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Veranstaltungsbeschreibung

223633a Verlagsmanagement und Konvergenzstrategie

Zuletzt geändert:21.06.2023 / Özkan
EDV-Nr:223633a
Studiengänge: Medienwirtschaft (Bachelor, 7 Semester), Prüfungsleistung im Modul Medienwirtschaft: Verlage und Medienhäuser in Semester 3 4 6 7
Häufigkeit: unregelmäßig
Dozent:
Sprache: Deutsch
Art: V
Umfang: 2 SWS
ECTS-Punkte: 3
Workload: Seminar:
15 Termine zu je 2 SWS = 22,5 Zeitstunden
Vor- bzw. Nachbereitung, Fachlektüre:
15 Termine zu je 2 SWS = 22,5 Zeitstunden
Erstellung Studienarbeit:
6 Tage zu je 8 Zeitstunden = 48 Zeitstunden
Gesamter Zeitaufwand (Workload) = 93 Zeitstunden
Inhaltliche Verbindung zu anderen Lehrveranstaltungen im Modul: Die Lehrveranstaltung schafft die konzeptionell-theoretischen Grundlagen im Hinblick auf Branchenwissen (Verlage und deren Entwicklung zu Medienhäusern) und Funktionswissen (Management); sie arbeitet den jeweiligen Stand von Forschung und Praxis auf und stellt damit die Basis für die Anwendung der Fachinhalte im Transferprojekt dar.
Prüfungsform:
Bemerkung zur Veranstaltung: Deutsch, Teilnehmerbeschränkung
Beschreibung: Noch immer gilt, was die Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Zeitungskongress des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger 2014 in Klartext formuliert hat:

"Sie stehen als Verlegerinnen und Verleger seit Jahren vor großen wirtschaftlichen und vor allen Dingen vor riesigen strukturellen Herausforderungen. Von zweistelligen Renditen, wie es sie vielleicht irgendwann einmal gegeben hat, können viele schon lange allenfalls noch träumen. [...] Die Digitalisierung ist mit Sicherheit gerade für die Printanbieter die große Herausforderung. [...] Die Wertschöpfung hat sich aus der Printwerbung [...] immer mehr in das Internet verlagert."

Und weiter: "Meiner Überzeugung nach sollten Verleger eben gerade nicht der wirtschaftlichen Versuchung erliegen, durch massive Einsparungen im redaktionellen Bereich die journalistische Substanz aufs Spiel zu setzen. Denn noch genießen Printmedien in sämtlichen Altersgruppen ein hohes Vertrauen, das auch für den Erfolg im Onlinebereich entscheidende Bedeutung hat. [...] Das Vertrauen kommt ja nicht von ungefähr, sondern Sie haben es sich durch Qualitätsjournalismus erarbeitet."

Die Bundeskanzlerin beschrieb damit sehr deutlich das Dilemma, in dem sich so viele Verlage (sei es im Buch-, Zeitungs- oder Zeitschriftenbereich) befinden: auf der einen Seite relevantes, Marken-starkes Medium mit gesamtgesellschaftlicher Bedeutung, auf der anderen Seite erodierende Geschäftsmodelle und bisweilen nicht mehr wettbewerbsfähige Rendite-Niveaus.

Kurzum: Verlage stehen vor gewaltigen Veränderungen. Zugleich sind sie im Medienmarkt mit rund 20 Mrd. EUR Jahresumsatz noch immer das wichtigste Medienprodukt - bezogen auf die Erlöse stärker als Fernsehen, Radio und Internet zusammen. Auch andere Zahlen sind eindrucksvoll: In den Top 10 des jüngsten AGOF-Rankings (mobiles und stationäres Internet, Januar 2020) finden sich sechs Verlagsangebote: Focus Online (28,3 Mio. Unique User), Bild.de (28,1 Mio. UU), Welt (23,6 Mio. UU), Spiegel (22,7 Mio. UU), Chip (21,7 Mio. UU) und Merkur (19,4 Mio. UU). Und der jüngste Roman von Ken Follett "Das Fundament der Ewigkeit" stand mehrere Wochen lang auf der "Spiegel"-Bestseller-Liste auf Platz 1 - trotz des horrenden Preis' von 36,00 EUR.

Das Seminar richtet sich an Studierende, die sich für die Publishing- und News-Industrie (Zeitung, Zeitschrift, Buch) interessieren - nota bene: unabhängig davon, ob die Produkte gedruckt oder digital publiziert werden - und wissen wollen, was Verlagsmanagement bedeutet und wie Verlagsmanagement insbesondere den digitalen und vernetzten Herausforderungen begegnet, begegnen könnte und begegnen sollte (Crossmedia-, Mobile-, Online- und Social Media-Strategie).

Zunächst klärt die Veranstaltung im ersten Block die Grundlagen: Definition, Verständnis und Konzeptionen/Instrumente von (1) Management, (2) Verlagen/Medienhäusern sowie schließlich (3) Verlagsmanagement.

Im zweiten Block steht eine eingehende Beschäftigung mit den Teilbranchen Zeitungen, Zeitschriften und Bücher und ihren jeweiligen crossmedialen Konzepten auf dem Programm. Die Analyse folgt einer festen Struktur: (a) Leistungsversprechen/Alleinstellungsmerkmal/Kernkompetenzen ("reason why"), (b) Wertkette/Wertschöpfungskette, (c) Geschäftsmodell (financial/non-financial) und Erfolgsfaktoren, (d) Herausforderungen durch Digitalisierung und Vernetzung (u.a. "5 Forces"-Analyse).

Praxiserfahrungen prägen den dritten Block. Diese werden vor allem auch über den zweiten Modul-Teil, die Transferprojekte erbracht, wo in der Regel Projekte mit Praxispartnern aus der Verlagsbranche bearbeitet werden.
Literatur: Breyer-Mayländer, Thomas; Huse, Ulrich Ernst; Koenigsmarck, Michaela von; Münch, Roger (2001): Wirtschaftsunternehmen Verlag, 2. Aufl., Frankfurt/Main: Bramann.
Gläser, Martin (2014): Medienmanagement, 3. Aufl., München: Vahlen.
Lucius, Wulf D. von (2014): Verlagswirtschaft, 3. Aufl., Konstanz: UVK.


Weitere Literatur finden Sie in der HdM-Bibliothek.
Internet: Verbände:
-> www.boersenverein.de
-> www.bdzv.de
-> www.vdz.de
-> www.zaw.de

Fachmedien:
-> www.buchmarkt.de
-> www.buchreport.de
-> www.horizont.de
-> www.kress.de
-> www.wuv.de