Institutionen der kulturellen Infrastrukturen stehen derzeit unter einem enormen Anpassungsdruck. Sie müssen digitaler, agiler, nachhaltiger und diverser werden. "Spätestens durch die Corona-Krise ist deutlich geworden, wie fragil der Kultursektor ist", erklärt Cornelia Vonhof, Professorin an der HdM. Deshalb wird dringend eine Debatte über zukunftsweisende Themen und Methoden benötigt, um Akteure und Akteurinnen aus Kulturpolitik, Kulturverwaltung und Kulturpraxis dabei zu unterstützen, die bestehenden Strukturen wandlungsfähig und resilient zu gestalten. Mit der dreiteiligen Publikationsreihe "Kultur in Bewegung: Agilität - Digitalität - Diversität" stoßen die Kulturpolitische Gesellschaft und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe diese Debatte an.

Öffnung und Wandel

Der erste Teil der Publikationsreihe namens "Agilität in der Kultur" beschäftigt sich mit den Fragen, wie sich öffentlich getragene Kulturinstitutionen anstehenden und notwendigen Veränderungsprozessen öffnen und die komplexen Herausforderungen proaktiv mitgestalten können. Außerdem wird diskutiert, wie der Wandel von der bürokratischen Organisation zu einer flexibel lernenden, agilen und kollaborativen Arbeitsweise gelingt, die das volle Potenzial der Mitarbeitenden ausschöpft, und wie Kulturinstitutionen auch entlang bestehender Strukturen Transformationsprozesse anstoßen und Wandel initiieren können? Hierzu steuert Prof. Cornelia Vonhof den Beitrag "Agilität im Kultursektor"" bei.

Agilität meint dabei die Flexibilität organisationaler Strukturen, sich dynamisch an gesellschaftliche Veränderungen anzupassen, neue Arbeits- und Verfahrensmethoden auszuprobieren, damit neue Problemlösungen denkbar zu machen und in Potenziale zur Verbesserung der kulturellen Infrastrukturen umzuleiten.

Verschiedene Perspektiven

Von Kulturpolitik über Kulturverwaltung bis hin zu Kulturpraxis werden in der Publikation verschiedene Perspektiven gebündelt, die die Rolle der Kultur(politik) im derzeitigen gesellschaftlichen Transformationsprozess in den Blick nehmen, und praktische Methoden aufgezeigt, um die eigene Arbeitsweise agil(er) zu gestalten. In ihrem Beitrag skizziert Cornelia Vonhof die Entwicklung von Agilität als scheinbarem "Zauberwort". Der Text zeigt auf, wann agiles Arbeiten gewinnbringend ist, wann es aber auch eine Verschwendung von Ressourcen darstellen kann und welche Ansatzpunkte beachtet und bedacht werden sollten, um agiles Arbeiten jenseits eines Hypes für die eigene Institution nutzbar zu machen.

Die Teile "Digitalität" und "Diversität" der Publikationsreihe werden im Laufe des Jahres 2022 veröffentlicht.

Kultur in Bewegung
Zukunftsthemen einer innovationsorientierten Kulturpraxis und Kulturpolitik:
https://www.lwl-kultur.de/de/publikationen-positionen/kultur-bewegung-agilitat-diversitat-diversitat/