Audiovisuelle Medien
Seine Schulzeit hat Uwe Schulz, Jahrgang 1952, in Deutschland und den USA verbracht. Nach einem Studium der Luft und Raumfahrttechnik in Stuttgart zog es ihn zunächst nach Nordrhein-Westfalen, wo er eine Professur für Informatik an der Fachhochschule Lippe übernahm. 1997 kam er zurück nach Baden-Württemberg und trat an der HdM eine Professur mit dem gleichen Lehrgebiet im Studiengang Audiovisuelle Medien an, in dem damals insgesamt sieben Kollegen lehrten. Zu seinen Fächern zählten "Informatik 1 und 2" oder "Programmieren mit Java", Pflichtveranstaltungen für die Studierenden des ersten und zweiten Semesters. Außerdem betreute Uwe Schulz die Studioproduktion Interaktive Medien, wo oft Dinge umgesetzt wurden, "für die es woanders keinen Platz gab". Uwe Schulz war Anfang der 2000er Jahre auch an der ersten Master-Kooperation für Interaktive Medien mit einem internationalen Partner, dem London College of Printing, verantwortlich. Das erste Game-Projekt an der Hochschule hat Uwe Schulz ebenfalls mitbetreut.
Vier Jahre leitete er den Studiengang Audiovisuelle Medien und engagierte sich in der Hochschulpolitik, unter anderem als Hochschulrat in der Gründungsphase der Hochschule der Medien in ihrer heutigen Form. Von Anfang hat sich Uwe Schulz maßgeblich in der Hochschul-IT eingebracht, den ersten Webauftritt der HdM 2001, die Stundenplan-Datenbank, Raumsuchterminals oder Produktionsarchive aufgebaut, weiterentwickelt und gepflegt.
Institut für Games: gute Zusammenarbeit
Sein persönliches Highlight unter den unzähligen Studioproduktionen, die er in 48 Semestern betreut hat, war "BaWü Rockt" 2012. In dem Computerspiel zum 60. Geburtstages des Landes Baden-Württemberg stellt der Spieler mit dem Hauptcharakter "Paul" eine virtuelle Band im Raum Baden-Württemberg zusammen und begleitet sie bis zum Konzert. "Die allerschönste Zeit in den letzten Jahren" war für Uwe Schulz die Arbeit im Institut für Games, das er 2013 mit Prof. Dr. Jens-Uwe Hahn vom Studiengang Medieninformatik gründete und leitete, und das heute die Games-Aktivitäten der HdM in Lehre und Forschung bündelt. Dort schätzte Uwe Schulz vor allem, "dass eine Mischung aus so unterschiedlichen Interessen und Fachrichtungen so gut miteinander zusammenarbeiten kann".
Spaß an der Informatik
In der Lehre war Prof. Uwe Schulz stets wichtig, Informatik für alle verständlich zu vermitteln. "Das Fach bekommt man nicht geschenkt, aber es soll Spaß machen", so Schulz. Diesen rüber zu bringen ist ihm offensichtlich gelungen. In den Evaluationen seiner Lehrveranstaltungen hieß es "ein cooler Typ, der zeigt, das Informatik Spaß macht". Auch seine gute Laune und seine ehrliche angenehme Art wurden hervorgehoben. Seine ehemalige Studentin Marlis Fleischmann fühlte sich stets wertgeschätzt und gesehen. Uwe Schulz habe als Professor dazu inspiriert, die eigene Grenzen auszuloten und immer weiter zu gehen. Tim Bühler, aktuell Student der Audiovisuellen Medien, bestätigt: "Man ist nicht einer von vielen."
Prof. Dr. Alexander W. Roos, Rektor der HdM, lobte Uwe Schulz als Ideengeber mit dem Talent, Menschen zusammen zu führen. "Es war ein Privileg, Sie als Kollegen gehabt zu haben", so Roos.
Familie und Hobby
24 Jahre, die längste Phase seines Berufslebens, gehen für Uwe Schulz nun zu Ende. Seine neue Freiheit genießt Schulz, der eigentlich Pilot werden wollte, nun um mehr Zeit für sein Hobby Fliegen zu haben - und für die Menschen, die ihm am wichtigsten sind, seine Familie. Den Kolleginnen und Kollegen an der Hochschule gibt er mit auf den Weg: "Die HdM ist ein Ort, an dem man gerne arbeitet und an dem junge Menschen gerne studieren. Bewahren Sie diesen Geist, es ist ein hohes Gut."
Kerstin Lauer
VERÖFFENTLICHT AM
08. März 2021
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