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Forschungsprojekt

Falschinformation erkennen

Desinformation im Netz wird zunehmend zur Herausforderung für Gesellschaft und Politik - ob im US-Wahlkampf, dem Nahostkonflikt oder der rechtsextremen Szene in Deutschland. Im interdisziplinären Forschungsprojekt DYNAMO haben Forschende Methoden entwickelt, um Desinformation in Messenger-Diensten zu erkennen und zu bekämpfen. Das Ergebnis: ein Policy Paper mit konkreten Handlungsempfehlungen.

Zur Detailansicht Im Projekt DYNAMO geht es darum, Desinformationskampagnen zu verstehen und Werkzeuge zu entwickeln, um Falschinformationen entgegenzuwirken (Bild: Pixabay)

Im Projekt DYNAMO geht es darum, Desinformationskampagnen zu verstehen und Werkzeuge zu entwickeln, um Falschinformationen entgegenzuwirken (Bild: Pixabay)

DYNAMO verfolgt das Ziel, Desinformationskampagnen zu verstehen und Werkzeuge zu entwickeln, um Falschinformationen entgegenzuwirken. Dabei liegt der Fokus auf Messenger-Diensten wie beispielsweise Telegram. Am 23. Oktober stellten die Forschenden aus Informatik, Rechtswissenschaften, Psychologie und Journalismus in einer Online-Pressekonferenz ein Policy Paper vor, das erste Forschungsergebnisse bündelt und konkrete Handlungsempfehlungen für Politik, Medien und der Wissenschaft bietet.

Wer ist anfällig für Desinformation?

Im Zusammenhang mit Desinformationen und Fake News wird oft von mangelnder Medienkompetenz gesprochen. Prof. Dr. Katarina Bader, Professorin der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM), hat als Kommunikationswissenschaftlerin am Projekt DYNAMO geforscht. Sie erklärt, dass die betroffenen Nutzerinnen und Nutzer sich selbst oft nicht so sehen, im Gegenteil. „Eine wichtige Erkenntnis war, dass Menschen, die auf Telegram mit staatsskeptischer Desinformation in Kontakt kommen, sich selbst als besonders aktive und kompetente Mediennutzende wahrnehmen", so Bader.

Was hilft, wenn in sozialen Netzwerken Fakten von Fake News kaum noch zu unterscheiden sind? Für die Forschenden von DYNAMO ist klar: Es reicht nicht, die öffentlichen sozialen Netzwerke in die Verantwortung zu nehmen. „Erschreckend ist, dass auch Menschen, die sich auf Telegram ursprünglich über Naturheilkunde informieren wollten, dann mit massiver, staatsskeptischer Propaganda in Kontakt kommen", berichtet Katarina Bader. Um Nutzerinnen und Nutzer für diese Manipulationsversuche zu sensibilisieren, wird im Policy Paper der Ansatz „Prebunking" analysiert. „Prebunking" soll Fake News zuvorkommen und über einzelne Desinformations-Inhalte aufklären, bevor der Schaden angerichtet ist.

DYNAMO als Nachfolgeprojekt von DORIAN

DYNAMO folgte auf das Projekt DORIAN, in dem von 2017 bis 2019 die Verbreitung und Bekämpfung von Desinformationen im Internet allgemein untersucht wurde. Projektpartner der HdM sind jeweils das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT in Darmstadt als Konsortialführer, die Universität Duisburg-Essen und die Universität Kassel. DYNAMO wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,6 Millionen Euro gefördert und lief bis August 2024.

Stefanie Binder

VERÖFFENTLICHT AM

18. November 2024

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