Forschungsschwerpunkte
Ton
Im Forschungsschwerpunkt Ton erforscht Prof. Curdt die Wirkung verschiedener Downmixalgorithmen, die beispielsweise die Umsetzung eines 5.1 Mix in einen 2.0 Mix in Echtzeit ermöglichen.
Im Projekt Raumsimulation und Abhörformate ist das Ziel die reale Nachbildung des Schallfelds im Abhörraum mit Hilfe der Wellenfeldsynthese.
Darüber hinaus arbeitet Prof. Curdt in der Arbeitsgruppe zur EBU Empfehlung R128, bei der die subjektiv empfundene Lautheit von Werbespots in Fernsehen und Rundfunk an den Programminhalt angepasst wird.
Ein Team um Professor Koch forscht in Kooperation mit der LAWO AG an intelligenten Mischpultsystemen, mit deren Hilfe sowohl die Benutzbarkeit als auch die Signalqualität verbessert wird. Auf Basis von künstlicher Intelligenz werden Algorithmen und Systeme entworfen, die in Echtzeit sowohl ein Bewusstsein über den Inhalt der anliegenden Signale verfügen, als auch in der Lage sind, Audiosignale selbstständig zu verbessern und zu erzeugen. Das Ziel ist es, bei Berichterstattungen immer die gleiche Sprachverständlichkeit zu erzielen.
Film/VFX
Die Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter der Fachbereiche Film/Visual Effects im Studiengang Audiovisuelle Medien forschen anwendungsorientiert. Forschungsschwerpunkte und Kompetenzen sind in der digitalen Kinematographie angesiedelt und untersuchen Fragestellungen zwischen Technik und Gestaltung mit neuen Technologien.
High Dynamic Range (HDR)
Hochkontrastaufnahmen für Bewegtbild in Kino, TV und mobilen Geräten (Prof. S. Grandinetti, J. Fröhlich, S. Walter). In einem Forschungsprojekt wurde ein Datensatz generiert, der für weitere Untersuchungen an Kameras, Displays und temporalen Tonemapping Operatoren dient, sowie für ästhetische Evaluationen in Bezug auf Helligkeitswahrnehmung und Storytelling durch Colourgrading.
Higher Frame Rates (HFR)
Höhere temporale Auflösungen als die in den letzten hundert Jahren in der Filmgeschichte verwendeten 24 B/s werden in Kombination mit höhren Auflösungen (4K) und höherem Kontrast (HDR) benötigt um in der Zukunft eine Bildqualität gewährleisten zu können, die den technischen Möglichkeiten heute entspricht. In welcher Höhe und in welcher Anwendung z.B. Variable Frame Rates in Zukunft zum Einsatz kommen sollen ist Ziel der praktischen und ästhetischen Untersuchungen (Prof. S. Grandinetti, S. Walter, J. Fröhlich, M. Kirschenlohr).
Wide Color Gamut (WCG)
In der Wiedergabe digitaler Projektionen und Displays zeichnen sich heute bedeutende technologische Erweiterungen in internationalen Standards durch die Abdeckung größerer Farbräume ab, die differenziertere Farbdarstellungen erlauben. Für welche Bildinhalte ist in Bezug auf das visuelle Wahrnehmungssystem des Menschen höhere Farbsättigung relevant ? Wie ist der ästhetische Umgang in der Farbkorrektur zu empfehlen, welche Möglichkeiten ergeben sich für das Storytelling? Im Rahmen der von der Universität Tübingen initierten interdisziplinären Forschungsinitiative Color Preferences erarbeitet Professorin Katja Schmid in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für Augenheilkunde Tübingen eine vergleichende Forschungsstudie zu den Farbräumen Rec 2020 (UHD) und Rec 709 (HD). Dabei geht es um Fragen der Objekterkennung und Erinnerungsfähigkeit von Objekten, sowie um Blicklenkung und Aufmerksamkeitssteuerung. (Prof. K.Schmid, J. Fröhlich, P.Ruhrmann, Prof. S.Grandinetti)
Lichtfeldtechnologie für Filmproduktionen
Ziel des abgeschlossenen Forschungsprojekts war es, nach der Priorisierung praxisrelevanter Use-Cases eine Machbarkeitsstudie zur Anwendung eines Prototyp-Systems in der Produktion eines live-action Kurzfilms durchzuführen. Im Ergebnis des Tests wird der Mehrwert des Einsatzes von Lichtfelddaten für die digitale Postproduktion und für Visual Effects an den Beispielen von Depth-Based Grading, Relighting und Synthetic Aperture demonstriert. Das Forschungsprojekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IIS Erlangen durchgeführt. (Prof. K.Schmid, P.Ruhrmann)
Die Forschungsergebnisse werden international auf wissenschaftlichen Fachsymposien präsentiert und an der HdM auf eigenen internationalen Plattformen wie dem "VeGa-Camp" und den "HdM-Cinematography-Days öffentlich diskutiert.
