34331 Musik-Management
Zuletzt geändert: | 02.09.2019 / von Carlsburg |
EDV-Nr: | 34331 |
Studiengänge: | |
Dozent: | |
Sprache: | Deutsch |
Art: | S |
Umfang: | 2 SWS |
ECTS-Punkte: | 3 |
Workload: |
Gesamter Zeitaufwand 3 ECTS
= 90 Stunden Seminar: 15 Termine zu je 2 SWS = 22,5 Stunden Vor- und Nachbereitung inklusive Prüfungsleistungen: 67,5 Stunden |
Prüfungsform: | ST, 4 Wo + RE |
Bemerkung zur Veranstaltung: | |
Veranstaltung ist Basiswissen für folgende Module / Lehrveranstaltungen: | |
Beschreibung: |
Musikmanagement und Musikbusiness rückt zunehmend stärker
in den Blickpunkt der akademischen Wissensvermittlung. Dies
zunächst deshalb, weil die Branche nach neuen
Geschäftsmodellen sucht und die Herausforderungen des Marktes
der Creative Industries, die sich vor allem durch die
Digitalisierung von kulturellen Gütern eingestellt haben,
annimmt und sich entsprechend ausrichtet. In dieser
praxisorientierten Einführung sollen mehrere Aspekte des
modernen sowie des traditionalen Musikmanagements beleuchtet
werden. Im Vordergrund steht dabei die Vermittlung von Kenntnissen
über die gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhänge
von Musik und Wirtschaft, die strukturelle Entwicklung der
Musikwirtschaft, insbesondere ihrer (normativen) Rahmenbedingungen
und ihrer Perspektiven, sowie ihrer institutionellen
Besonderheiten, die sich vor allem anhand des komplexen
Interdependenzsystems der Akteure der Musikwirtschaft aufzeigen
lassen. (1) KickOff-Meeting Im Rahmen dieses Meetings wird der Dozent vorgestellt, die Lernziele und das Programm der Lehrveranstaltung erläutert, die Themenvergabe vorgenommen sowie die grundsätzlichen Voraussetzungen und Qualifizierungswünsche und –optionen geklärt. (2) Einführungsvorlesungen Musiksoziologische Erkenntnisse zum Verhältnis Musikwirtschaft und Kulturgesellschaft – Wie sich die parallele geschichtliche Entwicklung von Popmusik und ihre Vermarktung beschreiben und erklären lassen. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts verfasste der Soziologe Max Weber eine Abhandlung zu den rationalen Grundlagen der Musik. Im Kern seiner Schrift stand dabei die Klärung der Frage nach der Entstehung der Unterschiede zwischen Formen der abendländischen und der morgenländischen Musik. Ausgehend von den damals bereits festgestellten ökonomischen Rationalisierungsprozessen soll gezeigt und erklärt werden, wie sich durch die Wechselwirkung von Musik und Gesellschaft unterschiedliche Erscheinungsformen von Musik ergeben können. Gerade hinsichtlich der Weiterentwicklung neuer Stilistiken im Zusammenhang mit der Technisierung der Produktionsprozesse sind diese Erkenntnisse von Relevanz für die Musikwirtschaft. Einführung in den Musikmarkt Mithilfe dieser praxisorientierten Einführung wird ein detaillierter Einblick in die Strukturen des Musikmarktes gegeben. Anhand aktueller Daten zu Umsätzen, Beschäftigung, Unternehmensstrukturen etc. wird die Musikwirtschaft als Zweig der so genannten Creative Industries in den volkswirtschaftlichen Bedeutungszusammenhang gestellt. In einem nächsten Schritt wird ein internationaler Vergleich hergestellt und auf die Produktvielfalt und den damit verbundenen Wertschöpfungsprozess eingegangen. (3) Rollenakteure im Musikmarkt und deren strukturelle und funktionale Zusammenhänge In diesem Abschnitt sollen die wichtigsten Akteure hinsichtlich ihrer Rolle in der Musikwirtschaft beleuchtet werden. So werfen wir einen Blick auf die Aufgaben von (Musik-)Medien, Musikverlage, Konzertveranstalter, etc. und versuchen das komplexe Rollengeflecht und die in der Musikwirtschaft besonders relevante Netzwerkbildung transparent zu machen. (4) Institutionelle und normative Rahmenbedingungen der Musikwirtschaft In einem knappen Exkurs werden die wichtigsten und wesentlichsten Vertragsarten vorgestellt, die Aufgaben der Interessenvertretung der Musiker (z.B. GEMA und GVL), kulturpolitische Entwicklungen und relevante Verbände erläutert sowie auf neue Modelle der Lizenzierung wie die so genannten „Creative Commons“ eingegangen. Hierdurch soll der Bezug zu der neuen Entwicklung in der digitalen Musikdistribution, auch aus urheberrechtlichen Gesichtspunkten, hergestellt werden. (5) Ökonomie der Musikwirtschaft, neue Geschäftsmodelle und Vermarktungsstrategien In dieser Einheit soll vermittelt werden, wie sich die Transformation des konventionellen Musikmarktes zu einem digitalen gestaltet und wie dieser funktioniert, v. a. soll aber auch erläutert werden, durch welche Begleiterscheinungen der Internetökonomie die bisherigen Mechanismen ausgesetzt werden. Eine Neujustierung der Unternehmen des Musikmarktes muss dabei einhergehen mit einer Auseinandersetzung mit der Entwicklung der ökonomischen Handlungslogik sowie die Identifizierung der Determinanten dieser Logik. Schenkt man den volkswirtschaftlichen Wachstumstheorien Glauben, dass technischer Fortschritt eine wesentliche Determinante für ökonomisches Wachstum darstellt, und interpretiert man die Digitalisierung als einen solchen technischen Fortschritt, so muss sich daraus auch eine Wertschöpfung ergeben. Neue Geschäftsmodelle, wie z.B. die Live-Recordings, sind richtungweisend für die Innovationskraft, die notwendig aber auch möglich ist, um neue Wertschöpfungs- und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Insbesondere aber auch neue Marketingmethoden wie das Virale Marketing oder das Guerilla-Marketing werden durch die Digitalisierung leichter möglich. Einige Beispiele sollen hierüber Aufschluss geben. Im letzte Abschnitt der Lehrveranstaltung werden die einzelnen Aspekte noch einmal zusammengefasst und erläutert, welche Kompetenzen über das Wissen über die Strukturen der Musikindustrie hinaus in einem modernen Musikmanagement vorhanden sein müssen, um professionell arbeiten zu können. |
Literatur: |
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