Medienethik-Tagung
Enorme Datenmengen rauschen immer schneller und in immer größeren Mengen durch die digitale Welt. Gigantische Rechenzentren müssen diese verarbeiten, benötigen dafür viel Energie und produzieren Abwärme. Könnte diese Abwärme nicht zum Heizen von Häusern genutzt werden? Oder können etwa smarte Umweltdaten in der Landwirtschaft zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz beitragen? Es existieren bereits verschiedene Lösungsansätze, mittels Digitalisierung unsere Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Aber auch die Digitalisierung selbst wird in den Blick genommen. Wie kann digitale Technik so ausgestaltet werden, dass sie weniger Ressourcen und Energie verbraucht?
Nachhaltige digitale Transformation und wertebasierte Technikgestaltung
Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Unternehmenspraxis gehen diesen Fragen nach. Prof. Dr. Harald Welzer, Rat für Digitale Ökologie, FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit, Berlin, erläutert in seiner Keynote, wie eine nachhaltige digitale Transformation aussehen und aktiv gesellschaftspolitisch gestaltet werden kann. Prof. Dr. Tilman Santarius, TU Berlin und Einstein Center Digital Futures, schlüsselt im Anschluss die Hoffnungen, Trugschlüsse und Potenziale auf, die mit dem Einsatz der Digitalisierung für die Nachhaltigkeit verbunden sind. Weitere Beiträge der Tagung drehen sich um den Ressourcenverbrauch am Beispiel des Musikstreamings und um den verantwortungsvollen Umgang mit neuen Technologien aus Sicht der Daimler AG. Prof. Dr. Sarah Spiekermann vom "Institute for Information Systems and Society" der Wirtschaftsuniversität Wien beschließt die Tagung mit einem Plädoyer für eine wertebasierte Technikgestaltung.
META-Verleihung
Im Rahmen der Tagung findet zum 18. Mal die Verleihung des Medienethik-Awards META statt. Eine studentische Jury vergibt den META in diesem Jahr in den Kategorien Radio und TV für herausragende journalistische und ethisch orientierte Beiträge zum Thema "Technologie und Nachhaltigkeit". Bei der Bewertung der Medienbeiträge orientierte sich das 49-köpfige studentische Team an der sogenannten MediaCharta - dem Kriterienkatalog des META. Zu den Bewertungskriterien zählen etwa die Aufklärung durch einen Beitrag, ein hohes Reflexionspotenzial, eine starke Ausdifferenzierung unterschiedlicher Perspektiven sowie die gesellschaftliche und ethische Relevanz des Beitrags.
Kooperationsveranstaltung
Die Tagung IDEepolis 2021 ist eine Kooperationsveranstaltung des Center for Advanced Studies of Eurac Research, Bolzano/Bozen, und des Instituts für Digitale Ethik (IDE) der Hochschule der Medien. Unterstützt werden die Tagung und die Verleihung des META von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und dem Referat für Technik- und Wissenschaftsethik an den Fachhochschulen des Landes Baden-Württemberg (rtwe).
Medienvertreterinnen und -vertreter sind zur Tagung und zur Preisverleihung herzlich willkommen. Um Anmeldung per E-Mail an neef@hdm-stuttgart.de wird gebeten. Die Einwahldaten werden dann rechtzeitig vor der Veranstaltung zugesandt.
Wann?
9. Dezember 2021, ab 10 Uhr
Wo?
Online-Konferenz
VERÖFFENTLICHT AM
03. Dezember 2021
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