Wertevermittelnder Journalismus
Die Journalisten nahmen den META am 21. Juni 2023 im Rahmen der Fachtagung IDEepolis an der Hochschule der Medien in Stuttgart entgegen. Sie drehte sich um das Thema "Ethik der Digitalisierung im Gesundheitswesen". Manfred Lucha, der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration des Landes Baden-Württemberg, hatte ein Grußwort übernommen.
Für den META 2022/23 wertete eine Jury aus 50 Studierenden des Studiengangs Medienwirtschaft über zwei Semester Beiträge zum Thema "Digitalisierung in Gesundheitswesen und Pflege" aus. In den Beobachtungszeiträumen von Januar bis Oktober 2022 und von Juli 2022 bis April 2023 untersuchten sie knapp 6.400 Einzelbeiträge und entschieden in der Endrunde aus 15 Radio- und zwölf TV-Sendungen.
Kategorie Radio
In der Kategorie Radio überzeugte Marc Bädorf mit seinem Beitrag "Psychotherapie online - Was bringt die Hilfe per App?" für die Sendung SWR2 WISSEN, ausgestrahlt am 1. Juni 2022. Er geht darin der Frage nach, wie digitale Therapien funktionieren und für wen sie geeignet sind. Die Jury empfand die Aufklärung durch den Beitrag dank der aufwendigen und exzellenten Recherche als außerordentlich und lobte seine vielfältigen Perspektiven. Indem er einen jungen App-Nutzer in den Mittelpunkt stellt, „der uns durch den gesamten Beitrag begleitet und die wissenschaftlichen Einschätzungen der Experten durch seine Erfahrungen und Eindrücke spiegelt, gelingt dem Beitrag eine hohe Nachvollziehbarkeit, die es dem Publikum erleichtert, das Gehörte einzuordnen und sich eine eigene, differenzierte Meinung zu bilden", erklärt Laudator Vincent Brecht. Überzeugt hat die Jury auch die besondere ethische und gesellschaftliche Relevanz von Marc Bädorfs Beitrag.
Kategorie TV
In der Kategorie TV nahm Diana Deutschle den Preis für ihren Film "Wenn der Arzt nicht kommt - Kann Telemedizin helfen?" entgegen, der am 15. März 2023 in der Reihe ARTE Re: lief. Der Film beschäftigt sich damit, wie dem chronischen Fachkräftemangel, insbesondere in ländlichen Regionen, mit Telemedizin begegnet wird. Nach Ansicht der Jury gelingt es Diana Deutschle in hervorragender Weise, anhand ihrer Protagonisten das gesamte Meinungsspektrum rund um Chancen und Grenzen der Telemedizin eindrücklich und sachlich abzubilden. Besonders hervor hob die Jury das hohe ethische Reflexionspotenzial des Films. "Mit ihrer aufklärenden, differenzierten, sensiblen, reflexionsstiftenden und hochrelevanten Darstellung ist Diana Deutschle aus unserer Sicht ein Meisterstück gelungen, das sich sehr gut als Ausgangspunkt für eine gesellschaftliche Debatte über den Einsatz von Telemedizin eignet", so Laudator Yannik Schürrle abschließend.
Qualitätssiegel und Digitalkompetenz
Der META will als Qualitätssiegel für wertebewussten und ethischen Journalismus Medienschaffende und die Gesellschaft für ethische Fragestellungen sensibilisieren und Positivbeispiele eines wertevermittelnden Journalismus hervorheben. "Studierende lernen mit dem META-Projekt, was Qualitätsjournalismus in der Praxis bedeutet und erwerben damit in Zeiten von Fake News den wichtigsten Baustein einer zeitgerechten Medienkompetenz. Das diesjährige Thema der Digitalisierung im Gesundheitswesen berührt uns alle. Die besten Beiträge zeigen, dass es wichtig ist, über die Chancen und Risiken ausgewogen zu informieren", erklärt die Initiatorin Prof. Dr. Petra Grimm.
Seit 2003 verleiht eine studentische Jury den META. Die "MediaCharta", ein eigens für die Auszeichnung entwickelter Kriterienkatalog, bildet die Bewertungsgrundlage, anhand derer die journalistischen Beiträge bewertet und schließlich die Gewinner gekürt werden. Der META wird dieses Jahr zum 19. Mal verliehen. 2011 wurde das Projekt mit dem baden-württembergischen Landeslehrpreis ausgezeichnet.
VERÖFFENTLICHT AM
21. Juni 2023
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