"La Maladie du Démon"
"La Maladie du Démon" ("Die Krankheit der Dämonen") porträtiert die schwierige Situation von Menschen in Burkina Faso, die unter psychischer Krankheit und Epilepsie leiden. Denn dort gelten Dämonen als Grund für solche Erkrankungen und Kranke als von bösen Geistern besessene Menschen. Die Betroffenen leben am Rande der Dörfer, werden an Bäume gekettet oder geschlagen. Sie werden von der Gesellschaft ausgegrenzt, da sich Menschen vor der Ansteckung fürchten. Eine Situation, die Pfarrer Guitanga und Krankenpfleger Tindano verändern möchten. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten engagieren sie sich mutig entgegen dem Glauben einer ganzen Gesellschaft für medizinische Behandlung, Freiheit und Menschenwürde.
Persönliche Erlebnisse als Ideengeber
Während ihrer Kindheit hat Lilith Kugler einige Zeit selbst in Burkina Faso gelebt und diese Missstände hautnah miterlebt. "Zeugin eines solchen Zustands gewesen zu sein, hat mich nicht mehr losgelassen", erzählt Kugler. Aus dieser Erfahrung entstand 2016 die Idee für "La Maladie du Démon", zunächst als Abschlussarbeit für das Bachelorstudium an der HdM gedacht. "Letztendlich wurde daraus jedoch ein komplett unabhängiges Projekt, das schnell größer wurde als gedacht", erklärt Kugler.
Low-Budget-Film mit straffem Zeitplan
Der Dokumentarfilm wurde mit einem kleinen Team in nur 18 Drehtagen in Burkina Faso produziert. Neben Herausforderungen wie der Sprachbarriere oder dem Umgang mit kritischen Situationen am Set musste das Team auch mit extremer Hitze kämpfen. "Wir haben mitten in der heißesten Zeit - der Trockenzeit im Mai - gedreht, in der es tagsüber nie unter 40 Grad geht". Kugler selbst übernahm die Produktion, die Regie, die Kamera und den Schnitt. Sie konnte den Film ohne Fördergelder finanzieren. "Dank des großen Supports über Crowdfunding, mit ein paar Sponsoren, einem tollen Team und viel eigenem Einsatz konnte der Film im Herbst 2018 fertiggestellt werden", so Kugler.
Ausgezeichnet als bester Dokumentarfilm 2019
Dieser Einsatz von Lilith Kugler und ihrem Team hat sich gelohnt. Noch vor dem offiziellen Kinostart hat das "Snowdance Independent Film Festival 2019" den Film zum besten Dokumentarfilm gekürt. Die Jury meint: "Ein großartiges Werk von Liebe und Leid, von zutiefst humaner Qualität und Empathie, das den Preis 'Bester Dokumentarfilm' ohne Zweifel verdient hat."
Am 9. Oktober findet Metropol-Kino in Stuttgart ab 19 Uhr die Premiere von "La Maladie du Démon" mit anschließender Podiumsdiskussion statt. Deutschlandweit ist der Film ab dem 10. Oktober, dem Internationalen Tag der Seelischen Gesundheit, im Kino zu sehen.
Jennifer Mareen Kögel
VERÖFFENTLICHT AM
01. Oktober 2019
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