammen mit 80 Studierenden an dieser Hommage. Sie führten Interviews mit verschiedenen Personen, die mit der HdM verbunden sind - coronabedingt über Zoom.

Dabei lag der Fokus nicht auf einer korrekten Chronologie der Historie, sondern auf interessanten Anekdoten und Einblicken in persönliche Erfahrungen und fachspezifische Einordnungen. Diese sollen vor allem die emotionale Ebene ansprechen. „Bei den Interviews hat mich am meisten fasziniert, wie sich so eine Hochschule überhaupt entwickelt. Es gibt keinen Masterplan, man macht einfach, man probiert aus, und mit den richtigen Leuten an der Seite klappt das", erklärt Klick. Der Film zeige die Begeisterung und die tiefe Verbundenheit der Akteurinnen und Akteure mit der Hochschule. Das Publikum honorierte dies, lachte über einzelne Episoden und belohnte die Arbeit mit tosendem Applaus.

Geschichte(n) festhalten

Die große Masse an produziertem Material wollen die Filmemacherinnen und -macher den Zuschauern nicht vorenthalten. Sie veröffentlichen alle Interviews mit dem Dokumentarfilm auf der offiziellen Website, die den zweiten Teil des Projekts „HdM Zeitreise" bildet. Prof. Dr. Simon Wiest erstellte diese Webpräsenz mit einem studentischen Team. Studierende des Studiengangs Informationswisssenschaften planen unter der Leitung von Professorin Dr. Heidrun Wiesenmüller den Aufbau eines digitalen Archivs mit Bildern, Videos und weiteren Materialien, um die vielseitige Geschichte der Hochschule der Medien für alle zugänglich zu machen. Denn das nächste Jubiläum steht bei der Historie der HdM schon vor der Tür, im Jahr 2028.

Sara Rozic