Umfrage
Keine Lust, aus dem Haus zu gehen und in die Öffentlichen Verkehrsmittel zu steigen? Wenn, dann höchstens um zum Supermarkt zu gehen und sich etwas zu Essen zu besorgen? Und dann steht man mit seiner leeren Einkaufstasche vor dem Eingang und stellt mit Erschrecken fest: Maske vergessen! Also geht's wieder zurück nach Hause. Und in dem Moment, in dem man seine Maske wiedergefunden hat, ist die Motivation nochmals aus dem Haus zu gehen, schon wieder weg. So oder so ähnlich ging es jedem von uns in den letzten Monaten bestimmt mindestens schon einmal. Kurzum: Unser Leben hat sich, seit das Coronavirus an unsere Seite getreten ist, stark verändert.
Wir wollten wissen, was sich im Leben der Studierenden an der Hochschule der Medien getan hat und haben sie auf Instagram dazu befragt: 86 Prozent von knapp 800 Befragten haben angegeben, dass sie ihre Mund-Nasen-Bedeckung immer dabeihaben.
Einkaufen für sich und Andere

Nutzung des ÖPNV rückgängig

Ein klarer Gewinner der genutzten Verkehrsmittel in Zeiten von Corona ist das Auto. Das bestätigt sich sowohl in der Umfrage unter den Studierenden der HdM als auch nach Angaben des DLR sowie des ADAC. Nach ihrer aktuellen Einschätzung verwenden rund 68 Prozent der Befragten das Auto - an der HdM sind es übrigens knapp die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer. Überraschenderweise hält sich das Radfahren laut der HdM-internen Umfrage die Waage: Hier gab es bei der Nutzung seit der Corona-Pandemie nur einen Zuwachs von acht Prozent. Insgesamt 25 Prozent der befragten Studierenden schwingen sich auf den Drahtesel, um von A nach B zu kommen. Für diejenigen, die kein Auto haben, eine gute Alternative, zumal die Stadtverwaltung Stuttgart sich seit Mitte Juni 2020 um so genannte Pop-Up-Radwege bemüht. Diese provisorischen Aufrüstungen der Radwege sind bereits in der Theodor-Heuss-Straße und der Holzgartenstraße bei der Universität in Stuttgart aufgebaut worden.
Durch den wochenlangen Lockdown wurde aber auch unser Alltag komplett auf den Kopf gestellt. Homeoffice und Hamsterkäufe prägten unser Leben. Doch sind wirklich alle Zuhause geblieben? Die Studierenden der HdM haben abgestimmt, wie oft sie für sonstige Aktivitäten außer Arbeit und Einkäufe das Haus verlassen haben. Gut zwei Drittel verließen ihre eigenen vier Wände zwischen ein- und dreimal pro Woche. Dieses Ergebnis wird auch durch die Umfrage des DLR gestützt, bei der 78 Prozent der jungen Erwachsenen angegeben haben, das Haus für andere oder sonstige Aktivitäten verlassen zu haben.
Dass es sich bei diesen Ergebnissen allerdings allgemeinhin betrachtet erstmal um vorläufige Zahlen handelt, ist klar - schließlich gehört Corona leider noch nicht der Vergangenheit an. Auch in Hinblick auf das kommende Wintersemester wird klar: Es kann noch eine Weile dauern, bis unser Leben in und abseits der Hochschule nicht mehr von Corona und den damit einhergehenden Veränderungen betroffen ist. Bis dahin hat man sich mit großer Wahrscheinlichkeit schon so sehr an die Mund-Nasen-Bedeckung gewöhnt, dass man sie sicher nicht mehr auf dem Weg zum Supermarkt vergißt - und wenn doch: Vielleicht wird es dann anstatt der herkömmlichen Zigarettenautomaten einen Maskenautomaten am Eingang geben, der schnelle Abhilfe verschaffen kann.
Quellen:
https://www.dlr.de/content/de/artikel/news/2020/02/20200506_dlr-befragung-wie-veraendert-corona-unsere-mobilitaet.html
https://www.adac.de/verkehr/standpunkte-studien/mobilitaets-trends/corona-mobilitaet/
Giulia La Manna
,Giuseppa Maria Spatola
VERÖFFENTLICHT AM
09. Juli 2020