Im Mittelpunkt stehen die Themen Bilddigitalisierung durch digitale Kameras und Multispektral-Scanner, Qualitätssicherung durch Colourmanagement-Systeme in PrePress und Press (ICC-Profiling, Hardcopy-Proofing, Soft-Proofing, PrintColorManagement) sowie Fragen der internationalen Standardisierung.
Das erste Projekt, das bis zum Jahr 2009 mit renommierten Partnern aus der Wirtschaft bearbeitet wird, beschäftigt sich mit AIPS (Advanced International Printing Standards). Ziel des Projektes ist es, ein Anwendungspaket AIPS zu schaffen, das Unternehmen eine schnelle und prozesssichere Umsetzung von Druckprodukten im Premium-Segment des Bogenoffsetdrucks für Kunden mit internationaler Ausrichtung gewährleistet.
Das Projekt wird zu 80 Prozent im Rahmen des Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Förderung der angewandten Forschung an Fachhochschulen im Verbund mit der Wirtschaft (FH3) finanziert. Die restlichen 20 Prozent steuern die Projektpartner bei.
Dazu zählen:
In Kooperation mit der Hochschule der Medien (Projektleitung) und den Projektpartnern sollen kleine und mittlere Druckereien (KMU) in die Lage versetzt werden, frühzeitig die künftigen Anforderungen nach hochwertigen Druckprodukten im Produktionsprozess zu implementieren. Im internationalen Wettbewerb werden einerseits kostengünstige Lösungen bei andererseits hochwertiger Produktqualität und kürzesten Lieferzeiten erfolgsentscheidende Faktoren sein. Das Anwendungspaket AIPS erspart den KMU künftig aufwändige und zeitintensive Eigenentwicklungen und dient der Kostenoptimierung im unternehmensübergreifenden Workflow. Dies wird unter anderem durch Standard-Testdaten und Unterstützung von Abläufen zur Produktionssteuerung über das Internet (Remote-Softproof) möglich sein. Eine praxisnahe Qualifizierung im Bereich der angewandten Messtechnik soll ebenfalls Bestandteil des AIPS-Anwendungspaketes sein.
Durch die Verwendung so genannter höherpigmentierter Farbsysteme und der Anwendung nichtperiodischer Raster kann die farbliche Wiedergabequalität im Bogenoffsetdruck erheblich gesteigert werden. Besondere Farbrezepturen oder das Lackieren des Druckproduktes ermöglichen darüber hinaus eine stark verkürzte Herstellungszeit. Im Abstimmungsprozess vor dem Druck bieten Internet und neue LCD-Monitore (Soft-Proofing) weitere Möglichkeiten zur Zeit- und Kostenoptimierung. "AIPS wird diese fortschrittlichen Technologien und Methoden in einem internationalen Kontext bearbeiten, und einige ‚missing links’ beheben", erläutert Professor Ronald Schaul. Die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, dass die entsprechenden Technologien zwar prinzipiell verfügbar seien, jedoch bei der breiten Nutzung durch die KMUs aufgrund fehlender Referenzdrucke, fehlender Referenzdaten, fehlender Sollwerte für entsprechende Druckbedingungen und mangels effizienter Testmethoden in der Implementierungsphase oftmals scheiterten, so Schaul weiter. Obwohl die genannten Technologien in einigen führenden Unternehmen bereits im Praxiseinsatz sind, ist das Zusammenspiel aller notwendigen Technologien bisher nicht ausreichend erforscht.
Die Projektgruppe pflegt einen engen Erfahrungsaustausch mit der fogra (Forschungsgesellschaft Druck e.V.), München, sowie mit den internationalen Instituten und Vereinigungen, die sich mit der Prozessstandardisierung in der Druckindustrie befassen.
01. Februar 2007
Druck&Medien Awards 2020:
Doppelsieg für die HdM