Kooperation
Partner sind die ICT AG/Halostage und das Studio Babelsberg.
Neue Technik
Der Unterhaltungsriese Disney hat mit "The Mandalorian" ganz neue Maßstäbe für Filmproduktion gesetzt. Gedreht wurde in einem virtuellen Set, einem komplett aus LED-Screens bestehenden Studio, das mit realen Elementen aus dem Kulissenbau angereichert wurde, sodass reale und digitale Welt nahtlos ineinander übergehen. Bereits während des Drehs wird die Kulisse auf diese überdimensionalen Bildschirme gelegt - nicht jedoch als bereits vorgedrehter Filmausschnitt, wie bei einer klassischen Rückprojektion: Eine ursprünglich für Computerspiele entwickelte Technik projiziert hochqualitative Computer-Grafiken, die während des Drehs in Echtzeit berechnet werden. Die Bilder auf der LED-Wand reagieren direkt auf die Bewegungen der Kamera und passen die erforderliche Perspektive sofort an. Im Gegensatz zum Green Screen können die Schauspielerinnen und Schauspieler so unmittelbar mit einer sichtbaren Umgebung interagieren und beispielsweise auch gleich in einem realistischen oder dem gewünschten Lichtsetting aufgenommen werden.
Flexibel konfigurierbare LED-Großleinwand
Diese Technik offenbart erzählerisch und budgetär vielfältige Möglichkeiten. Auch in Fragen der Nachhaltigkeit, beziehungsweise des CO2-Fußabdrucks von Filmproduktionen, können klug geplante virtuelle Produktionen einen wertvollen Beitrag leisten. In Potsdam-Babelsberg wurden bereits zwei große LED-Studios eröffnet. Die "Halostage", Kooperationspartnerin der Filmuniversität, bietet dabei etwa eine für vielfältige Drehsituationen flexibel konfigurierbare LED-Großleinwand und deckt mit ihren Partnern Kamera Ludwig, LAVAlabs und ICT sämtliche Themen der Hardware und Workflows im Bereich Virtual Production ab.
Gemeinsame Nachwuchsqualifizierung
Die Herausforderung besteht nun in der gemeinsamen Ausbildung des zukünftigen Fachpersonals. Denn für nahezu alle filmischen Gewerke bringt dieses neue Produktionsformat Veränderungen in Planung und Vorgehensweise mit sich. Genau hier setzten die Filmuniversität und HdM mit ihrer gemeinsamen Lehrveranstaltung an. Neben "Der Turm (AT)" sollen weitere Produktionsvarianten und kurze experimentelle Szenen im selben Set entstehen. Ziel des anspruchsvollen Lehrprojekts ist dabei nicht nur, frühzeitig künstlerische und technologische Exzellenz in den filmischen Gewerken mit Kompetenzen im Umgang mit Realtime-Engines zu verbinden, sondern auch praxisorientiert zu forschen, um auf die rasante Entwicklung der Virtual Production-Workflows und -Technologien proaktiv reagieren zu können.
Online-Zusammenarbeit
"Die Stärken der beiden Hochschulen ergänzen sich in diesem Themenfeld hervorragend. Das hochschulübergreifende Team ist bereits wunderbar zusammengewachsen und nicht zuletzt sammeln die Studierenden so Erfahrungen für die Online-Zusammenarbeit in komplexen digitalen Filmprojekten", erläutern die beiden Initiatoren Prof. Björn Stockleben (Emerging Media Production, Filmuniversität) und Prof. Jan Adamczyk (VFX, Hochschule der Medien). Fachlich begleitet wird das hochschulübergreifende Team seitens der Filmuni darüber hinaus von Knuth Möde (VFX), Prof. Agi Dawaachu (Szenografie) und Christian Möller (Cinematography) sowie von Prof. Dr. Jan Fröhlich (Motion Picture Engineering) von der HdM Stuttgart.
Der Dreh im Dezember wird zeitweise als "Open Studio" gestaltet, so dass zu bestimmten Zeiten auch weitere Studierende über die Kursgruppe hinaus das Set besichtigen und die Technik kennenlernen können.
VERÖFFENTLICHT AM
29. November 2021
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