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Umfrage

Von Masken, Einkäufen und Autos

Die Corona-Pandemie und ihr Einfluss auf Mobilität und allgemeine Lebensumstände

"Corona hat unser Leben verändert." Ein Satz, der in den letzten sechs Monaten sehr oft gefallen ist. Doch um welche Veränderungen handelt es sich genau? Dieser Frage ist die Hochschulkommunikation in Punkto Mobilität bei einer Umfrage Anfang Juli 2020 über Instagram an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart nachgegangen.

Keine Lust, aus dem Haus zu gehen und in die Öffentlichen Verkehrsmittel zu steigen? Wenn, dann höchstens um zum Supermarkt zu gehen und sich etwas zu Essen zu besorgen? Und dann steht man mit seiner leeren Einkaufstasche vor dem Eingang und stellt mit Erschrecken fest: Maske vergessen! Also geht's wieder zurück nach Hause. Und in dem Moment, in dem man seine Maske wiedergefunden hat, ist die Motivation nochmals aus dem Haus zu gehen, schon wieder weg.  So oder so ähnlich ging es jedem von uns in den letzten Monaten bestimmt mindestens schon einmal. Kurzum: Unser Leben hat sich, seit das Coronavirus an unsere Seite getreten ist, stark verändert.

Wir wollten wissen, was sich im Leben der Studierenden an der Hochschule der Medien getan hat und haben sie auf Instagram dazu befragt: 86 Prozent von knapp 800 Befragten haben angegeben, dass sie ihre Mund-Nasen-Bedeckung immer dabeihaben. 

Einkaufen für sich und Andere

Das Einkaufsverhalten der HdM-Studierenden hat sich seit der Corona-Pandemie verändert ...
Das Einkaufsverhalten der HdM-Studierenden hat sich seit der Corona-Pandemie verändert ...
Zwar haben sich die Studierenden der HdM offensichtlich schnell an die Mitnahme ihrer Mund-Nasen-Bedeckung gewöhnt, dennoch finden sich in anderen Lebensbereichen Veränderungen wieder. Gut ein Drittel der Befragten gab an, nicht mehr nach täglichem Bedarf einkaufen zu gehen, sondern auch darüber hinaus. Beispielsweise, wenn sie Einkäufe für Andere miterledigen. Das Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) bestätigte einer Umfrage zufolge, dass 57 Porzent der 18 bis 24-Jährigen während der Coronakrise Einkäufe für Andere tätigten. Auch die Häufigkeit der Einkäufe pro Woche ging zurück: Laut einer weiteren Umfrage, diesmal des ADAC, gehen mittlerweile 70 Prozent der Befragten nur noch an ein oder zwei Tagen die Woche einkaufen. Schaut man auf die Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMa), so ist zu erkennen, dass die beliebtesten Tage für Wocheneinkäufe Freitag und Samstag sind. Hier ein Tipp für Studierende: Um der Ansteckungsgefahr und langen Schlangen zu entgehen, empfiehlt es sich an einem Wochentag zwischen 9-11 Uhr einkaufen zu gehen. So kann man Einkäufe des täglichen Bedarfs auf einen Wocheneinkauf beschränken. Denn Zeit ist gerade in der Prüfungsphase viel wert.

Nutzung des ÖPNV rückgängig

... genauso wie ihr Mobilitätsverhalten, Fotos: via Unsplash.com
... genauso wie ihr Mobilitätsverhalten, Fotos: via Unsplash.com
Auch andere Lebensbereiche sind von den Veränderungen betroffen. Im Hinblick auf die Nutzung von Verkehrsmitteln hat sich beispielsweise ebenfalls einiges getan. Während vor Corona bis zu 80 Prozent der befragten Studierenden Bahnen, Busse und Züge nutzten, ist der Anteil nun auf 20 Prozent gesunken. Ein Ergebnis, das sich übrigens auch in den Resultaten des DLR widerspiegelt: Knapp 80 Prpzent der 1000 Befragten dieser Studie gaben an, sich deutlich unwohler in Öffentlichen Verkehrsmitteln zu fühlen als zuvor. Auch diese Studie zeigt einen Rückgang der Nutzung von ÖPNV von 43 Prozent.

Ein klarer Gewinner der genutzten Verkehrsmittel in Zeiten von Corona ist das Auto. Das bestätigt sich sowohl in der Umfrage unter den Studierenden der HdM als auch nach Angaben des DLR sowie des ADAC. Nach ihrer aktuellen Einschätzung verwenden rund 68 Prozent der Befragten das Auto - an der HdM sind es übrigens knapp die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer. Überraschenderweise hält sich das Radfahren laut der HdM-internen Umfrage die Waage: Hier gab es bei der Nutzung seit der Corona-Pandemie nur einen Zuwachs von acht Prozent. Insgesamt 25 Prozent der befragten Studierenden schwingen sich auf den Drahtesel, um von A nach B zu kommen. Für diejenigen, die kein Auto haben, eine gute Alternative, zumal die Stadtverwaltung Stuttgart sich seit Mitte Juni 2020 um so genannte Pop-Up-Radwege bemüht. Diese provisorischen Aufrüstungen der Radwege sind bereits in der Theodor-Heuss-Straße und der Holzgartenstraße bei der Universität in Stuttgart aufgebaut worden.

Durch den wochenlangen Lockdown wurde aber auch unser Alltag komplett auf den Kopf gestellt. Homeoffice und Hamsterkäufe prägten unser Leben. Doch sind wirklich alle Zuhause geblieben? Die Studierenden der HdM haben abgestimmt, wie oft sie für sonstige Aktivitäten außer Arbeit und Einkäufe das Haus verlassen haben. Gut zwei Drittel verließen ihre eigenen vier Wände zwischen ein- und dreimal pro Woche. Dieses Ergebnis wird auch durch die Umfrage des DLR gestützt, bei der 78 Prozent der jungen Erwachsenen angegeben haben, das Haus für andere oder sonstige Aktivitäten verlassen zu haben.

Dass es sich bei diesen Ergebnissen allerdings allgemeinhin betrachtet erstmal um vorläufige Zahlen handelt, ist klar - schließlich gehört Corona leider noch nicht der Vergangenheit an. Auch in Hinblick auf das kommende Wintersemester wird klar: Es kann noch eine Weile dauern, bis unser Leben in und abseits der Hochschule nicht mehr von Corona und den damit einhergehenden Veränderungen betroffen ist. Bis dahin hat man sich mit großer Wahrscheinlichkeit schon so sehr an die Mund-Nasen-Bedeckung gewöhnt, dass man sie sicher nicht mehr auf dem Weg zum Supermarkt vergißt - und wenn doch: Vielleicht wird es dann anstatt der herkömmlichen Zigarettenautomaten einen Maskenautomaten am Eingang geben, der schnelle Abhilfe verschaffen kann.

 

 

Quellen:

https://www.dlr.de/content/de/artikel/news/2020/02/20200506_dlr-befragung-wie-veraendert-corona-unsere-mobilitaet.html

https://www.adac.de/verkehr/standpunkte-studien/mobilitaets-trends/corona-mobilitaet/

https://www.kaufland.de/gute-woche/magazin/einkaufen/easy-einkaufen/wann-am-besten-wocheneinkauf-erledigen.html

 

Giulia La Manna

,

Giuseppa Maria Spatola

VERÖFFENTLICHT AM

09. Juli 2020

KONTAKT

Giuseppa Spatola
E-Mailgs043@hdm-stuttgart.de
Giulia La Manna
E-Mailgl016@hdm-stuttgart.de

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