Medienpädagogik
An dem Projekt "Papa liest für mich" haben sich insgesamt elf inhaftierte Väter beteiligt. Sie lasen Kinderbücher oder selbstgeschriebene Geschichten laut vor, auf Deutsch oder in ihrer Muttersprache. Die Studierenden haben dies aufgezeichnet und medial umgesetzt. Die entstanden Tonaufnahmen sind weit mehr als reine Erzählungen: Viele Vorleser nutzten die Gelegenheit, ihren Kindern neben der Geschichte Worte der Ermutigung, persönliche Grüße oder einfach ein "Ich denke an dich" mitzugeben. Für die Kinder schufen vertraute Stimmen für einen Moment Nähe.
Die Studierenden haben die Väter während der Aufnahmen mit viel Einfühlungsvermögen begleitet und dafür gesorgt, dass die fertigen Audiodateien über die JVA an die Familien weitergegeben werden konnten. Dabei haben sie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie die Anstaltsleitung unterstützt. Das Projekt wurde als praktische Übung im Bereich der Medienproduktion organisiert, bei der die Studierenden auch einen Eindruck vom Alltag hinter Gittern erhielten. "‘Papa liest für mich‘ ist nicht nur ein medienpädagogisches Projekt, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Geschichten Distanzen überwinden", erläutert Betreuerin Prof. Katrin Schlör vom IfaK.
Zum Institut für angewandte Kindermedienforschung
Das Institut für angewandte Kindermedienforschung (IfaK) der HdM ist ein interdisziplinäres Projekt, das von Studierenden verschiedener Studiengänge getragen wird. Im IfaK dreht sich alles um Kindermedien: Bücher, Apps, Serien oder Hörspiele werden analysiert und jeden Monat das "Hörmedium des Monats" empfohlen.
VERÖFFENTLICHT AM
17. Juni 2025
KONTAKT
Prof. Dr. Katrin Schlör
Professorin
Bibliothek und digitale Information
0711 8923-3174
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