Wertevermittelnder Journalismus
Für den META 2024/25 wertete eine Jury aus 50 Studierenden des Studiengangs Digital- und Medienwirtschaft über zwei Semester Beiträge zum Thema „Kinder und Jugendliche in der digitalisierten Welt" aus. In den Beobachtungszeiträumen von Januar bis September 2024 und von Januar 2024 bis März 2025 untersuchten sie knapp 8.700 Einzelbeiträge und entschieden in der Endrunde aus 16 Radio- und zehn TV-Beiträgen.
Dirk Asendorpf überzeugte in der Kategorie Radio mit seinem Beitrag „Wie Nachrichten entstehen und mehr Menschen erreichen" für die Sendung „Das Wissen" (SWR Kultur), ausgestrahlt am 25. März 2024. Er behandelt darin, wie eine junge, digital geprägte Generation Medien nutzt, wie Medienhäuser mit der veränderten Nachrichtenwahrnehmung umgehen und welche Strategien sie erproben, um diese junge Zielgruppe zu erreichen. Die Jury lobt, wie präzise, nachvollziehbar und durchaus selbstkritisch Dirk Asendorpf die Wichtigkeit einer faktenbasierten Informationsvermittlung für eine demokratisch verfasste Gesellschaft herausarbeitet. „Mit Ihrem Beitrag haben Sie eindrucksvoll gezeigt, dass Journalismus auf Augenhöhe mit den nächsten Generationen möglich und nötig ist. Ihre Arbeit klärt auf, inspiriert und bietet Orientierung. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Stärkung eines kritischen und medienkompetenten Publikums - über alle Generationen hinweg", so Laudator Luca Gaiser.
In der Kategorie TV nahmen Sebatian Tyzak und Martin Dietrich den Preis für ihre Dokumentation „Roblox - Kinderspiel für Cybergroomer?" entgegen, der am 5. Februar 2025 in der Reihe Die Spur im ZDF lief. Der Film geht der Frage nach, ob die Spieleplattform Roblox, die sich explizit an Kinder richtet, diese zu wenig vor Cybergrooming, der gezielten Anbahnung sexueller Kontakte zu Kindern und Jugendlichen über das Internet, schützt. Mit ihrer Mischung aus Selbstexperiment und investigativer Hintergrundrecherche gelinge den Journalisten ein hohes Maß an Aufklärung und konkreter Hilfestellung für Eltern und Kinder, fand die Jury. „Sebastian Tyzak und Martin Dietrich stellen den Schutz der Kinder und die besondere Verantwortung der Plattformbetreiber außerordentlich gelungen in den Mittelpunkt ihrer Dokumentation", so Laudatorin Mariam Abboud.
Qualitätssiegel und Digitalkompetenz
Der META will als Qualitätssiegel für wertebewussten und ethischen Journalismus Medienschaffende und die Gesellschaft für ethische Fragestellungen sensibilisieren und Positivbeispiele eines wertevermittelnden Journalismus hervorheben. „Studierende bilden mit dem META-Projekt ihre eigene Medienkompetenz aus und vertiefen ihr Wissen über die Auswirkungen der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz auf die junge Generation. Dabei lernen sie, ethische Fragestellungen und die Rolle der medialen Berichterstattung zu reflektieren", erklärt die Initiatorin Prof. Dr. Petra Grimm.
Seit 2003 verleiht eine studentische Jury den META. Die „MediaCharta", ein eigens für die Auszeichnung entwickelter Kriterienkatalog, bildet die Grundlage, anhand derer die journalistischen Beiträge bewertet und die Gewinner gekürt werden. Der META wird dieses Jahr zum 21. Mal verliehen. 2011 wurde das Projekt mit dem baden-württembergischen Landeslehrpreis ausgezeichnet.
VERÖFFENTLICHT AM
25. Juni 2025
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