Vortrag

Neue Theorieansätze für die Digitale Ökonomie

Von unbewussten Vorläufern bis zur differenzierten Anwendung

In dem Vortrag werden die zentralen Kernaussagen, die dahinter liegenden Prinzipien sowie die Implikationen der "Socialnomics" vorgestellt.

Socialnomics wird dabei als Oberbegriff für die in den letzten zehn Jahren im Zusammenhang mit der Entwicklung zum sogenannten Web 2.0 beziehungsweise der Social Media Technologien, Anwendungen und Services verstanden. Entsprechende "Manifeste" hierzu wurden insbesondere in der populärwissenschaftlichen Literatur, Business- und Management-Beststellern präsentiert.

 

Socialnomics manifestiert sich somit über die „neuen Ökonomien":

  • Wikinomics - als Peer Production im Sinne der kooperativen Wertschöpfung im Allgemeinen und der kooperativen Inhalteerstellung im Speziellen.
  • Shareconomics - als Collaborative Consumption im Sinne einer zunehmenden Bedeutung des Teilens von Ressourcen sowie Produken und Services.
  • Freeconomics - als Phänomen der sukzessiven Durchsetzung sogenannter Free-Erlösmodelle, der „Most Natural Transaction".
  • Nicheconomics - als Verschiebung der Bedeutung von weg von der relativ kleinen Anzahl an Hits, hin zum Fokus auf große Masse an Nischenprodukten, dem „Selling More Of Less".

 

Die Socialnomics werden von ihren Protagonisten als bahnbrechende Ansätze vorgestellt und bezüglich ihrer Wirkungen als massive Veränderungen für die gesamte Wirtschaft und das Management - nicht nur von Medienunternehmen sondern für alle Industrien - propagiert: Medienwirksam und mit schillernden Praxis- beziehungsweise Erfolgsbeispielen.

Im Vortrag werden die Socialnomics dabei kritisch hinterfragt: Was ist wirklich neu? Welches sind die dahinterliegenden Theorien? Inwieweit hat sich die Wissenschaft bereits mit den Phänomenen beschäftigt?

Dabei wird unter anderem festgestellt, dass (1) viele Implikationen bereits seit langem angekündigt oder propagiert werden (Theorie der Share Economy, Theorie der Virtuellen Organisation und der Netzwerkökonomie, Medien- und Internetökonomie),  (2) viele der beschriebenen Phänomene bereits durch etablierte (ökonomische) Theorien erklärt werden können und (3) dass - auch wenn zu einigen der Socialomics-Ansätze (Wikinomics/User Generated Content) bereits eine umfassende wissenschaftliche Auseinandersetzung und Diskussion erfolgt ist - noch viel spannende (Grundlagen)Forschung bevor steht.

Vortrag auf Veranstaltung: Ringvorlesung
Veranstaltungsort: Hochschule der Medien
Datum: 03.12.2014


Autoren

Eingetragen von

Name:
Prof. Dr. Uwe Eisenbeis  Elektronische Visitenkarte


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