Einfluss von Diskrepanzen zwischen verschiedenen Roboterbestandteilen auf die Wahrnehmung eines interaktiven Roboters
Bachelorarbeit vorgelegt von Sarah Wingert am 31.05.2022, Studiengang Medieninformatik
Roboter werden zunehmend in den direkten Lebensbereichen von Menschen verwendet. Solche sogenannten Service-Roboter werden oft als soziale Roboter gestaltet und dafür mit menschlichen Merkmalen versehen. Die Gestaltung von solchen menschenähnlichen Robotern ist mit hohen Kosten verbunden. Daher kann es sinnvoll sein, die menschenähnliche Gestaltung nur auf Teile des Roboters zu beschränken. Jedoch können laut „Perceptual Mismatch"-Theorie Unterschiede in der Menschenähnlichkeit zwischen den Bestandteilen ein beunruhigendes Gefühl auslösen. In dieser Arbeit wird daher untersucht, ob dieser Effekt umgangen werden kann. Dafür wurde ein mobiler Roboter mit einem Bildschirm ausgerüstet, auf dem drei verschiedene Gesichter angezeigt wurden. Es wurde eine Online-Untersuchung (n=59) mit drei Versuchsgruppen durchgeführt. Die Menschenähnlichkeit und Eeriness des Roboters ohne Gesicht, des zugewiesenen Gesichts und des Roboters mit Gesicht wurden ermittelt. Zudem wurde geprüft, wie gut die Teilnehmer die Emotionen bei den jeweiligen Gesichtern erkannten. Es zeigte sich ein starker Einfluss der Eeriness des Gesichts auf die Eeriness des Roboters mit Gesicht. Der Unterschied in der Menschenähnlichkeit zwischen Gesicht und Roboter scheint keinen bzw. nur einen sehr kleinen Effekt zu haben. Vermutlich ist es unproblematisch sehr menschliche virtuelle Agenten auf einem Bildschirm an einem Roboter anzuzeigen. Ein abstraktes Gesicht besaß jedoch eine deutlich höhere Eindeutigkeit bei der Bestimmung der Emotionen. Zudem wurde der Roboter mit Gesicht zwischen den Versuchsgruppen ähnlich menschlich wahrgenommen. Den größten Einfluss auf die Anthropomorphisierung eines Roboters hatte die Existenz eines Gesichts an sich.
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Seiten: 120
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