Promotionskolleg Digital Media
Medien unterhalten, informieren, bewerben und bilden. Sie gehören zum täglichen Leben. Für die Doktoranden am Promotionskolleg sind sie Forschungsgegenstand. Sie arbeiten an vielfältigen Forschungsthemen, wie Methoden zur Simulation von Flüssigkeiten, der Entwicklung interaktiven Bildschirmen oder von Werkzeugen zur visuellen Analyse.
Ohne den Einsatz der Computergraphik ist die Medienlandschaft heute nicht mehr denkbar. Vor allem Film-, Video-, Print- und Werbemedien nutzen intensiv die Methoden der Visualisierung und Computergraphik um Inhalte zu gestalten. Nicht nur die Betrachter von Hollywood-Blockbustern wollen mit immer spektakuläreren Effekten umworben und unterhalten werden. Ohne neue Verfahren und Techniken gelingt dies nicht. Das Promotionskolleg Digital Media will diesen Ansprüchen durch Forschung und Weiterentwicklung auf dem Gebiet der digitalen Medien gerecht werden.
Das kooperative Promotionskolleg Digital Media, zwischen der Hochschule der Medien und den Universitäten Tübingen und Stuttgart, ist seit 2012 ausgewählter Forschungsschwerpunkt (Forschungs-Leuchtturm) der Hochschule der Medien. Es ist dem Studiengang audiovisuelle Medien zugeordnet. Das kooperative Promotionskolleg wird vom Land Baden-Württemberg mit 12 Stipendien für jeweils 3 Jahre gefördert und wurde im Jahr 2012 zum ersten mal eingerichtet. In 2015 konnte das Promotionskolleg einen erfolgreichen Antrag für eine zweite Förderphase beim Land Baden-Württemberg stellen. Erneut werden 12 Stipendien mit einer maximalen Laufzeit von jeweils 36 Monaten vergeben.
Bisher konnten die Kollegiaten ausgezeichnete wissenschaftliche Ergebnisse erzielen, die zu über 40 Peer-Review Veröffentlichungen geführt haben (Publikationen). Sie basieren auf professionellen Produktionen. Nur damit können marktgängige Einsatzmöglichkeiten getestet werden. Diese Medienproduktionen sind der große Mehrwert des Promotionskollegs.
In 2015 wurde vom Land Baden-Württemberg das Media Solution Center (MSC) gegründet, mit dem gezielt die Kooperation zwischen Forschung und Wirtschaft im Bereich des Höchstleistungsrechnens gefördert werden soll. Dort wollen die Filmakademie Ludwigsburg, das Zentrum für Kunst- und Medientechnologie Karlsruhe, das Bundeshöchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart und die HdM in Stuttgart unter der Koordination der SICOS BW GmbH ihre Kompetenzen bündeln, um die wissenschaftliche Entwicklung des Höchstleistungsrechnens für den Einsatz im Medienbereich voran zu treiben und die Basis für innovative Anwendungen zu schaffen. Das Media Solution Center wird vom Land Baden-Württemberg mit 500.000 Euro gefördert.