Social Media
Auseinandersetzung mit Technologien und Trends
Mit einem neuen Team, neuer Motivation und ausgehend von den ersten Erfahrungen ging es dann im Sommersemester 2021 weiter. Die Studierenden organisierten sie sich dem Newsroom-Prinzip klassischer Social Media-Redaktionen folgend. Die Projektleitung übernahm Hanna Ziegler, Studierende im siebten Semester. In dieser Rolle kümmerte sie sich vorwiegend um die Projektkoordination, die Agenda der Jour Fixes und den Austausch mit dem Social Media-Team. Wie viele ihrer Teamkommilitonen hatte auch sie vor dem Projekt wenig Erfahrung mit der Content-Produktion auf TikTok, erzählt Ziegler. "Die erste Herausforderung war, dass man sich mit den von TikTok bereitgestellten Tools zur Content-Erstellung auseinandersetzt, die Möglichkeiten abcheckt. Wie gehe ich am besten vor, wie komme ich am besten zu meinem Ergebnis? Es war halt dann doch nicht so, dass man einfach kurz ein Video abdreht. Mal musste man noch eine Stimme separat dazu hinterlegen, mal passende Musik und Hashtags auswählen und technische Rahmenbedingungen wie die Lesbarkeit im Blick behalten."
Kooperation mit TikTok und die Potenziale von #LernenmitTikTok
Content-Erstellung in der Plattform
Für die Organisation und den Austausch nutzte das Team verschiedene Tools: Die Studierenden kommunizierten untereinander via Slack, der Redaktionsprozess wurde über Trello koordiniert und in einer wöchentlichen Redaktionssitzung wurden Aufgaben, Inhalte und Entwicklungen im direkten Austausch via Zoom abgestimmt. Insgesamt erarbeiteten die Studierenden die Inhalte überwiegend in Eigenregie, die Dozentinnen haben sie beratend unterstützt. "Tamara Ebner und ich haben den Rahmen gesteckt: Wo gehen wir noch als Hochschule oder Studiengang mit? Was sind Sachen, die einfach nicht gehen? Gemeinsam mit den Studierenden und unseren Ansprechpartnern von TikTok konnten wir den Kanal so gestalten, dass er sowohl den Dynamiken auf TikTok gerecht wird als auch dem Marken-/Selbstverständnis des Studiengangs entspricht", erklärt Spitzer.
Innerhalb des Redaktionsprozesses und der Content-Produktion lernte das Team recht schnell die Vorgaben und Tücken von TikTok kennen und damit umzugehen. "TikTok legt viel Wert darauf, dass der Content in der Plattform erstellt wird, aber durch unseren Redaktionsprozess wollten wir nicht, dass einfach irgendetwas produziert und gepostet wird. Wir wollten die Inhalte bewusst in der Redaktion erarbeiten", erklärt Professorin Spitzer. Studentin Hanna Ziegler fügt hinzu: "TikTok macht es einem nicht so leicht, Dinge noch einmal oder auch im Nachhinein zu bearbeiten. Sobald das Video gepostet ist, habe ich keine Chance mehr, etwas anzupassen. Man hat vielleicht gesehen, dass der Text abgeschnitten wurde, aber man konnte es nicht mehr ändern, weil der Beitrag online war und man ihn komplett hätte löschen müssen." Mit kleineren Fehlern musste daher auch das anspruchsvolle Team im Zweifel leben. "TikTok verzeiht so etwas, die Plattform selbst ist einfach nicht so super gefiltert, blank und schön, dass jeder zurückschreckt, wenn da mal etwas abgeschnitten ist oder ähnliches. Da steht Kreativität vor, ich will jetzt nicht sagen Qualität, aber vor optischem Perfektionismus. Das wird nicht direkt abgestraft, wenn etwas mal nicht wirklich komplett perfekt ist", erläutert Spitzer.
Herausforderungen bei Urheberrechten und Nutzung von Musik
Auch die Nutzung kommerzieller Musik stellte das Team vor eine große Herausforderung. Da der Studiengangsauftritt zwar keine wirtschaftlichen Interessen verfolgt, aber auch nicht eindeutig als privater Account gelten kann, war es nicht möglich bei klassischen Trends mitzumachen, die oft auf kommerzieller Musik basieren. "Und natürlich ist es so: TikTok ist eine Plattform, die von diesen Trends lebt. Das hat uns auch teilweise frustriert, weil wir dachten, wir hätten die perfekte Idee dafür gehabt und wir würden super gerne auch daran teilnehmen, aber rechtlich waren uns die Hände gebunden", erinnert sich Hanna Ziegler. Auch hier standen die Dozentinnen den Studierenden tatkräftig zur Seite. "Wir haben einfach versucht, die Möglichkeiten, die die Plattform bietet, zu nutzen, und gleichzeitig den rechtlichen Rahmen jederzeit sicherzustellen. Wir haben aufkommende Hürden und kritische Fälle im Rahmen des Seminars besprochen und gemeinsam Lösungswege diskutiert", berichtet Spitzer.
Virales Video mit knapp 180.000 Views und Masterclass mit TikTok als Highlights
Neues Projekt-Team im Wintersemester 2021/2022
Das Projektseminar zum TikTok-Kanal von Online-Medien-Management findet als Wahlfach statt. Es richtet sich an digitalaffine Studierende, die Spaß mit Videoproduktion und explorativer Arbeit haben, erklärt Professorin Spitzer: "Wir brauchen eigentlich im TikTok-Team ein bisschen die eierlegende Wollmilchsau. Also tatsächlich sollte da keiner rein, der sich mit Content-Produktion nicht wohlfühlt". Hanna Ziegler fügt hinzu: "Man darf nicht kamerascheu sein Jeder, der mitwirkt, muss auch mal vor der Kamera stehen". Bewerben können sich alle, die das Pflichtfach "Social Media" aus dem vierten Semester bereits absolviert haben.
Jennifer Kögel
VERÖFFENTLICHT AM
07. Oktober 2021
KONTAKT
Prof. Dr. Sarah Spitzer
Professorin
Online-Medien-Management
0711 8923-3161
Tamara Ebner
Akademische Mitarbeiterin
Online-Medien-Management
0711 8923-3191