GameZone auf dem ITFS
Gespannt stehen zwei Jungen und ihre Mütter vor einer Kamera und lassen ein Porträt von sich schießen. Rund um die Kamera sind drei Staffeleien aufgebaut. Die Umgebung ähnelt einem Museum. Doch die Bilder entstehen nicht bei einer Kunst-Ausstellung. Sie entstehen auf der GameZone im Projekt "Deep Portrait" - eine künstliche Intelligenz, die ein Porträt in dem vorher selbst ausgewählten Zeichenstil erstellt. Die GameZone ist Teil des jährlich Anfang Mai in Stuttgart stattfindenden Trickfilm-Festivals.
Schatten-Galerie beeindruckt
"Uns gefällt es richtig gut hier", sagt Cohan. Der Zehnjährige ist zusammen mit seinem Freund Jakob unterwegs. "Wir dachten uns, bei dem schlechten Wetter bietet sich der Besuch an und unsere Jungs haben super viel Spaß, die Spiele hier zu testen", erzählen die Mütter. Bereits im letzten Jahr hatten die beiden Böblingerinnen mit ihren Söhnen die GameZone besucht. Diesmal hat sie das VR-Spiel "Galerie der Schatten" besonders beeindruckt, das neben anderen vom 30. April bis zum 5. Mai getestet werden konnte. "Es ist echt cool, mal eine VR-Brille tragen zu können", freut sich Cohan.
Das Virtual Reality-Spiel, das innerhalb des Förderprojekts "Digitale Wege ins Museum II" in Kooperation mit der Staatsgalerie Stuttgart entstanden ist, kommt nicht nur bei den jungen Gästen gut an. Auch die älteren haben Spaß dabei, mit einer VR-Brille in andere Welten abzutauchen. "Ein paar waren ein bisschen unbeholfen und wacklig auf den Beinen. Aber für die meisten ist dieses VR-Gefühl ja auch total neu", erzählt Georg Habermann. Habermann ist einer von 26 Volunteers, die in diesem Jahr die Spiele der HdM betreuen. "Das Feedback der Besucher war super. Die meisten hatten keine Scheu, sofort alles auszuprobieren".
Wasser-Spiele
Von dem Mobile-Medien-Studenten ist dieses Jahr noch kein eigenes Projekt ausgestellt. Doch schon im nächsten Jahr möchte er das ändern. Auch HdM-Professorin Sabiha Ghellal ist erneut als Kuratorin der GameZone dabei und begleitete die Games-Ausstellung. Außerdem war sie Teil verschiedener Talks, in denen es darum ging, mehr digitale Interaktivität in ein Museum zu integrieren oder wie die Digitalisierung in Schulen vorangetrieben werden kann. In Zusammenarbeit mit Schülern des Ludwig Uhland Gymnasiums in Kirchheim Teck entwickelten Studenten der HdM mit dem Naturkunde Museum Stuttgart das Spiel "Abgetaucht", das als Fischlernspiel im Biologieunterricht der Schule eingesetzt werden kann. Auch bei der gleichnamigen VR-Installation ging es um das Thema Wasser. Besucher konnten dort mit Hilfe einer VR-Brille in einem U-Boot in die Tiefen des Meeres abtauchen und die Unterwasserwelt begutachten. Auch beim Spiel "Polaris" stand das Wasser im Vordergrund. Damit ein kleines Papierschiff auf seiner Reise durch die astralischen Meere weiterfahren kann, muss der Spieler Wassertropfen zum Platzen bringen um dem Schiffen den Weg zu ebnen.
Im Mai 2020 ist die HdM wieder auf der GameZone beim ITFS vertreten. Vielleicht können Cohan und Jakob dann ja schon ein Spiel von Gregor Habermann testen.
Sina Götz
VERÖFFENTLICHT AM
07. Mai 2019
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