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Wertevermittelnder Journalismus

Medienethik-Award META 2020 für Juli Rutsch, Jochen Taßler und Niklas Schenk

Studierende der Hochschule der Medien (HdM) haben Juli Rutsch für ihren Radiobeitrag in der Podcastreihe Netzwelt (hr-INFO), Jochen Taßler und Niklas Schenk für ihren TV-Beitrag in der Sendung MONITOR (Das Erste) mit dem Medienethik-Award META 2020 ausgezeichnet. Der Preis wird jedes Jahr für qualitativ hochwertigen und wertevermittelnden Journalismus von einer studentischen Jury vergeben. 2020 wurde er in den Kategorien Radio und TV ausgelobt.

Die Journalisten nahmen den META am 2. Dezember 2020 im Rahmen der Fachtagung IDEepolis entgegen. Die Verleihung fand Corona bedingt virtuell statt.

Für den META 2020 wertete eine Jury aus 50 Studierenden der Medienwirtschaft Beiträge zum Thema "Datenschutz und Überwachung" aus. In einem Beobachtungszeitraum von sechs Wochen untersuchten sie 23 Radiosendungen sowie von Januar bis Oktober dieses Jahres 22 TV-Magazine.

Zur DetailansichtMETA-Gewinnerin Juli Rutsch, Foto:  Elisa Ellenberger, hr
META-Gewinnerin Juli Rutsch, Foto: Elisa Ellenberger, hr
Kategorie Radio

In der Kategorie Radio ermittelten sie Juli Rutsch als Preisträgerin. Die Journalistin erhält den Preis für ihren Beitrag "Können Apps die Pandemie eindämmen?", ein Podcast für die Reihe Netzwelt bei hr-INFO am 24. April 2020. Er beschäftigt sich mit der Frage, ob Apps uns dabei helfen können, das Virus einzudämmen und gleichzeitig einen Weg zu finden, unseren Alltag wieder freier zu gestalten. Die Jury fand die Aufklärung durch den Beitrag dank kritischen Hinterfragens, differenzierten Einordnens und kluger Zusammenfassungen außerordentlich. "Juli Rutsch ist eine Meisterleistung gelungen. Dass eine Auseinandersetzung mit den ethischen und datenschutzrechtlichen Fragestellungen rund um Corona-Apps auf so umfassende, nachvollziehbare und verständliche Weise gelungen ist, verdankt der Beitrag nach Meinung der Jury vor allem der exzellenten Recherche und Vorbereitung durch die Journalistin", erklärt Laudator Philipp Antony. Juli Rutsch mache unter anderem deutlich, dass etwa eine Unterteilung der Gesellschaft in Immune und Nicht-Immune mittels App in höchstem Maße diskriminierend wäre. Dabei lasse sie ihren Zuhörerinnen und Zuhörern den Raum, die ethischen und gesellschaftlichen Fragen rund um die Apps selbst zu reflektieren.

Zur DetailansichtAuch Niklas Schenk erhält den META 2020 (Foto: BR)
Auch Niklas Schenk erhält den META 2020 (Foto: BR)
Kategorie TV

In der Kategorie TV überzeugten Jochen Taßler und Niklas Schenk die studentische Jury mit ihrem Beitrag "Überwachung per Gesichtserkennung: Ende der Privatsphäre?". Er wurde in der Sendung Monitor vom 30. Januar 2020 ausgestrahlt. Darin nehmen die Autoren den Datenskandal rund um die US-Firma Clearview AI zum Anlass, um aufzuzeigen, was mit Gesichtserkennung inzwischen auch in Deutschland möglich ist. Das Unternehmen hat eine riesige Gesichtsdatenbank aus öffentlich zugänglichen Fotos ohne Zustimmung der Nutzer oder anderer Kontrolle aufgebaut. In ihrem Beitrag legen Taßler und Schenk anhand konkreter Beispiele dar, wie auch in Deutschland Gesichtserkennung eingesetzt wird, etwa im Rahmen der Ermittlungen zu den Krawallen beim G-20-Gipfel 2017 in Hamburg. Sie machen im Austausch mit Datenschutzbeauftragten sowie einem Rechtsanwalt, der G-20-Beschuldigte vertritt, eindringlich deutlich, welche ethischen und rechtlichen Fragen der Einsatz von Gesichtserkennungssoftware aufwirft. "Mit ihrer umfassenden, vielschichtigen und sehr gut nachvollziehbaren Analyse ist Jochen Taßler und Niklas Schenk ein hohes Maß an Aufklärung und Sensibilisierung gelungen", findet Laudatorin Johanna Kunde. "Überzeugt hat uns nicht zuletzt auch die Handlungsrelevanz des Beitrags: als Gesellschaft die Debatte darüber zu führen, wo wir die Grenzen ziehen müssen. Es geht darum, rechtliche und ethische Standards zu bestimmen, die verbindlich festlegen, was erlaubt sein sollte und was nicht. Ein Plädoyer, das wir mit dieser Auszeichnung gerne weitertragen", so Kunde weiter.

Qualitätssiegel und Digitalkompetenz

Der META will als Qualitätssiegel für wertebewussten und ethischen Journalismus Medienschaffende und die Gesellschaft für ethische Fragestellungen sensibilisieren. "In Zeiten von Fake News und Verschwörungsmythen ist der Preis wie ein Fels in der Brandung: Der META zeigt, wie wichtig Qualität und ethisch orientierte Berichterstattung für eine Demokratie sind. Die studentische Jury hat sich trotz Corona-Krise mit vollem Engagement ihrer Aufgabe gewidmet, den besten Beitrag in Radio und TV zum Thema 'Datenschutz und Überwachung' ausfindig zu machen. Damit haben sie Medienethik in der Praxis kennengelernt und sich auch Digitalkompetenz im Bereich der Überwachungstechnologien angeeignet", erklärt die Initiatorin Prof. Dr. Petra Grimm. Seit 2003 verleiht eine studentische Jury den META. Die "MediaCharta", ein eigens für die Auszeichnung entwickelter Kriterienkatalog, bildet die Bewertungsgrundlage, anhand derer die journalistischen Beiträge bewertet und schließlich die Gewinner gekürt werden. Der META wird dieses Jahr zum 17. Mal verliehen. 2011 wurde das Projekt mit dem baden-württembergischen Landeslehrpreis ausgezeichnet.

VERÖFFENTLICHT AM

02. Dezember 2020

KONTAKT

Prof. Dr. Petra Grimm

Professorin

Medienwirtschaft

Telefon: 0711 8923-2202

E-Mail: grimm@hdm-stuttgart.de

Karla Neef

Akademische Mitarbeiterin

Telefon: 0711 8923-2234

E-Mail: neef@hdm-stuttgart.de

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