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Institut für Digitale Ethik (IDE)

Institut für Digitale Ethik (IDE)

Fortschreibung der Medienethik im digitalen Umfeld

Medienethik hat vornehmlich eine Steuerungs- und Reflexionsfunktion; zu ihren Aufgaben zählt es, medienbedingtes Verhalten – sowohl auf Seiten der Macher wie auch auf Seiten der Nutzer – auf seine Verantwortbarkeit hin zu untersuchen. Die technische Weiterentwicklung der Digitalen Medien hat Auswirkungen auf die Informations- und Kommunikationspraxis, die eigene Konstruktion der Realität und nicht zuletzt auf die gesellschaftlichen Werte- und Normensysteme, womit online-spezifische ethische Fragestellungen aufgeworfen werden.

Zentrale Forschungsfelder sind:
  • Informationsgerechtigkeit und Transparenz (z. B. Datenschutz und Privatsphäre)
  • ungleiche Zugangsbedingungen und Aneignungschancen (z. B. Digital Divide)
  • neue journalistische Darstellungsformen, Angebotsplattformen, Geschäftsmodelle und deren ethische Implikationen
  • Kontrolle und Überwachung (in) der mediatisierten Gesellschaft
  • verletzendes Kommunikationsverhalten (z. B. Cybermobbing)
  • Gefährdungspotenziale durch Medieninhalte (z. B. Gewaltvideos, Hassseiten, Internetpornografie, Menschenwürdeverletzung)
  • ungerechte Distributions- und Produktionsstandards
Zu den Aufgaben einer Digitalen Ethik gehört es im Besonderen, die Auswirkungen der Online-Medien auf die Gesellschaft und den Einzelnen zu diagnostizieren (deskriptive Funktion) und konsistente Begründungen für moralisches Handeln und normative Standards im Internet zu erarbeiten (normative Funktion). Darüber hinaus kann sie als angewandte Ethik moralische Motivationspotenziale aufzeigen (volitive Funktion) – bspw. in Hinblick auf das schützenswerte Gut „Privatsphäre“ im Social Web –, die insbesondere für den Bereich der Medienbildung und Medienkompetenz nutzbar gemacht werden können.

Das Institut für digitale Ethik (IDE) soll als Dialogforum für den intra- und interdisziplinären Austausch zwischen Medienwissenschaft, Medienpraxis und Medienpolitik dienen (Dialog- und Netzwerkfunktion). Weiter ist erklärtes Ziel des Instituts, die Öffentlichkeit durch Veranstaltungen für aktuelle Fragestellungen der Medienethik im digitalen Umfeld zu sensibilisieren und zentrale Anlaufstelle („focal point“) für medienethische Expertise zu sein (Kompetenzzentrum und Beratungsfunktion).

Konkrete Aufgabenfelder können sein:
  • Anfertigung empirischer Studien und Gutachten
  • Beratung von Entscheidungsträgern und Lehrveranstaltungen an Schulen sowie Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung
  • Erarbeitung konkreter Handlungsempfehlungen

Die Hochschule der Medien hat früh erkannt, dass die Vermittlung von ethischen Kompetenzen in der Ausbildung von Medienspezialisten essentieller Bestandteil sein muss und daher systematisch in Bachelor- und Masterstudiengängen Lehrangebote zur angewandten Ethik implementiert – sowohl in Form von Vorlesungen, Seminaren und Projekten wie auch bspw. in einem Think Tank, in dem Studierende des Masterstudiengangs Elektronische Medien Perspektiven der zukünftigen Entwicklung der Medien auch in medienethischer Hinsicht entworfen und das Ergebnis in einem Fachkongress im Sommer 2012 unter dem Titel „SocialMania – Medien, Politik und die Privatisierung der Öffentlichkeit“ öffentlich zur Diskussion gestellt haben.

Ebenso hat die Hochschule der Medien durch das seit über einem Jahrzehnt stattfindende HdM-Medienethik-Symposium den wissenschaftlichen Diskurs über die Relevanz ethischer Ansätze öffentlichkeitswirksam forciert. Auch durch die Herausgabe der bundesweit ersten Schriftenreihe zur „Medienethik“ sowie durch die Verleihung des bundesweit einzigen studentischen Medienethikpreises META (seit 2003 jährlich), der 2011 mit dem Landeslehrpreis ausgezeichnet wurde, konnte sie innerhalb der wissenschaftlichen Community sowie auch in der Öffentlichkeit eine Vorreiterposition einnehmen.

Das 2013 gegründete deutschlandweit einzige Institut für Digitale Ethik bündelt nun diese fachliche Expertise – die medienethischen Tagungen, Publikationen, Forschungsprojekte und Lehre – zu einem Kompetenzzentrum – in Kooperation mit u. a. dem Netzwerk Medienethik und dem ICIE (International Center of Information Ethics).

Homepage: http://www.digitale-ethik.de/